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Schlechte Behandlung bei abnormalem Herzrhythmus bedeutet Lebensgefahr für die Betroffenen

Geschrieben am 23-11-2010

London, November 23 (ots/PRNewswire) - Auf Grund unzureichender
Diagnosen, Missachtung von Behandlungsrichtlinien und mangelnder
qualitativer Informationen für Patienten mit Vorhofflimmern könnte
das Leben tausender Menschen mit dieser schwächenden Herzerkrankung
bedroht sein, so ein heute von der Partnerschaft AF AWARE
veröffentlichter Bericht.[1] In diesem Bericht heisst es, dass
unzureichende Diagnosen und Behandlungen bei Vorhofflimmern die
Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts, Schlaganfalls und
anderer kardiovaskulärer Komplikationen erhöhen und ausserdem
unnötige Kosten für den Betroffenen und die Gesundheitssysteme
Europas verursachen könnten. Diese Ergebnisse fallen zeitgleich mit
der Konferenz EuropeAF in London zusammen, bei der Experten
Erfahrungen zum Thema effektive Behandlung bei Vorhofflimmern
austauschen. Aus den Ergebnissen ergibt sich die dringende Forderung
von AF AWARE nach europaweiten Verbesserungen.

Zur Ansicht des Multimedia News Release klicken Sie bitte hier:

http://multivu.prnewswire.com/mnr/prne/afware/46314/

Sechs Millionen Menschen in ganz Europa leiden unter
Vorhofflimmern[1], was es zur häufigsten Form von
Herzrhythmusstörung (abnormalem Herzrhythmus) macht. Zu den häufigen
Symptomen gehören Palpitationen (Herzklopfen), Kurzatmigkeit und
Schwindel, wenngleich manche Patienten völlig symptomfrei bleiben.
Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko um das Vier- bis
Fünffache.[2]

"Vorhofflimmern ist eine ernste, fortschreitende und chronische
Erkrankung, die verheerende Folgen für Patienten und das
Gesundheitssystem haben kann", so Professor Günter Breithardt,
Sprecher der World Heart Federation. "Dieser Bericht zeigt verpasste
Möglichkeiten auf, Vorhofflimmern effektiver zu behandeln, Kosten für
die europäischen Gesundheitssysteme zu sparen, und vor allem,
Patientenleben zu retten."

Im Bericht wird aufgedeckt, dass die Behandlungsrichtlinien nicht
konsequent eingehalten werden, dass die Patienten nur auf
unzureichende Ressourcen zurückgreifen können und dass Schätzungen
auf Landesebene zur Inzidenz und Prävalenz von Vorhofflimmern fehlen.
Vorhofflimmern könnte deshalb möglicherweise stark
unterdiagnostiziert sein, was einer effizienten Planung der
nationalen Gesundheitssysteme im Weg steht.

Eine Schätzung aus Frankreich geht von durchschnittlichen
jährlichen Gesundheitskosten von 3220 Euro pro Betroffenem aus.
Demnach könnte laut diesem Bericht Vorhofflimmern die Europäische
Union 10 Milliarden Euro im Jahr kosten. Die Kosten könnten aber
durch die Nutzung bestimmter Screenings in der Primärversorgung stark
gesenkt werden. Eine britische Studie hat gezeigt, dass situative
Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt etwa 200 Pfund pro Patient
kosten, wahrscheinlich aber zu Kosteneinsparungen führen würden und
die teurere sekundäre Versorgung dadurch vermieden werden könnte.

Der Bericht zeigt ausserdem beträchtliche Kosten auf, die mit
Arbeitsausfall durch krankheitsbedingte Fehltage,
Produktivitätseinbussen bei der Arbeit und Frührente zusammenhängen.
In Italien und Deutschland wurden diese indirekten Kosten auf
jährlich über 3000 Euro pro Patient mit Vorhofflimmern geschätzt. In
den Niederlanden, Griechenland und Frankreich belaufen sich diese
Kosten auf Hunderte von Euro pro Patient. Das Ergebnis ist ein
verstärkter Druck auf die Betroffenen, ihre Angehörigen und
Arbeitgeber sowie auf das Gesundheits- und Sozialsystem.

