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Öffentliches Finanzierungsdefizit um 12,6 Milliarden Euro verringert

Geschrieben am 29-12-2010

Wiesbaden (ots) - Das kassenmäßige Finanzierungsdefizit der
öffentlichen Haushalte einschließlich Extrahaushalte - in Abgrenzung
der Finanzstatistik - belief sich in den ersten drei Quartalen des
Jahres 2010 auf 84,2 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen
Kassenstatistik weiter mitteilt, fiel das Defizit damit um 12,6
Milliarden Euro geringer aus als in den ersten drei Quartalen 2009.
Die öffentlichen Ausgaben gingen in den ersten drei Quartalen 2010
gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum leicht um 0,3% auf
837,2 Milliarden Euro zurück. Die öffentlichen Einnahmen stiegen
dagegen um 1,4% auf 753,1 Milliarden Euro.

Maßgeblich für den Rückgang des kassenmäßigen
Finanzierungsdefizits war zum einen das im Vergleich zu 2009
geringere Finanzierungsdefizit der gesetzlichen Sozialversicherung -
vor allem aufgrund des gesunkenen Finanzierungsdefizits der
Bundesagentur für Arbeit. Das Defizit der gesetzlichen
Sozialversicherung lag in den ersten drei Quartalen 2010 bei 3,9
Milliarden Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte es bei
16,6 Milliarden Euro gelegen. Zum anderen sank im Berichtszeitraum
das Finanzierungsdefizit bei den Ländern von 24,3 Milliarden Euro auf
16,7 Milliarden Euro.

Demgegenüber stieg beim Bund das kassenmäßige Finanzierungsdefizit
in den ersten drei Quartalen 2010 um 5,1 Milliarden Euro auf 54,4
Milliarden Euro. Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden erhöhte sich
das kassenmäßige Finanzierungsdefizit um 2,5 Milliarden Euro auf 9,2
Milliarden Euro.

Zu dem Anstieg bei den Einnahmen trug die leichte Steigerung der
Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben (+ 0,6% auf 666,7
Milliarden Euro) bei. Die aus Gebühren und Entgelten erzielten
Einnahmen erhöhten sich um 7,8% auf 25,1 Milliarden Euro. Die Erlöse
aus Vermögensveräußerungen stiegen beträchtlich um 77,5% auf 11,1
Milliarden Euro mit Schwerpunkten beim Bund (6,6 Milliarden Euro)
durch die Einnahmen aus der Frequenzversteigerung für den drahtlosen
Netzzugang zum Angebot von Telekommunikationsdiensten und bei den
Gemeinden (3,4 Milliarden Euro). Rückläufig waren dagegen die
Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit (- 18,7% auf 14,4 Milliarden
Euro).

Im ersten bis dritten Quartal 2010 sanken die Ausgaben für Zinsen
(- 6,0% auf 50,5 Milliarden Euro). Außerdem gingen die Ausgaben für
den Beteiligungserwerb zurück (- 71,7% auf 8,5 Milliarden Euro). Die
Ursache hierfür lag zum einen auf Bundesebene - die Ausgaben des
Finanzmarktstabilisierungsfonds reduzierten sich um 10,1 Milliarden
Euro. Zum anderen wiesen die Länder im Vergleich zum Vorjahr um 9,4
Milliarden Euro geringere Ausgaben für Beteiligungen beispielsweise
im Rahmen von Finanzmarktstabilisierungsmaßnahmen aus. Demgegenüber
stiegen unter anderem die öffentlichen Ausgaben für soziale
Leistungen (+ 0,9% auf 285,0 Milliarden Euro), Personal (+ 2,3% auf
159,9 Milliarden Euro) und Sachinvestitionen (+ 5,8% auf 25,7
Milliarden Euro). Der kräftige Zuwachs bei den Darlehensgewährungen
(+ 44,6% auf 7,1 Milliarden Euro) war vor allem auf die
Extrahaushalte der Länder zurückzuführen.

Methodische Hinweise

Die vorläufigen Kassenergebnisse im ersten bis dritten Quartal
2010 beziehen sich auf die Haushalte des Bundes, der Länder und der
Sozialversicherung (jeweils einschließlich der Extrahaushalte), der
Gemeinden und Gemeindeverbände sowie auf die EU-Anteile. Bereits
veröffentlichte Vorjahresergebnisse werden hiermit revidiert.

Durch Probleme im Zusammenhang mit der Einführung des doppischen
Rechnungswesens auf kommunaler Ebene sind die Ergebnisse für die
Gemeinden und Gemeindeverbände teilweise eingeschränkt aussagefähig -
sie stellen dennoch insgesamt ein aussagefähiges Bild der kommunalen
Finanzen dar.

Endgültige Ergebnisse für die öffentlichen Haushalte im ersten bis
dritten Quartal 2010 werden in der Fachserie 14, Reihe 2
"Vierteljährliche Kassenergebnisse des öffentlichen Gesamthaushalts"
voraussichtlich im Februar 2011 veröffentlicht.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.


Weitere Auskünfte gibt:
Claudia Gerster,
Telefon: (0611) 75-4210,
www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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