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[ Bankkaufmannsausbildung oder Studium? ]
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Belamorte
Analyst


Bewerber

Dabei seit: Aug 2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Do 08 Aug, 2013 13:14    Titel: Bankkaufmannsausbildung oder Studium? Antworten mit Zitat nach oben ... 

Hallo Community,

ich stehe zurzeit vor einem riesen Problem. Das schilder ich nun kurz.

Ich habe mein Abitur gemacht und hab direkt danach angefangen zu studieren. Ich habe mich für ein Lehramtsstudium entschieden und festgestellt, dass der Beruf mir doch gar nicht zusagt.

Mein Wunsch war es eigentlich immer in die Finanzbranche zu gehen. In wirtschaftlichen Fächern war ich auch immer gut bis sehr gut und hatte meinen Spaß damit.
Somit entschied ich mich den meines Erachtens richtig Weg zu gehen und in die Finanzbranche einzusteigen. Und dort beginnt mein Problem.

Ich bin mir unschlüssig welchen Weg ich gehen soll, da ich bereits ein Studium abgebrochen habe, nicht jünger werde und die finanzielle Belastung zu groß wäre für ein neues Studium bin ich eigentlich nicht bereit ein BWL Studium zu beginnen.

Also dachte ich mir, dass ich den klassischen Weg gehe über eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Ich hab mich also schlau gemacht und bin mittlerweile erschrocken. Ich möchte eigentlich nicht den Rest meines Lebens in einer Filiale hocken und alten Damen Sachen andrehen, von den ich bis zum Monatsende Summe X verkauft haben muss, also wie ein Staubsaugervertreter.

So kam ich auf die Idee, dass eine Mischung aus Ausbildung und Studium gar nicht verkehrt wäre. Duales Studium. Bspw. Volksbank in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie.

Lange Rede kurzer Sinn: Könnt ihr etwas Licht ins Dunkel bringen? Ist man als Bankkaufmann mittlerweile wirklich nur noch eine Art Staubsaugervertreter,wenn man Pech hat? Lohnt sich ein Duales Studium? Hat da wer Erfahrungen?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen Smile

Liebe Grüße
Bela
 
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Verfasst am: Do 08 Aug, 2013 13:14    Titel: Bankkaufmannsausbildung oder Studium?  



 
Reppesiz
Vice President


Dabei seit: Jun 2013
Beiträge: 74

BeitragVerfasst am: Do 08 Aug, 2013 20:05    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

Nabend,

also erstmal studierst du nicht BWL (Betriebs-Wirtschafts-Lehre). Du bist Dualer Student mit der Studienrichtung Bachelor of Arts Bank.

Die Kerntätigkeit ist bei Studium und Ausbildung nach Abslvierung gleich. Im Vordergrund steht die Kundenberatung und das vertreiben von Produkten. Deshalb bezeichnet man das Filialgeschäft auch als "Vertrieb".

Der Unterschid ist, dass du beim Studium eine Mischung aus Theorie und Praxis hast. Um es einfach zu halten: Theorie an der Hochschule, Praxis in der Bankfiliale und das im Wechsel.

Unterschiede zwischen Ausbildung und Studium während der Praxisphase gibt es nicht. Man durchläuft seinen Ausbildungsplan, als Student wegen der Theoriephasen in komprimierter Form, normal durch und lernt das gesamte Filialgeschäft kennen.

Man muss auch unterscheiden, bei welcher Bank du anfangen möchtest. Ich kann für meine Bank sprechen, die Commerzbank. Die Commerzbank ist eine große, private und internationale Bank.

Das Klischee "Bänker sind Staubsaugervertreter" stimmt so nicht. Im Vordergrund steht die Kundenzufriedenheit. Ist der Kunde nicht zufrieden, nützt auch alles andere nichts, das eine schließt das andere aus. Stell dir folgende Frage:

Was bringt es, den Kunden bestens zu beraten, wenn du ihm in Anschluss kein Angebot unterbreitest und er zu einer anderen Bank geht?

Banken sind keine caritativen Vereine. Banken sind wirtschaftliche Unternehmen, die ein Stück weit von den Verkauf ihrer Produkte leben. Das ist vollkommen normal und kein "Staubsaugerverkauf". Das Ziel ist eine ganzheitliche Beratung. Dazu gehört auch das passende Angebot.

Bankangestellte sind lange keine Verkaufsmaschinen mehr - zumindest bei uns nicht. Also keine Angst, du bist KundenBERATER und kein Verkäufer. Der Vertrieb ist ein Teil der Beratung.

