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Westdeutsche Zeitung: Hochtief = von Ingo Faust

Geschrieben am 06-12-2010

Düsseldorf (ots) - Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter, wegen
seines schwierigen westfälischen Namens in der Essener Zentrale meist
"Dr. Lü" genannt, hat einen späten Coup gelandet - vielleicht seinen
letzten. Mit der Aufnahme des Emirs von Katar, der in Petrodollar
schwimmt, in den Aktionärskreis des Baukonzerns hat er ein Bollwerk
gegen die feindlichen Übernehmer aus Spanien errichtet. Sein
Gegenspieler Florentino Peréz, ACS-Chef und Boss vom Fussballclub
Real Madrid, wurde kalt erwischt und äußerte sich gestern nicht.
Peréz muss dies wie ein Tor in der 90. Minute vorgekommen sein -
jetzt geht's in die Verlängerung. Der Einstieg des arabischen Staates
als Großaktionär zum jetzigen Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr. Vor
einer Woche wurde die Fußball-WM 2022 an den Wüstenstaat vergeben.
Hochtief gilt als weltgrößter und zuverlässigster Stadienbauer. Zudem
hat der Konzern auch sämtliche anstehenden Infrastrukturprojekte im
Angebot. Die will sich der Emir sichern, nachdem die Deutschen ihm
bereits eine neue Stadt und die längste Brücke der Welt bauen. Vor
dem Ausverkauf an Spanien ist Hochtief mit dem Einstieg von Katar
aber noch nicht gerettet. Peréz wird gegen die eigentlich verbotene
Kapitalerhöhung nach Abgabe eines Übernahmeangebots - falls sie nur
der Abwehr unerwünschter Angreifer dient - wohl vorgehen und die
Verwässerung seines Aktienanteils nicht hinnehmen. Auch braucht der
Hochtief-Konzern, der mit eigenen Aktien und den Scheichs gerade auf
rund 14 Prozent Anteile käme, noch die Unterstützung weiterer
Aktionäre. Daneben könnte Katar an der Börse auch Aktien zukaufen
oder hat dies bereits getan. Die Scheichs könnten sich ferner um
Anteile von ACS bemühen, um eine Sperrminorität von 25 Prozent zu
erreichen. Nachdem Aufsichtsrat und Gewerkschaft Hochtief bereits
abgeschrieben hatten, hat Lütkestratkötter jetzt wenigstens wieder
Luft für den Abwehrkampf. Der Coup des Hochtief-Chefs könnte
allerdings zu spät kommen. Sollte er ihn dennoch gewinnen, ist nicht
sicher, ob der Emir aus Katar nicht irgendwann das Spiel der Spanier
spielt und eine Übernahme plant. Dann müssten auch Porsche und VW
zittern, an denen Katar ebenfalls beteiligt ist.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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