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Börsen-Zeitung: U-Turn Kommentar zum 4,8 Mrd. Euro teuren Kauf der französischen Business Objects durch SAP, von Bernd Freytag.

Geschrieben am 08-10-2007

Frankfurt (ots) - Der 4,8 Mrd. Euro teure Kauf der französischen
Business Objects ist die größte Übernahme in der Geschichte der SAP
und er markiert einen Wendepunkt. Eine "Ergänzungsakquisition" in
einer ansonsten intakten organischen Wachsumsstory jedenfalls ist der
Großeinkauf gewiss nicht und man braucht eine Menge Chuzpe, um den
U-Turn als Fortgang der bisherigen Strategie zu verkaufen.

Wer, wie das SAP-Management, stets erklärte, allenfalls an
"Fill-in- Akquisitionen" interessiert zu sein, um das
Software-Portfolio abzurunden, wer die Fragen nach dem üppigen
Kassenbestand beständig mit dem Hinweis konterte, dies sei in der
IT-Industrie üblicherweise benötigtes Vertrauenskapital, wer also
genau das Gegenteil vom dem tut, was er angekündigt hat, der schadet
sich und seinen Anlegern.

Die Frage, ob der Kauf von Business Objects strategisch sinnvoll
ist, tritt dabei genauso in den Hintergrund wie die Frage, ob es
nicht grundsätzlich eine gute Nachricht ist, wenn SAP das Kapitel vom
allein seligmachenden organischen Wachstum schließt. Die
Ankündigungen des Managements bieten fortan allenfalls grobe
Hinweise, wohin die Reise geht. Das ist die schlechte Nachricht
hinter dem Kauf von Business Objects, und sie könnte die Anleger noch
teuer zu stehen kommen.

Strategisch steht der Kauf außer Zweifel. Business Objects,
Markführer auf dem schnell wachsenden Feld von
Business-Intelligence-Software (BI) - Programme, die aus Datenbanken
Informationen für die Unternehmenssteuerung filtern - ergänzt das
SAP-Angebot. Ob der Kaufpreis angemessen ist, lässt sich schon nicht
mehr so eindeutig beantworten, immerhin bewilligt SAP bei nahezu
allen Kennzahlen mehr als der Konkurrent Oracle für den BI-Anbieter
Hyperion vor Jahresfrist, aber die Relationen - etwa das Zehnfache
der erwarteten Wartungsumsätze - sind vertretbar.

Anlass zur Skepsis bietet die schwache Gewinnausbeute von Business
Objects und die fehlende Integrationserfahrung von SAP. Die
Walldorfer haben mit dem neuartigen Mittelstandsvertrieb zu kämpfen
und bekommen eine weitere Baustelle. Dass Business Objects dabei als
eigenständiges "Mitglied der SAP-Gruppe" begrüßt wird, ist auch neu.
Ein Softwarekonzern als Verbund unterschiedlicher Lösungen - wie
Oracle oder Sage - war es nicht das, was SAP bislang strikt ablehnte?

(Börsen-Zeitung, 9.10.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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