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Westdeutsche Zeitung: Weihnachtseuphorie im Einzelhandel = von Annette Ludwig

Geschrieben am 20-12-2010

Düsseldorf (ots) - Euphorie im Einzelhandel angesichts glänzender
Konsumlaune und klingelnder Kassen - solche Superlative sind wir vom
deutschen Handel eigentlich gar nicht gewöhnt. Selbst in vergangenen
Boomzeiten kam der Aufschwung nicht richtig bei den Geschäftsleuten
an. Die Deutschen sparten, Geiz war geil, und die Konsumlust blieb
auf der Strecke. Doch jetzt, nach überstandener tiefer Krise, werden
die Deutschen laut Umfrage plötzlich zu einem Volk von Optimisten.
Und sie gönnen sich etwas - vor allem Hochwertiges, Wertbeständiges,
wandert zum Fest massenweise über die Ladentische. Das
Weihnachtswunder im Einzelhandel kommt nicht von Ungefähr. Die
Mehrzahl der Bundesbürger hat die Krise im eigenen Geldbeutel kaum
gespürt. Und jetzt, wo die deutsche Wirtschaft boomt, die Angst vor
einem Arbeitsplatzverlust verflogen ist und merkliche Lohnerhöhungen
im kommenden Jahr in Aussicht sind, ist der Boden bereitet für einen
höheren Konsum - und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Auch diese
Erfahrung ist in Deutschland eher ungewohnt: War die
gesamtwirtschaftliche Aufholjagd lange von den Exporterfolgen der
deutschen Industrie und vom Plus bei den Investitionen geprägt, wird
nun der ausgabefreudige Kunde zum festen Standbein der Konjunktur.
Die Verbraucher shoppen die Krise weg - das kannten wir bisher vor
allem aus Amerika. Ein Blick auf die schwächelnden europäischen
Nachbarn zeigt dabei, dass die Deutschen den weltweiten
Jahrhundertabschwung nach außen hin nahezu mustergültig bewältigt und
abgehakt haben. In kaum einem anderen EU-Land ist die Stimmung
derzeit so gut. Die moderate Lohnpolitik und die Flexibilisierung am
Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren haben zu dieser Entwicklung
entscheidend beigetragen. Doch diese Maßnahmen haben auch eine
Kehrseite: In Zeiten von Hartz IV, Mini-Jobs, befristeten Verträgen
und Leiharbeit ist der Aufschwung bisher nicht bei allen angekommen.
Noch immer ist eine Gruppe von Bundesbürgern vom aktuellen Kaufrausch
abgekoppelt. Es wird die Aufgabe der Tarifpartner und der Politik
sein, hier eine Balance zu finden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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