Zum Schluss will ich sagen, dass man als Azubi oder Student ein Stück weit der Holschuld unterliegt. Man muss Selbstständigkeit entwickeln und fordern. Wenn man sich engagiert und sich mit seinem Job UND seinem Unternehmen identifizieren kann, merken das auch die Kollegen. Und deine Vorgesetzten sind die Letzten, die sich deiner Karriere in den Weg stellen würden. Im Gegenteil, sehen sie Potenzial, empfehlen sie dich und bringen dich voran. Es liegt an dir, wie lange du auf welcher Position bleibst.

Aber immer daran denken: Die Karriere und eine erfolgreiche Arbeit liegt zum großen Teil an dir selber!
 
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Belamorte
Analyst


Bewerber

Dabei seit: Aug 2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Do 08 Aug, 2013 20:22    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Smile

Mit BWL-Studieren meinte ich, wirklich an einer Universität BWL-Studieren, das duale Studium war, wie beschrieben, etwas anderes. Bspw. Volksbank in Verbindung mit der Berufsakademie.
Hab gehört, dass das eigentlich nicht mehr bringt als die Ausbildung, jedenfalls nicht in der Karriere, da man ja nicht an einer Universität war und ein komplettes volltheoretisches Studium genossen hat. Glaube das ist aber nur ein Gerücht.

Deine Antwort beruhigt mich aber schon mal wieder, weil ich durch die Beschreibungen des Berufs eigentlich auch ein anders Bild der Tätigkeiten hatte. Dass ich auch etwas verkaufen muss ist mir bewusst. Eine Bank ist immerhin nicht die Wohlfahrt.

Mein Wunsch wäre es eigentlich, weniger am Schalter zu stehen, sondern mehr Vermögensberatung, Wertpapiere, Firmenkunden etc.. Kann man sich später auf eins spezialisieren? Wie genau läuft das ab? Braucht man dazu Zusatzqualifikationen?
Hatte auch vor den Bankfachwirt und Bankbetriebswirt zu machen, da ich natürlich all meine Kompetenzen so gut es geht ausbauen möchte.

Freundliche Grüße
Bela
 
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Reppesiz
Vice President


Dabei seit: Jun 2013
Beiträge: 74

BeitragVerfasst am: Do 08 Aug, 2013 22:24    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

Der Unterschied ist, dass du nach einem Studium eine höhere Position in der Filiale besetzen KÖNNTEST.

Schalterdienst hat man i.d.R. nur am Anfang der Ausbildung, da dies auch die erste Station ist. Zeitraum beträgt ungefähr 4-6 Wochen, ggf. mehr oder weniger - je nach Bank.

Du wirst ausgebildet zum BERATER, nicht zum Privatkunden-Assistenten (das ist das korrekte Wort für die Position am Schalter.

Deine Wünsche kannst du äussern. Meist gibt es Wunschphasen, in den du deinen Wunsch vertiefen und kennenlernen kannst. Besteht Potenzial und gibt es freie Plätze, rutscht man mit etwas Glück auch ohne Fortbildung auf so einen Spezialposten. Bankwirte sind für die Kundenberatung gedacht, nicht für die Spezialisierungen - dafür gibt es Bankinterne Trainings.

Firmenkunden ist ein Bereich, den man in großen Banken nicht durchlauft. Er ist zu komplex und passt zeitlich nicht in die Ausbildung. Es besteht aber die Möglichkeit während der Wunschphase dort mal reinzuschauen. Wie das bei Sparkassen und Volksbanken aussieht, weiß ich nicht.
 
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neledarikamrat
Moderator


Sparkasse
Ausgelernt

Dabei seit: Jan 2008
Beiträge: 2778

BeitragVerfasst am: Sa 10 Aug, 2013 11:55    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

Und jetzt komme ich als Sparkässlerin und BA-Absolventin ins Spiel Wink

Das, was mein Vorposter bezüglich der Praxisphasen beschrieben hat, scheint die Realität in Großbanken wie der Commerzbank zu sein. So habe ich das auch von einigen Kommilitonen gehört. Ich selbst kann allerdings aus einer Sparkasse berichten, zudem kenne ich auch einige BA'ler aus Volksbanken.

In den Regionalbanken gibt es im Ausbildungsverlauf durchaus Unterschiede zwischen Azubis und BA-Studenten, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass eine Regionalbank dezentral organisiert ist und alle Stabsbereiche vor Ort sind, während die Großbanken die Mehrheit ihrer Stabsbereiche in Frankfurt stationiert haben. Dementsprechend bestehen da grundsätzlich andere Möglichkeiten.

