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Studie: Kaum ein Deutscher schätzt Höhe der staatlichen Förderungen in der privaten Altersvorsorge richtig ein

Geschrieben am 10-10-2007

Hamburg (ots) - Mit den Renten-Reformen der letzten Jahre setzt
der Staat auf deutlich mehr Eigeninitiative seiner Bürger.
Gleichzeitig hat er aber auch mit einer Vielzahl von
Förderungsmöglichkeiten die Rahmenbedingungen geschaffen, die dem
Bürger den Einstieg in die private Altersvorsorge erleichtern. Aber
sind diese Möglichkeiten auch tatsächlich bei den Deutschen
angekommen? Wie bekannt sind Höhe und Formen der staatlichen
Förderungen heute? Welchen Stellenwert nehmen sie ein? Und inwieweit
werden Sie genutzt und eingefordert? Auf diese und weitere
Fragestellungen gibt die repräsentative Studie "Vorsorgementalität
der Deutschen" des Forschungszentrums Generationenverträge im Auftrag
der neue leben Lebensversicherung AG umfassende Antworten.

Informationsdefizite besonders bei wichtigen Zielgruppen wie
Geringverdienern, Jüngeren & Familien

Dass die Riester-Rente das bekannteste Vorsorgeprodukt ist,
überrascht zunächst nicht. Trotz der hohen Investitionen in
Aufklärung und Information der Bevölkerung fühlen sich jedoch immer
noch fast 50 Prozent aller Befragten über das derzeit "liebste
Vorsorgekind der Deutschen" mangelhaft informiert. Besonders bei
Menschen mit niedrigem Haushaltseinkommen, mit weniger als 1.000 Euro
Nettoeinnahmen im Monat, bestehen erhebliche Informationsdefizite.
Nicht einmal jeder zweite ist ausreichend über die Möglichkeiten der
Riester-Rente informiert. Nur knapp 40 Prozent kennen sich mit der
betrieblichen Altersvorsorge aus. Bei den 18-24-Jährigen fühlen sich
rund 40 Prozent der Befragten über kein einziges
Altersvorsorgeprodukt ausreichend informiert. Und gleich null ist
leider der Einfluss von Kindern auf den Informationsstand zur
Altersvorsorge. Damit überfordert die neue Eigenverantwortung in der
Altersvorsorge wichtige Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Bei den
Betroffenen geht die fehlerhafte Einschätzung der staatlichen
Unterstützung zumeist mit der Vermutung einher, ohnehin nicht über
ausreichend Spielraum für die notwendigen Eigenleistungen zu
verfügen. Dies ist aber oftmals ein Trugschluss, da die Förderung
explizit für Geringverdiener konzipiert wurde und ihnen daher bereits
mit niedrigen eigenen Ersparnissen zugänglich ist.

Trotz hoher Relevanz für Bundesbürger immer noch unzureichende
Ausschöpfung der Förderung

Offenbar spielt die Förderung aber zumindest eine entscheidende
Rolle für den Abschluss von Altersvorsorgeprodukten. So geben
immerhin gut 70 Prozent der Befragten an, dass die Aussicht auf
staatliche Zuschüsse für sie beim Abschluss von
Altersvorsorgeprodukten wichtig ist. Demgegenüber überraschend: Nur
30 Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, den zur Verfügung
gestellten Förderrahmen auszunutzen. Dabei ist sich die große
Mehrheit der Bevölkerung in den Bundesländern des Problems durchaus
bewusst. In Bremen gehen 87 Prozent der Befragten davon aus, die für
die Absicherung der Altersvorsorge zur Verfügung stehenden
Geldvorteile - gewollt oder ungewollt - nicht abzurufen. Das ist
bundesweit der höchste Wert. Aber auch im Saarland, dem Bundesland
mit dem niedrigsten Anteil an Fehleinschätzung, vermuten 61 Prozent
der Bevölkerung, den staatlichen Förderrahmen nicht voll
auszuschöpfen.

Große Mehrheit der Deutschen unterschätzt Höhe der Förderung

Ein Grund für diese mangelhafte Ausschöpfung mag sicherlich die
durchweg falsche Einschätzung der Höhe der staatlichen Förderung
sein. So gab mehr als ein Drittel der Befragten an, keinerlei Ahnung
über die potenziell erreichbare Höhe der Förderung zu haben. Der Rest
glaubt mehrheitlich an eine Förderung in Höhe von etwa 100 bis 400
Euro pro Jahr. Immerhin elf Prozent schätzen die Gesamthöhe der
jährlichen Förderung auf mehr als 1.000 Euro. Eine Fehleinschätzung -
betrachtet man die tatsächlich erreichbare durchschnittliche Höhe,
die im Rahmen der Studie berechnet wurde. Danach liegt diese bei
jährlich rund 740 Euro, die Befragten erwarteten im Schnitt immerhin
eine maximale Förderung von 560 Euro. Dass dieses Durchschnittswerte
sind, beweisen zahlreiche Fallbeispiele der Studie. Im Ergebnis
bleibt festzuhalten: Der Staat unterstützt mit enormen Beträgen beim
Aufbau der privaten Altersvorsorge - im Einzelfall bis zu mehreren
tausend Euro.