Als Reaktion auf den Bericht fordert die Partnerschaft AF AWARE,
die von der World Heart Federation und der Stroke Alliance for Europe
geleitet wird, sofortiges Handeln in vier Bereichen:

1. Grossflächigere Verfügbarkeit und Nutzung von
Erkrankungsregistern, um zu einer genaueren Einschätzung der
Prävalenz von Vorhofflimmern zu gelangen und die Realbelastung durch
die Krankheit zu bestimmen.

2. Mehr Aufklärung zur Interpretation und Anwendung von
Behandlungsrichtlinien nach national spezifischen Erfordernissen.

3. Eine Bewertung des klinischen Schulungsbedarfs, der Lücken in
der Patienteninformation und der Behandlungspräferenzen.

4. Aussagekräftiges Patienteninformationsmaterial, damit der
Patient mit angemessener Unterstützung durch seinen Arzt ein echter
Partner bei der Fällung von Behandlungsentscheidungen sein kann.

"Vorhofflimmern ist ein wachsendes Problem für das
Gesundheitswesen, und seine Prävalenz könnte sich bis 2050
verdoppeln", so Dr. Markus Wagner, Präsident der Stroke Alliance for
Europe. "Die Partnerschaft AF AWARE fordert, dringend Schritte zu
unternehmen, um die Versorgung von Patienten mit Vorhofflimmern in
Europa zu verbessern und die physischen, psychologischen und
wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krankheit zu reduzieren."

Die Aktivitäten der Gruppe AF AWARE werden durch einen
Bildungszuschuss von sanofi-aventis unterstützt.

Hinweise für die Redaktion

Über Vorhofflimmern

Vorhofflimmern entsteht aus einer abnormalen elektrischen
Aktivität in den Herzvorhöfen (Atria), was zu einem unregelmässigen
Herzrhythmus führt, und dadurch verhindert, dass das Blut effizient
in den gesamten Körper gepumpt wird.[3] Zu den häufigen Symptomen des
Vorhofflimmerns gehören Palpitationen (ein schnelles,
unregelmässiges, "stolperndes" Gefühl in der Brust oder starkes
Herzklopfen), Kurzatmigkeit, Schwindel und ein Gefühl der Schwere in
der Brust.[4] Alter, Übergewicht, Bluthochdruck, Myokardinfarkt,
Stauungsinsuffizienz und Erkrankungen der Herzklappen[5] erhöhen das
Risiko des Patienten, Vorhofflimmern zu bekommen, und Vorhofflimmern
verschlechtert die Prognose von Patienten mit Risikofaktoren für
kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall oder Myokardinfarkt.
[4,6]

AF AWARE

Die Kampagne AF AWARE (Atrial Fibrillation Awareness And Risk
Education) soll in der Bevölkerung das Bewusstsein gegenüber der
Tatsache schärfen, dass Vorhofflimmern ein grosses Problem für das
internationale Gesundheitswesen darstellt, indem sie aktuelle
Missverständnisse zu dieser Krankheit aufdeckt und die Aufmerksamkeit
auf die Realität der Erkrankung lenkt. Die Kampagne fordert, dringend
Schritte zu unternehmen, um die Diagnose und Versorgung von Patienten
mit Vorhofflimmern und die Prävention gegen die damit in Verbindung
gebrachten kardiovaskulären Erkrankungen zu verbessern. AF AWARE
wurde 2009 von der World Heart Federation, der Stroke Alliance For
Europe, der Atrial Fibrillation Association und der European Heart
Rhythm Association ins Leben gerufen. AF AWARE wird durch einen
uneingeschränkten Bildungszuschuss von sanofi-aventis unterstützt.

Über den Bericht "Vorhofflimmern in Europa: Wissen Sie Bescheid?"

Verfasserin des Berichts ist die unabhängige Gesundheitsökonomin
Leela Barham im Auftrag der Stroke Alliance for Europe (SAFE) und der
World Heart Federation, finanziert durch einen uneingeschränkten
Zuschuss von sanofi-aventis. Die Studie wurde als Reaktion auf das
offensichtlich mangelnde Wissen zum Thema Vorhofflimmern und wegen
fehlender vergleichbarer Informationen und Daten für ganz Europa in
Auftrag gegeben. Zu der Forschungsarbeit gehörten die Erstellung
einer Übersicht über die zwischen 2005 und 2010 veröffentlichte
englischsprachige Literatur sowie eine Umfrage von
Mitgliedsorganisationen der World Heart Federation und der Stroke
Alliance for Europe (SAFE) zwischen April und September 2010.

Über die World Heart Federation

Die World Heart Federation führt den weltweiten Kampf gegen
Herzkrankheit und Schlaganfall an und konzentriert sich dabei auf
Länder mit geringem und mittelhohem Einkommen. Sie tut dies über
einen Verband aus über 200 Mitgliedsorganisationen. Zusammen mit
ihren Mitgliedern arbeitet die World Heart Federation daran,
kardiovaskuläre Gesundheit zu einem gesundheitspolitischen Thema zu
machen, sie bringt Ideen hervor und tauscht diese mit anderen aus,
erteilt Empfehlungen zur besten Praxis, leistet wissenschaftliche
Unterstützung und fördert einen Wissenstransfer zur Handhabung
kardiovaskulärer Erkrankungen als weltweiter Todesursache Nummer
eins. Die Mitgliedschaftsorganisation, die wachsenden Zulauf
verzeichnet, bringt die Stärken der medizinischen Fachgesellschaften
und Herzstiftungen von über 100 Ländern zusammen. Durch unsere
kollektiven Anstrengungen können wir Menschen auf der ganzen Welt
helfen, länger, besser und herzgesünder zu leben.
http://www.worldheart.org

Über die Stroke Alliance for Europe (SAFE)

Die Stroke Alliance for Europe ist die führende europäische
Patientenorganisation, deren alleinige Aufgabe die Hilfeleistung für
alle Schlaganfallpatienten in Europa ist. Unsere Vision ist eine Welt
mit weniger Schlaganfällen, in der alle Betroffenen die Hilfe
erhalten, die sie benötigen.

Wir streben danach, bis zum Jahr 2015 allen Schlaganfallpatienten
in Europa Rechte auf Zugang zu einer Reihe von Behandlungen zu
verschaffen. Dies erstreckt sich von der Vorsorge und der Erkennung
von Risikofaktoren über Erste Hilfe und organisierte
Schlaganfallzentren in der akuten Phase bis hin zu adäquater
Rehabilitation und sekundärer Prävention.

Alle 20 Sekunden erleidet jemand in Europa einen Schlaganfall.
Ein Schlaganfall kann jeden in jedem Alter treffen. Schlaganfälle
treten plötzlich auf und die Folgen können verheerend sein.

Literatur

[1] Barham, L. Atrial Fibrillation in Europe: How AWARE are you?,
November 2010

[2] PA Wolf, RD Abbott and WB Kannel. Atrial fibrillation as an
independent risk factor for stroke: the Framingham Study. Stroke
1991;22;983-988. URL:
http://stroke.ahajournals.org/cgi/reprint/22/8/983 - Letzter Zugriff:
27.10.2010

[3] The Task Force for the Management of Atrial Fibrillation of
the European Society of Cardiology (ESC), Guidelines for the
management of atrial fibrillation, European Heart Journal (2010) 31,
2369-2429. URL: http://www.escardio.org/guidelines-surveys/esc-guidel
ines/GuidelinesDocuments /guidelines-afib-FT.pdf - Letzter Zugriff:
27.10.2010

[4] Benjamin E.J. et al., Impact of Atrial Fibrillation on the
Risk of Death: The Framingham Heart Study. Circulation
1998;98:946-952

[5] Benjamin E.J. et al., Prevention of atrial fibrillation:
report from a national heart, lung, and blood institute workshop.
Circulation 2009;119(4): 606-618

[6] Wachtell, K. et al., Angiotensin II receptor blockade reduces
new-onset atrial fibrillation and subsequent stroke compared to
atenolol, Journal of the American College of Cardiology
2005;45(5):712-719

Originaltext: AF Aware
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/82339
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_82339.rss2

Pressekontakt:
CONTACT: Kontakt: Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte
an:Charanjit Jagait, Director of Communications, World Heart
Federation, Tel.:+41(0)22-807-0334, E-Mail:
charanjit.jagait@worldheart.org, Dafni Kokkidi,Weber Shandwick, Tel.:
+44(0)207-067-0245, E-Mail:dafni.kokkidi@webershandwick.com


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