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Hoher Krankenstand in Hamburger Justizvollzugsanstalt - Gefängnismitarbeiter sprechen von Mobbing

Geschrieben am 04-11-2010

Hamburg (ots) - Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalten sind öfter
krank als alle anderen Beamten in Hamburg. In der JVA Billwerder
liegt der Krankenstand sogar bei mehr als 20 Prozent. Mitarbeiter
versichern gegenüber dem Radioprogramm NDR Info, dass nicht der
Schichtdienst und die Gefangenen sondern die Vorgesetzten das Problem
seien. Dauerkranke würden gemobbt und fallen gelassen, bestätigt die
Hamburger Psychiaterin Edeltraut Böttge. Sie behandelt seit vielen
Jahren Betroffene aus allen Hamburger Gefängnissen. "Die Probleme
sind praktisch überall dieselben", erklärt Böttge. "Die Erzählungen
von den Problemen und Konflikten ähneln sich immer wieder sehr." Sie
habe schon vor zehn Jahren die Behörde auf die Missstände
hingewiesen. Passiert sei aber fast nichts, sagt Böttge.

Gefängnismitarbeiter der Hamburger Justizvollzugsanstalten
berichten NDR Info von schwerstem Mobbing, das von den Vorgesetzten
nicht verhindert, sondern sogar toleriert oder gefördert werde.
Mitarbeiter mit Schwächen würden von Kollegen und Vorgesetzten
öffentlich bloßgestellt und lächerlich gemacht. Wer sich über
Regelverstöße beschwere, werde von einen Tag auf den anderen
versetzt. Die Betroffenen berichten von einem Klima der Angst.

Die Hälfte aller Fehlzeiten im Strafvollzug gehe auf Mitarbeiter
zurück, die länger als einen Monat am Stück krank sind, räumt
Justizsenator Till Steffen (GAL) ein. Einen Fehler im System könne er
nicht erkennen. Im Gefängnis seien eben gewisse hierarchische
Strukturen nötig. Die von Mitarbeitern besonders heftig kritisierten
Anstalts- und Personalleitungen schätzt der Senator als besonders
kommunikativ. "Man kann niemanden mit Konsequenzen belegen aufgrund
von Gerüchten, die zusammengetragen werden. Es muss sehr konkret
gemacht werden", so der Senator zu NDR Info. Doch wer Probleme
konkret benenne, werde sofort bestraft, berichten die Mitarbeiter.
Till Steffen bietet den Mitarbeitern an, sich mit Problemen
persönlich an ihn zu wenden. "Meine Emails liest keiner außer mir",
verspricht der Senator.

Zitate frei bei Nennung NDR Info. Bei Rückfragen wenden Sie sich
bitte an NDR Info, Daniel Kaiser (Telefon 040/41 56 27 05).

4. November 2010 / RC

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2302
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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