Sparquote ungleich verteilt

Dennoch sind die Unterschiede im monatlichen Sparaufwand für die
Altersvorsorge gravierend: Aufgeschlüsselt nach Einkommen legen
Berufstätige mit einem Nettohaushaltsbudget zwischen 1.000 und 2.000
Euro im Durchschnitt monatlich 132 Euro auf die hohe Kante. In der
Gruppe mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 bis 4.000
Euro ist die Sparquote bereits mehr als doppelt so groß. Der
durchschnittliche Sparaufwand liegt hier bei 274 Euro. Betrachtet man
den Sparaufwand nach Berufsgruppen, offenbart sich, dass
Selbstständige mit circa 370 Euro im Monat die höchste Ersparnis
bilden. Es folgen die Beamten mit durchschnittlich etwa 230 Euro
knapp vor der Gruppe der Arbeiter und Angestellten mit 299 Euro. Nur
halb so viel sparen die Personen ohne Berufstätigkeit, die
Arbeitslosen legen nur noch circa 40 bis 70 Euro zurück.

Altersvorsorgeprofil der Deutschen ist berechenbar

Zusammenfassend lässt sich für Deutschland ein fast durchgängig
gültiges Muster skizzieren, gewissermaßen eine Typologie der
Deutschen. Der Wissenstand über das Thema Altersvorsorge ist unter
den Geringverdienern deutlich schlechter als in den höheren
Einkommensgruppen. Die junge Bevölkerung hinkt deutlich hinter dem
Informationsstand der höheren Altersklassen hinterher, obwohl gerade
diese Gruppe von der demografischen Entwicklung besonders betroffen
ist. Im Nordosten bestehen größere Wissenslücken als im Südwesten.
Gleiches gilt für die Einschätzung der Höhe der staatlichen Förderung
und den tatsächlichen Abschluss von Altersvorsorgeverträgen.
Schließlich ist auch die Ersparnisbildung in den neuen Bundesländern
meist geringer als etwa in Rheinland Pfalz oder Baden-Württemberg.
Mit dem Alter und dem Einkommen steigt die Sparerquote an. Daraus
ergibt sich folgendes Gesamtbild: Die Deutschen sind sich der
Relevanz der Altersvorsorge und ihrer neuen sozialen Verantwortung
zwar bewusst, jedoch überfordert die geforderte Eigeninitiative
wesentliche Zielgruppen in der Bevölkerung. Hier muss weiterhin
Überzeugungs- und Informationsarbeit geleistet werden. Staat, Medien,
Finanzdienstleister und alle weiteren an der Vermittlung privater
Vorsorgeprodukte Beteiligten stehen hier auch künftig in der
"sozialen" Verantwortung.

Hintergrundinformationen
Die vorliegende Studie ist ein Projekt des Forschungszentrums
Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im
Auftrag der neue leben Lebensversicherung AG, Hamburg. Für die
Untersuchung wurden im Juni 2007 insgesamt 2.026 Personen über 18
Jahre telefonisch (CATI-Befragung) zum Thema Altersvorsorge befragt.
Die Stichprobe ist repräsentativ für Deutschland. Das Ergebnis ist
eine umfassende Erhebung über die Vorsorgementalität der
Bundesbürger.


Über das Forschungszentrum Generationenverträge
Das Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) der
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist ein unabhängiges
wissenschaftliches Forschungsinstitut, zu dessen Schwerpunkten die
Durchführung von statistischen Nachhaltigkeitsanalysen zur
finanziellen Situation in den Sozialversicherungssystemen mittels der
Methode der Generationenbilanzierung zählt. Zu weiteren zentralen
Aufgaben des FZG gehören die Beurteilung der Belastungsverteilungen
von Reformen zwischen den Generationen sowie die numerische
Simulation volkswirtschaftlicher Rückkopplungseffekte durch
allgemeine Gleichgewichtsmodelle. Weitere Informationen zum FZG
finden Sie im Internet unter http://www.generationenvertraege.de


Über die neue leben Versicherungen
Zur neue leben Versicherungsgruppe gehören die neue leben Holding AG,
die neue leben Lebensversicherung AG, die neue leben
Unfallversicherung AG und die neue leben Pensionskasse AG. Aktionäre
der neue leben Holding AG sind neben der Talanx AG sechs renommierte
Sparkassen - darunter die größte deutsche Sparkasse, die Hamburger
Sparkasse. Die neue leben Gruppe realisiert ihre Umsätze über im
gesamten Bundesgebiet ansässige Sparkassen und ausgesuchte
Versicherungsmakler. Sie ist bekannt für ihre branchenführend
geringen Verwaltungskosten und ihre Innovationsstärke im Bereich der
Altersvorsorge. Höchstbewertungen in zahlreichen Ratings bestätigen
regelmäßig die überdurchschnittliche Kundenorientierung und
Aufstellung des Unternehmens.

Originaltext: neue leben Lebensversicherung AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68431
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68431.rss2

Pressekontakt:
neue leben Lebensversicherung AG
Unternehmenskommunikation
Anke Rieckhoff
Sachsenkamp 5
20097 Hamburg
Telefon: (040) 2 38 91-657
Telefax: (040) 2 38 91-351
E-Mail: anke.rieckhoff@neueleben.de


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