(Registrieren)

Bonner Forscher finden "Altruismus-Gen"

Geschrieben am 05-11-2010

Bonn (ots) - Tun Sie Anderen gerne etwas Gutes? Falls ja, sind
vielleicht Ihre Gene dafür verantwortlich. Das legen zumindest die
Ergebnisse einer Studie nahe, die Forscher der Universität Bonn
durchgeführt haben. Eine winzige Änderung in einer bestimmten
Erbanlage geht demnach mit einer signifikant höheren
Spendenbereitschaft einher. Die Resultate sind jetzt in der
Zeitschrift Social Cognitive & Affective Neuroscience erschienen
(doi: 10.1093/scan/nsq083).

Die Forscher um den Bonner Psychologen Professor Dr. Martin Reuter
hatten Studenten zu einem "Merkfähigkeitstest" eingeladen: Die rund
100 Teilnehmer sollten sich Zahlenfolgen einprägen und anschließend
möglichst korrekt wiedergeben. Dafür erhielten sie fünf Euro. Im
Anschluss konnten sie einen beliebigen Teil ihres hart verdienten
Geldes für einen wohltätigen Zweck spenden. Diese Entscheidung
erfolgte in scheinbarer Anonymität. "Wir wussten aber stets, wieviel
Geld zuvor in der Kasse gewesen war, und konnten daher den
gespendeten Betrag errechnen", erklärt Reuter.

Zuvor hatten die Wissenschaftler ihren Probanden Hautzellen für
eine DNA-Analyse entnommen. Dabei konzentrierten sich auf das so
genannte COMT-Gen. Es enthält die Bauanleitung für ein Enzym, das
bestimmte Botenstoffe im Gehirn inaktiviert. Der wohl bekannteste
dieser Botenstoffe ist das Dopamin.

Seit 15 Jahren ist bekannt, dass es zwei verschiedene Varianten
des COMT-Gens gibt: COMT-Val und COMT-Met. Die beiden Versionen
kommen in der Bevölkerung etwa gleich häufig vor. Sie unterscheiden
sich nur in einem einzigen Baustein. Bei Menschen mit der
COMT-Val-Variante arbeitet das zugehörige Enzym bis zu viermal
effektiver. Das Dopamin im Gehirn wird also wesentlich schneller
inaktiviert. Das hat auch Auswirkungen auf das Verhalten: Studenten
mit dem COMT-Val-Gen spendeten im Schnitt doppelt so viel Geld wie
Kommilitonen mit der COMT-Met-Variante.

Es ist das erste Mal, dass Forscher einen Zusammenhang zwischen
einer speziellen Erbanlage und altruistischen Handlungen feststellen
konnten. Allerdings wusste man bereits aus Zwillingsstudien, dass
altruistisches Verhalten durch unsere Gene beeinflusst wird.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Professor Dr. Martin Reuter
0228/73-8284
martin.reuter@uni-bonn-diff.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

299050

weitere Artikel:
  • Einmaliger Auftritt / 15,6 % MA für POPSTARS - Girls forever Unterföhring (ots) - Einmaliger Auftritt: Sahras (22) Darbietung der US-Nationalhymne im Footballstadion von Nashville begeisterte nicht nur die Amerikaner, sondern auch die ProSieben-Zuschauer in Deutschland. 15,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verfolgten am Donnerstagabend POPSTARS - Girls forever. Insgesamt sahen 2,52 Millionen Zuschauer (ab 3 Jahren) den bewegenden Moment. Am Ende musste keine der Kandidatinnen die Show verlassen. POPSTARS - Girls forever, immer donnerstags, 20.15 Uhr auf ProSieben Basis: alle mehr...

  • VIER PFOTEN ruft zu Kreativität auf: Entwerfen Sie eine Anti-Tierversuch-Weihnachtskarte für Bundesforschungsministerin Annette Schavan und gewinnen Sie tolle tierfreundliche Produkte Hamburg (ots) - Weihnachten ist eine Zeit der Barmherzigkeit - doch nur selten gilt diese für Tiere, die in deutschen Versuchslaboren leiden. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat daher einen bundesweiten Wettbewerb gestartet: Entwerfen Sie eine Weihnachtskarte, die auf das Leiden von Tieren bei Tierversuchen aufmerksam macht. Auf die/den glückliche/n Gewinner/in wartet ein prachtvoller Geschenkkorb gefüllt mit tierversuchsfreien Produkten - und auf die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan ein Berg mehr...

  • Seitensprünge gefährden die Gesundheit / Betrüger und Betrogene müssen mit Erkrankungen rechnen Hamburg (ots) - Sie wissen, dass Sie's nicht tun sollten, aber die Versuchung ist manchmal zu groß: "Einer von vier Männern hatte in seiner aktuellen Beziehung schon einen Seitensprung, bei Frauen ist es jede fünfte", sagt Dr. Ragnar Beer, Psychologe an der Universität Göttingen, im Männer-Lifestylemagazin "Men's Health" (Ausgabe 12/2010, EVT 10.11.2010). Der Hauptgrund für die mangelnde Treue ist nach den Erkenntnissen des Experten sexuelle Unzufriedenheit in der Partnerschaft. Meistens bleibt es aber nicht beim einen Mal. Oft mehr...

  • Meinungsumfrage im Auftrag der Alno AG zeigt: Küchen symbolisieren Status und Stil (mit Bild) Düsseldorf (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Die Küche wird immer mehr zum Mittelpunkt des modernen Lebens sowie zum Aushängeschild für Stil, Geschmack und gehobenen gesellschaftlichen Status. Das sagten zwei von drei Befragten in einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts tns emnid im Auftrag der Alno AG. Ziel der Befragung war es, Daten über Motivationen und Kriterien beim Kauf hochwertiger Küchen mehr...

  • Keine Allergie vom Latexschnuller / Nur Hochrisikokinder sollen sicherheitshalber keinen Latexsauger benutzen Hamburg (ots) - Junge Eltern sorgen sich immer wieder, ob Latexschnuller für ihr Baby eine Allergie-Gefahr darstellen könnten. "Bisher sind keine gesicherten Fälle bekannt, bei denen durch Verwendung eines latexhaltigen Schnullers eine allergische Reaktion ausgelöst wurde", beruhigt Prof. Dr. med. Bodo Niggemann von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). Zwar sei bisher noch nicht direkt untersucht worden, ob erblich vorbelastete Kinder eventuell doch ein erhöhtes Risiko hätten, aber "nach mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht