(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Facebook

Geschrieben am 20-10-2010

Bielefeld (ots) - Facebook, das größte soziale Netzwerk der Welt,
verbindet mehr als 500 Millionen Menschen. Im Durchschnitt hat jeder
von ihnen 130 »Freunde«: So heißen Kontakte im Facebook-Jargon. Die
globale Gemeinschaft wächst rasant, obwohl Datenschützer warnen:
Nutzerdaten sind bei Facebook & Co. nicht sicher. Und nicht nur die:
Sogar die Kontakte von Nichtmitgliedern können mit einem simplen
Trick über Facebook ausgespäht werden. Datenschützer wie auch
Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) halten das für einen
Rechtsverstoß. Facebook reagiert auf solche Vorwürfe mit Schweigen.
Doch die meisten Nutzer scheren sich offensichtlich wenig um den
Datenschutz: Die Fotos der jüngsten Urlaubsreise, der neuen Freundin,
Schnappschüsse vom Betriebsfest - ohne Hemmungen wird online
gestellt, was interessieren könnte. Es wird damit für Freunde,
Freunde von Freunden und für alle 500 Millionen Facebook-Mitglieder
sichtbar. Der nächste Schritt: »Places« (Orte) nennt Facebook einen
Dienst für Handynutzer, der den eigenen Standort sichtbar macht und
zeigt, welche »Freunde« in der Nähe sind. Während sich die einen
streiten, ob der Suchmaschinen-Gigant Google die Fassaden ihrer
Häuser für Streetview fotografieren darf, öffnen die anderen
bereitwillig ihre Türen und bitten die Netzgemeinde förmlich darum,
an ihrem Privatleben teilzuhaben. Offensichtlich gibt es ein
Bedürfnis, sich mitzuteilen, am Leben anderer teilzuhaben. Wer
Erlebnisse teilt, erzeugt das wohlige Gefühl von Nähe. Der eine oder
andere mag es in unserer Mediengesellschaft, die viele traditionelle
Gemeinschaften aufgebrochen hat, vermissen. Wer das Netzwerk bewusst
nutzt, Facebook-Freunde von richtigen zu unterscheiden weiß und nicht
vergisst, dass alles, was er dem Netzwerk anvertraut, zumindest
teilweise öffentlich ist - wer kennt schon alle Freunde von Freunden?
-, kann profitieren. Andere verlieren: auf jeden Fall Privatsphäre,
möglicherweise sogar den Arbeitsplatz (denn Firmengeheimnisse gehören
nicht auf Facebook) oder echte Freunde, die sich und ihre kleinen
Geheimnisse unverhofft vor einem Millionenpublikum ausgebreitet
sehen. Facebook ist ein Medium, das zu gebrauchen man lernen muss.
Einigen »digital Natives«, Angehörigen jener Generation, die mit dem
Internet aufgewachsen ist, verschafft die Vernetzung über Facebook,
Xing & Co. vielleicht einen Vorteil im globalen Wettbewerb. Die
meisten allerdings produzieren nur Kaffeeklatsch. Diejenigen, die
außen vor bleiben, weil sie es so wollen, betrachten das Treiben im
Netz skeptisch und vermuten mehr dahinter, als sich bei genauem
Hinsehen findet. Diejenigen, die »drin« sind, sollten dieses
Misstrauen ernst nehmen: Indem sie bei aller Begeisterung für das
Medium Datenschutz fordern, erst nachdenken und dann online stellen
sowie die Privatsphäre derer achten, die »draußen« bleiben wollen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

296199

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Kunst / Museen / Internet Osnabrück (ots) - Tauschgeschäft: Prestige gegen Publikum Da haben sich zwei unterschiedliche Partner gefunden. Das Guggenheim gehört seit über 70 Jahren zu den renommiertesten Adressen der Hochkultur. Und YouTube ist eine erst fünf Jahre alte Plattform für Bewegtbilder aller Art. Passt das zusammen? Allerdings - und zwar weil jeder genau das hat, was der andere sich wünscht. Guggenheim bietet YouTube Prestige. Im Gegenzug versammelt das Online-Medium mehr Publikum, als in alle Museen der Welt passt: Im Frühjahr verkündete mehr...

  • Etikettenschwindel im großen Stil - art hinterfragt am Beispiel der "Sammlung Jäger" Glaubwürdigkeit und Vorgehensweisen im Kunsthandel Hamburg (ots) - "Der typische Vorgang läuft so ab: Das Werk taucht auf aus dem Dunkel, wird bewundert, dann durchschaut, verurteilt und sinkt in den Orkus. Es hinterlässt nichts als schweigende Scham bei den Beteiligten." Was der Kunsthistoriker Max J. Friedländer 1920 so treffend beschreibt, ist ein Fälschungsskandal, einer wie er gerade - wieder einmal - den Kunsthandel erschüttert. Nun widmet sich das Kunstmagazin art in seiner November-Ausgabe dem Fall der "Sammlung Jäger" und klärt auf: über Vorgeschichte, Zusammenhänge mehr...

  • Schauspielerin Tilda Swinton: Ich habe keine Angst, 50 zu werden Hamburg (ots) - Die schottische Schauspielerin Tilda Swinton, die am 5. November 50 wird, fürchtet sich nicht vor diesem Tag. Über ihr Alter sagte sie im ZEITmagazin: "Die gute Nachricht ist, dass ich mir jetzt Zeit nehme, mich auszuruhen. Ich war viel produktiver in den letzten Jahren, als mir lieb war ... Es war sehr laut um mich herum. Jetzt gönne ich mir endlich etwas Frieden." Mit dem Altern hatte Tilda Swinton noch nie ein Problem. Schon ihren 40. Geburtstag hatte sie herbeigesehnt: "Ich hatte immer das Gefühl, dass mehr...

  • "das ARD radiofeature - hören, was dahinter steckt!" "Ryanair hebt ab" / 27. - 31. Oktober in den Wort- und Kulturradios der ARD Köln (ots) - Billig zu fliegen kann den deutschen Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Das zeigen die Autoren Achim Nuhr und Andrea Steinert auf ihrer Reise zu deutschen Regionalflughäfen wie Weeze (Niederrhein), Frankfurt-Hahn oder Lübeck. "das ARD radiofeature" beleuchtet in seiner neuesten Ausgabe, wie der irische Billigflieger Ryanair Gewinne einfährt - mit freundlicher Unterstützung von deutschen Kommunen und Ländern. Nach seiner Premiere am 27. Oktober in SWR 2 wird "das ARD radiofeature" auch in den Programmen von SR2, mehr...

  • Gewinner des Chopin-Wettbewerbs 2010 treten in Ludwigshafen auf / Deutschlandpremiere beim BASF-Benefizkonzert am 4.11.2010 Ludwigshafen (ots) - Die Gewinner des Chopin-Wettbewerbs 2010 stehen fest. Die Jury des Wettbewerbes hat am 20. Oktober 2010 gegen 23:45 Uhr auf einer Pressekonferenz das Ergebnis verkündet. Der erste Platz des 16. Chopin Wettbewerbs ging an Yulianna Avdeeva aus Russland. Zwei zweite Plätze wurden vergeben an Ingolf Wunder, Österreich, sowie Lukas Geniusas aus Russland/Litauen. Den dritten Preis erhielt Daniil Trifonov aus Russland. Als vierte und fünfte Preisträger wurden Evgeni Bozhanov aus Bulgarien und François Dumont mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht