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Wohnst Du noch ...? / ... oder besser noch: Wie willst Du wohnen? / vhw stellt Studie zu Einstellungen von Migranten in Deutschland vor

Geschrieben am 11-10-2007

Berlin (ots) -

- Querverweis: Grafik wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

"Die aktuelle Meldung des Statistischen Bundesamtes, dass jeder
fünfte Einwohner der Bundesrepublik- und somit über 15 Millionen
Menschen - einen Migrationshintergrund haben, hat uns dazu gebracht,
diese Zielgruppe genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie wollen
Migranten in Deutschland leben - das ist die Frage, die wir in
unserer Studie untersucht haben", so Peter Rohland,
Hauptgeschäftsführer des vhw.

Der vhw tat dies gemeinsam mit Sinus Sociovision und einem
größeren Auftraggeberkreis aus den Bereichen Medien, Politik und
Verbänden.

Dringend notwendig ist diese Studie angesichts der bislang nur
fragmentarisch vorliegenden Erkenntnisse zu den
Integrationsvorstellungen und Wohnansprüchen einzelner ethnischer
Gruppierungen. Wie aber lassen sich die Migranten in ihrer Gesamtheit
beschreiben? Wie erleben sie ihren Alltag? Welche Gruppen mit
ähnlichen Wertvorstellungen lassen sich unterscheiden? Mit dem Ansatz
der Lebensweltforschung beleuchtet die Studie bislang unbekanntes
Terrain und bietet erstmals eine übersichtliche Beschreibung der
Subkulturen und Lebenswelten von Migranten in Deutschland.

Die nun fertiggestellte Studie bringt folgende zentrale
Erkenntnis: Die Wohn- und Integrationsvorstellungen von Migranten
unterscheiden sich nicht in erster Linie nach ihrer ethnischen
Herkunft, sondern nach ihrem Lebensstil, nach Milieus.
"Multikulti-Performer" oder doch eher "Intellektueller Kosmopolit"?

Identifiziert wurden insgesamt acht Migranten-Milieus:

- das Religiös-verwurzelte Milieu,
- das Traditionelle Gastarbeitermilieu,
- das Statusorientierte Milieu,
- das Entwurzelte Flüchtlingsmilieu,
- das Intellektuell-kosmopolitische Milieu,
- das Multikulturelle Performermilieu,
- das Adaptive Integrationsmilieu und das
- Hedonistisch-subkulturelle Milieu.

Jedes dieser Migranten-Milieus verfügt über seine spezifischen
Vorstellungen von Integration und Wohnen. Die Studie zeigt also
deutlich, dass es ein wesentlich differenzierteres Bild der Migranten
gibt als bisher bekannt war.

Die Studie zeigt, dass sich entgegen der landläufigen Meinung die
große Mehrheit der befragten Migranten in die Aufnahme-Gesellschaft
einfügen will, allerdings ohne die eigenen kulturellen Wurzeln zu
vergessen. Es besteht ein hohes Interesse an Integration,
insbesondere in Bezug auf die Bildungs- und Berufschancen der Kinder.
Der Anteil derer, die sich bewusst von der deutschen Kultur abwenden
und die aktiv versuchen, sich in ethnischen Enklaven abzuschotten,
ist vergleichsweise gering, und konzentriert sich im Wesentlichen auf
lediglich eines der acht Milieus, die in der Studie beschrieben
werden: Auf das Religiös-verwurzelte Milieu. Die
Integrationsvorstellungen und Wohnansprüche der einzelnen Milieus
gehen weit über eine reine Unterscheidung zwischen wohlhabenden und
weniger wohlhabenden Migranten hinaus. Auch bei schichtspezifisch
ähnlicher Lage existiert ein weites Spektrum an Unterschieden
zwischen den einzelnen Milieus. Das zeigt sich z.B. am bevorzugten
Wohnumfeld: Das "Statusorientierte Milieu" legt Wert darauf, in
gemischten deutschen Wohnquartieren leben zu können und so die eigene
Integrationsleistung zu dokumentieren. Das
"Intellektuell-kosmopolitische" Milieu stellt dagegen gerne und
bewusst seine doppelte kulturelle Identität zur Schau. Man bevorzugt
das multikulturelle Umfeld von Quartieren mit überdurchschnittlichen
Migranten-Anteilen - allerdings stets mit gewisser Distanz zu
stigmatisierten "Ausländerghettos". Die "Multikulturellen Performer"
wiederum bevorzugen Quartiere mit eher geringem Ausländeranteil,
messen dieser Frage aber keine allzu große Bedeutung zu: Die
Lebenswelt dieser Menschen ist stark auf Beruf und Freizeit außerhalb
der eigen vier Wände konzentriert, wo man wohnt spielt eine
untergeordnete Rolle. Wie werden Migranten zukünftig Einfluss auf den
wichtigen gesellschaftlichen Bereich Wohnen nehmen? Auch an diesem
Aspekt der Teilhabe wird der Erfolg der "aktivierenden
Integrationspolitik", die von der Bundesregierung im nationalen
Integrationsplan angestrebt wird, gemessen werden.

"Genau aus diesem Grund, kann ein Verband wie der vhw, der auf die
Bürgergesellschaft setzt, eine Gruppe mit über 15 Millionen Menschen
nicht einfach außer Acht lassen. Unser nächstes Ziel ist es, die
Studienergebnisse zu quantifizieren" beschreibt Peter Rohland die
weiteren Schritte. Dies soll im nächsten Jahr geschehen. Spannend
wird also, wie viele der fünfzehn Millionen Migranten sich hinter
welchem Milieu "verbergen".

Weitere Informationen:
http://www.vhw-online.de/forum/content/200704_1039.pdf

Originaltext: vhw Bundesverband für Wohneigentum und Stadtentwicklung e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68451
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68451.rss2

Pressekontakt:
vhw Bundesverband für Wohneigentum und Stadtentwicklung e.V.
Katja Scharlach
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
kscharlach@vhw.de; Tel.: 030/390473-0


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