Ich kann nur für das Haus sprechen, in dem ich meine Praxisphasen absolviert habe. Die Azubis verbrachten tatsächlich die meiste Zeit ihrer Ausbildung in der Filiale, was daran liegt, dass der Beruf Bankkaufmann auch einfach vertriebsorientiert ist, was man auch daran erkennt, dass die mündliche Abschlussprüfung ein Verkaufsgespräch ist. Bei BA-Studenten sah das anders aus. Vor allem im ersten Studienjahr habe ich auch den Filialbetrieb kennengelernt, was ich im Nachhinein aber nicht schlecht fand, denn DORT wird das Geld verdient. Im weiteren Verlauf war ich fast nur noch in Stabsbereichen, bei mir hat es zeitlich meist sogar so gut funktioniert, dass ich jeweils in dem Bereich war, der thematisch zu den Inhalten der vorangegangenen Theoriephase passte.

Von der theoretischen Seite her geht das duale Studium natürlich viel tiefer als die Ausbildung, ganz klar. Die Inhalte waren - zumindest an meiner BA - teilweise ziemlich anspruchsvoll und umfasste alle Aufgabenbereiche der Bank, gerade im letzten Studienjahr drehte sich alles um Gesamtbanksteuerung und Risikomanagement. Mit Sicherheit ist es von der Tiefe nicht mit einem Master of Finance an der Uni zu vergleichen, aber es heißt ja auch Bachelor und wer mehr will, wird sowohl an der BA als auch an der Uni nicht um den Master herum kommen Wink Der Fokus der BA liegt auf dem Praxisbezug, das Unistudium ist eher forschungsorientiert, d. h. die Ansätze sind schlicht und ergreifend unterschiedlich.

Und nun zum Aufgabengebiet nach der Ausbildung bzw. dem Studium: Wie schon gesagt ist die Ausbildung auf den Vertrieb ausgelegt, dementsprechend wirst du wahrscheinlich zunächst im Vertrieb eingesetzt. Das Studium dagegen ermöglichst es dir von seinen Inhalten her, in jeden Bereich der Bank einzusteigen - Bedarf vorausgesetzt. Welche Möglichkeiten sich dir genau bieten, hängt allerdings von der Philosophie der jeweiligen Bank ab: Ich kenne Sparkassen/Volksbanken, bei denen landet der BA'ler genauso in der Filiale wie der Azubi, andere Häuser nutzen das zusätzliche Knowhow eines BA'lers gezielt und setzen ihn in Stabsbereichen ein (Kreditbereich, Eigenhandel, Controlling, ...).

Insgesamt ist es daher schwierig, etwas Allgemeingültiges zu sagen, aber ich stelle die Behauptung auf, dass du mit einem BA-Abschluss doch mehr Möglichkeiten hast als mit einer Ausbildung allein. Bei Letzterer gibt es sicherlich Weiterbildungen, die dir dieselben Wege eröffnen - es dauert natürlich länger Wink

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen aus dem Sparkassen-Nähkästchen plaudern...
 
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Belamorte
Analyst


Bewerber

Dabei seit: Aug 2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: Di 13 Aug, 2013 9:22    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

Vielen Dank für die Antworten, habt mir schon sehr weitergeholfen.

So wie ich das verstanden hab, kann man also grob sagen, dass die Ausbildung nicht signifikant schlechter ist als das Duale Studium. Mit dem Unterschied, dass man mit dem Dualen Studium die Möglichkeit habe eine höhere Position in der Bank zu besetzen, sofern natürlich eine Stelle vorhanden ist, die besetzt werden will und das Duale Studium mir auch schneller die Möglichkeit gibt in einen meiner Wunschbereiche rein zu kommen. Das geht mit der Ausbildung auch, aber dauert länger.

Ich bin schon mal zufrieden, dass der Schalterdienst nicht alles ist, was man nach der Ausbildung zu tun hat. In manchen Foren klingt das nämlich so, aber mit genügend Engagement und Leistung sollte in einer Bank mehr möglich sein Wink
 
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sofi
Analyst


Dabei seit: Sep 2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: Mo 30 Sep, 2013 15:47    Titel: Antworten mit Zitat nach oben ... 

ich würde dir empfehel studieren zu gehen, denn du hast später einfach bessere karten. wenns nicht klappt, annst du deine ausbildung immer noch machen. Wink
 
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