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US-Immobilienkrise dürfte 2008 an Brisanz verlieren

Geschrieben am 01-10-2007

Frankfurt am Main (ots) -

- "Ansteckungsgefahr" der US-Immobilienkrise auf den europäischen
Bankensektor besteht
- Ausweitung der aktuellen Vertrauens- und Liquiditätskrise zu
einer gesamtwirtschaftlichen Bonitätskrise in den USA nicht
ausgeschlossen
- Möglicher Höhepunkt der Krise in der US-Bauwirtschaft erreicht
- FED läutet Trendwende ein

Der Begriff "subprime contagion" wird derzeit von Analysten an der
Wallstreet häufig verwendet. Gemeint ist ein mögliches Übergreifen
der US-Immobilienkrise unter anderem auf den europäischen
Bankensektor. Jüngstes Beispiel für eine "Ansteckung" ist der Fall
Northern Rock: Seitdem der britische Baufinanzierer bekannt gab, eine
Liquiditätsspritze der Bank of England erhalten zu haben, zogen
Kunden in Scharen ihr Geld ab. Die Frage, ob sich diese sogenannte
Subprime-Krise durch die aktuellen Entwicklungen noch verschärft,
beschäftigt zurzeit den deutschen Finanz- und Immobilienmarkt: Mündet
die kurzzeitige Vertrauenskrise im Bankensektor in eine tiefgreifende
Bonitätskrise der Geschäftsbanken?

Intransparenz führt zu Turbulenzen an den Finanzmärkten

Worin liegen die Gründe für die Krise? Die aktuelle Situation
lässt sich auf die laxen Kreditvergabekonditionen einiger US-Banken
zurückführen: Diese hatten mit Blick auf die konstant steigenden
Immobilienpreise und niedrigen Zinsen auch an weniger kreditwürdige
Kunden Hypothekendarlehen vergeben. Kontinuierliche Zinserhöhungen
bei gleichzeitigem Rückgang der Immobilienpreise führten jedoch zu
einem hohen Ausfall der Kredite. Ihre Ausfallrate ist in den
vergangenen Monaten von ca. 12% auf zuletzt ca. 18% gestiegen. "Die
aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten ergeben sich aber nicht
aus diesen Zahlungsausfällen, sondern aus der Intransparenz am
Bankenmarkt. Viele Kreditinstitute reichten die schlecht besicherten
Darlehen als undurchsichtige Pakete an andere Marktteilnehmer wie z.
B. Hedgefonds weiter", erläutert Gerrit Weber, Leiter
Produktmanagement beim Commerzbank Private Banking. Diese mangelnde
Transparenz hat zu einer schweren Störung in der Refinanzierung
geführt und den Interbankenhandel am Geldmarkt zeitweise zum Erliegen
gebracht.

Ausweitung zur Bonitätskrise?

Die Subprime-Krise könnte eine Kettenreaktion mit negativen
gesamtwirtschaftlichen Folgen auslösen. Sollte die Risikoaversion der
Banken steigen und die Kreditvergabe nachhaltig eingeschränkt werden,
würde dies zu einem Rückgang des privaten Konsums führen. Der
Verbraucher fiele als Wachstumstreiber aus, eine rasche Erholung der
US-Wirtschaft wäre damit hinfällig. Ein weiteres zentrales Risiko
liegt in den rückläufigen Immobilienpreisen: Die steigende
Verschuldung der Haushalte belastet die Bonität der
US-Geschäftsbanken. Die aktuelle Vertrauens- und Liquiditätskrise
würde sich so zu einer makroökonomischen Bonitätskrise ausweiten.

Bauwirtschaft und US-Geldpolitik lassen auf Entspannung hoffen
Nach Auffassung des Commerzbank Private Banking sprechen jedoch zwei
Gründe gegen diese Entwicklung. Zum einen befindet sich die
US-Bauwirtschaft bereits seit Ende 2006 in einer tiefen Rezession,
die mit einer deutlichen Rückführung der Bauinvestitionen verbunden
ist. Hier könnte der Höhepunkt der Belastungen bald erreicht sein.
Die gesamtwirtschaftlichen Folgen der rückläufigen Bauleistungen
bleiben im Übrigen gering, weil die Bauwirtschaft in den USA nur
einen geringen Teil des Bruttoinlandsprodukts ausmacht (etwa 8%). Zum
anderen steuert die US-Geldpolitik einer weiteren Verschärfung der
Subprime-Krise gegen. Durch die geringe Zinsbindung besitzt eine
Leitzinssenkung direkte Wirkung auf das verfügbare Einkommen der
Haushalte. Dies könnte nicht nur in direkter Form die privaten
Haushalte unterstützen, sondern darüber hinaus zu einer Reduzierung
ihrer Verschuldung führen. Zudem ergibt die Senkung des Leitzinses in
der Regel eine steilere Renditestrukturkurve, was automatisch mit
einer Erhöhung der Ertragskraft der Geschäftsbanken verbunden ist.
Seit Wochen schon ist durch die Impulse der FED eine
gesamtwirtschaftliche Konsolidierung erkennbar. Das Commerzbank
Private Banking geht deshalb davon aus, dass die Subprime-Krise 2008
an Brisanz verlieren wird.

Originaltext: Commerzbank Private Banking
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54251
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54251.rss2

Weitere Informationen:
Commerzbank Private Banking
Public Relations
Thekla Wießner
60261 Frankfurt am Main
Tel. (069) 136 - 44552
Fax (069) 136 - 56928
E-Mail: PR.PrivateBanking@commerzbank.com
Internet: www.privatebanking.commerzbank.de


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