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DIE ZAHLUNGSBILANZ DES EURO-WÄHRUNGSGEBIETS

Geschrieben am 26-01-2005

(MONATLICHE ENTWICKLUNGEN IM NOVEMBER 2004)

Im November 2004 war die saisonbereinigte Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets nahezu ausgeglichen, da die Überschüsse im Warenhandel und Dienstleistungsverkehr fast vollständig durch Defizite bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen und den laufenden Übertragungen aufgehoben wurden. In der Kapitalbilanz waren bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo Mittelabflüsse zu verzeichnen, die vorwiegend dem Nettoerwerb ausländischer Schuldverschreibungen durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet zuzuschreiben waren.

Leistungsbilanz Im November 2004 wies die saisonbereinigte Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets einen Aktivsaldo von 0,4 Mrd EUR aus (was nicht saisonbereinigt einem Überschuss von 3,2 Mrd EUR entspricht). Dies war auf Überschüsse im Warenhandel (5,8 Mrd EUR) und im Dienstleistungsverkehr (0,7 Mrd EUR) zurückzuführen, die jedoch nahezu vollständig durch Defizite bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (1,9 Mrd EUR) und den laufenden Übertragungen (4,2 Mrd EUR) aufgezehrt wurden.

Verglichen mit den revidierten Daten für Oktober 2004 sank der Überschuss in der saisonbereinigten Leistungsbilanz um 1,0 Mrd EUR. Hauptgrund hierfür war ein Rückgang des Überschusses bei den Dienstleistungen (um 1,4 Mrd EUR), dem die Verringerung des Defizits bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (um 0,3 Mrd EUR) nur teilweise entgegenwirkte. Der Warenhandelsüber-schuss und das Defizit bei den laufenden Übertragungen blieben nahezu unverändert.

Der über zwölf Monate kumulierte Leistungsbilanzüberschuss des Euro-Währungsgebiets belief sich im November 2004 auf 38,8 Mrd EUR (d. h. rund 0,5 % des BIP), verglichen mit einem Plus von 24,6 Mrd EUR ein Jahr zuvor. Dieser Anstieg war auf den höheren Überschuss im Dienstleistungsverkehr und die niedrigeren Defizite bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen und den laufenden Übertragungen zurückzuführen, während sich beim Warenhandelsüberschuss keine wesentlichen Änderungen ergaben.

Kapitalbilanz

In der Kapitalbilanz war im November 2004 bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo ein Mittelabfluss von 10,6 Mrd EUR zu verzeichnen, der Nettokapital-abflüssen bei den Wertpapieranlagen (10,5 Mrd EUR) zuzuschreiben war. Die Kapitalströme im Bereich der Direktinvestitionen hielten sich die Waage.

Hinter den ausgeglichenen Direktinvestitionen verbargen sich hauptsächlich Nettokapitalabflüsse von gebietsansässigen Unternehmen beim Beteiligungskapital und den reinvestierten Gewinnen (13,4 Mrd EUR), die durch von ausländischen Unternehmen im Euro-Währungsgebiet getätigte Investitionen in Beteiligungskapital und reinvestierte Gewinne (in Höhe von 5,6 Mrd EUR) und sonstige Anlagen - vor allem Kredite zwischen verbundenen Unternehmen (im Wert von 6,1 Mrd EUR) aufgewogen wurden.

Die bei den Wertpapieranlagen per saldo verzeichneten Mittelabflüsse von 10,5 Mrd EUR resultierten aus Nettokapitalabflüssen bei den Schuldverschreibungen (14,5 Mrd EUR), die nur teilweise durch Nettokapitalzuflüsse bei den Dividendenwerten (4,1 Mrd EUR) kompensiert wurden. Insbesondere traten die gebietsansässigen Anleger als Nettokäufer ausländischer Geldmarktpapiere (12,2 Mrd EUR) und gebietsfremde Investoren als Nettoverkäufer der entsprechenden im Euro-Währungsgebiet begebenen Papiere (5,0 Mrd EUR) auf.

Beim übrigen Kapitalverkehr kam es zu Nettokapitalzuflüssen von 39,9 Mrd EUR, die in erster Linie auf Nettozuflüsse bei den MFIs (ohne Eurosystem) in Höhe von 36,8 Mrd EUR zurückgingen.

Die Währungsreserven nahmen um 0,1 Mrd EUR zu (ohne Bewertungseffekte). Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven belief sich Ende November 2004 auf 291,6 Mrd EUR.

Der Restposten betrug -34,7 Mrd EUR und ist zum großen Teil auf einen nennenswerten Restposten in einem Mitgliedstaat zurückzuführen.

Im Zwölfmonatszeitraum bis November 2004 wiesen die Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen kumulierte Nettokapitalabflüsse in Höhe von 61,3 Mrd EUR auf, verglichen mit Nettokapitalzuflüssen von 71,8 Mrd EUR im Jahr zuvor. Ursächlich hierfür waren Mittelabflüsse sowohl bei den Direktinvestitionen als auch bei den Wertpapieranlagen. Die Entwicklung bei den Direktinvestitionen wurde zu gleichen Teilen davon bestimmt, dass mehr Investitionen im Ausland und weniger Investitionen im Inland getätigt wurden. Die Abflüsse bei den Wertpapieranlagen rührten vor allem daher, dass Gebietsfremde, die zuvor per saldo Geldmarktpapiere des Euro-Währungsgebiets (im Betrag von 42,6 Mrd EUR) erworben hatten, im November per saldo solche Papiere im Wert von 12,5 Mrd EUR veräußerten.

Datenrevisionen

Neben den Zahlungsbilanzdaten für November 2004 enthält diese Pressemitteilung auch einige Korrekturen für Oktober 2004. Die Revisionen der Kapitalbilanz betrafen zum einen die Direktinvestitionen. Hier wurden die Nettokapitalabflüsse bei den sonstigen Anlagen außerhalb des Euro-Währungsgebiets von 6,4 Mrd EUR auf 9,9 Mrd EUR nach oben korrigiert. Zum anderen wurden die Nettokapitalabflüsse beim übrigen Kapitalverkehr von 16,4 Mrd EUR auf 13,8 Mrd EUR nach unten revidiert.

Zusätzliche Informationen zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets

Eine vollständige Reihe aktualisierter Zahlungsbilanzstatistiken und Daten zum Auslandsvermögens-status des Euro-Währungsgebiets steht auf der Website der EZB im Abschnitt 'Statistics' unter 'Data services'/'Latest monetary, financial markets and balance of payments statistics' zur Verfügung. Die Angaben bis November 2004 werden auch im EZB-Monatsbericht Februar 2005 veröffentlicht. Detaillierte methodische Erläuterungen sind auf der Website der EZB abrufbar. Die nächste Pressemitteilung zur Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets wird am 22. Febuar 2005 veröffentlicht.

 

Europäische Zentralbank
Abteilung Presse und Information
Kaiserstraße 29, D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (69) 1344-7455 • Fax: +49 (69) 1344-7404
Internet: http://www.ecb.int

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Quelle: Pressrelations.de

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