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Deutschland - Land der Faulen und Feisten? Jeder Dritte sitzt sich krank

Geschrieben am 23-10-2007

Berlin (ots) - In Deutschland regieren die Couch-Potatoes: Zwei
von drei Bundesbürgern verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem
heimischen Sofa. Nur jeder Fünfte treibt regelmäßig Sport, und bei
der Wahl zwischen Fahrstuhl und Treppe entscheiden sich viele für die
bequemere Alternative. Im Job sieht es nicht anders aus, wie eine
aktuelle Studie zeigt, die die Techniker Krankenkasse (TK) heute in
Berlin vorgestellt hat. Jeder zweite Berufstätige sitzt den ganzen
Tag am Computer. Die Folge: Schon heute sitzt sich jeder dritte
Deutsche krank - Tendenz steigend.

"Unsere Studie zeigt, wie krank der Bewegungsmangel die Menschen
macht. Während zum Beispiel jeder zweite Antisportler unter
Rückenschmerzen leidet, sind nur halb so viele Aktive betroffen. Auch
Herzinfarkt, Diabetes, Übergewicht und Depressionen sind für die
Inaktiven eine deutlich größere Gefahr", sagt Karin Gangl, die die
Studie beim F.A.Z.-Institut betreut hat.

Beunruhigend ist der Blick in die Zukunft: Kinder sitzen heute
durchschnittlich zweieinhalb Stunden vor Fernseher oder Computer und
bewegen sich nur noch halb so viel wie Gleichaltrige vor einigen
Jahren. Und das bleibt nicht folgenlos. Wie die Studie zeigt, werden
in jungen Jahren die Weichen gestellt - für ein Leben gesund in
Bewegung oder krank vor dem Fernseher. Fast neun von zehn
Erwachsenen, die in ihrer Kindheit keinen Sport getrieben haben,
bewegen sich auch heute nicht regelmäßig. Dagegen haben zwei Drittel
derjenigen, die als Kinder viel auf dem Sportplatz waren, auch heute
noch Spaß an Bewegung. Die Hälfte von ihnen kann sich sogar "ein
Leben ohne Sport nicht vorstellen".

Auch wenn es nie zu spät ist, mit Sport zu beginnen - je älter man
wird, desto schwieriger ist es, den inneren Schweinehund zu
überwinden. "Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Es ist
wichtig, dass Eltern, Erzieher und Lehrer sie darin bestärken und
Gelegenheiten schaffen, in denen sie sich austoben können", sagt
Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes. Sein
Argument: Wer in jungen Jahren Spaß an Bewegung hat, bleibt
wahrscheinlich auch ein Leben lang dabei. "Deshalb plädieren wir
dafür, dass die Kinder sich in der Schule jeden Tag mindestens eine
Stunde bewegen", so Klusen. Schulen und Kindergärten, die sich für
mehr Bewegung engagieren, unterstützt die TK mit dem Projekt "Gesunde
Schule" mit bis zu 5.000 Euro - über 300 haben bereits teilgenommen.

Doch auch für ältere und sogar chronisch kranke Menschen ist es
nie zu spät, mehr Bewegung in ihren Alltag zu bringen - und es lohnt
sich. Denn aktiv zu sein, beugt nicht nur vielen Krankheiten vor,
sondern hilft auch, sie zu heilen: "Wir sollten Bewegung als eine Art
Medizin begreifen, die wir regelmäßig einnehmen wie Arzneimittel
auch", sagt der Sportmediziner Professor Dr. Martin Halle. Hier ist
jedoch noch viel Überzeugungsarbeit nötig, wie die TK-Studie zeigt:
So treibt nur jeder zehnte Befragte, der unter
Herz-Kreislauf-Beschwerden leidet, und jeder achte
Rückenschmerzpatient regelmäßig Sport. Obwohl fast jeder um die
positiven Effekte des Sporttreibens weiß, locken die guten Argumente
nur die Wenigsten vom Sofa.

Neben Verpflichtungen in Beruf und Familie ist der am
zweithäufigsten genannte Hinderungsgrund der innere Schweinehund:
Jeder dritte Befragte gab an, sich einfach nicht zum Sport aufraffen
zu können. Und jeder zweite Sportmuffel hat deshalb ein schlechtes
Gewissen. Sportexperte Halle rät ihnen, mit kleinen Schritten zu
beginnen: "Es muss nicht aus jedem ein Leistungssportler werden.
Schon kleine Bewegungseinheiten im Alltag, wie ein kurzer
Spaziergang, können einen großen Unterschied machen." Setzt man sich
dagegen zu hohe Ziele, ist Frust programmiert und gute Vorsätze sind
schnell wieder dahin. "Eine Station früher aus dem Bus zu steigen und
den Rest zu Fuß zu gehen oder die Treppe anstatt des Lifts zu
benutzen, ist ein guter Anfang. Das kann jeder schaffen", sagt der
Ärztliche Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative
Sportmedizin an der Technischen Universität München.

Zum Hintergrund:

Die bevölkerungsrepräsentative Befragung "Kundenkompass Bewegung
und Gesundheit" ist in Zusammenarbeit der TK mit dem F.A.Z.-Institut
und dem Meinungsforschungsinstitut Forsa entstanden, das im Sommer
dieses Jahres 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren zu ihrer
Gesundheit und ihrem Bewegungsverhalten befragt hat. Die kompletten
Studienergebnisse können bei uns angefordert werden. Der dazugehörige
Medienservice "Der Gesundheit Beine machen" steht unter
www.presse.tk-online.de zum Download bereit.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Für Rückfragen:
Inga Lund
Tel. 040 - 6909 -1357, Fax 040 - 6909 - 1353,
E-Mail: inga.lund@tk-online.de


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