So genießen Deutschlands Eltern / "BDSI Genuss-O-Meter 2007" von TNS Emnid zeigt auf: Wenn es um Genuss geht, denken deutsche Eltern zuerst an "Essen und Trinken"
Geschrieben am 11-09-2007 |   
 
    Bonn, Frankfurt/Main (ots) - 
     - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter      http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
     Wenn es um Ernährung geht, redet ganz Deutschland derzeit nur noch über gesund und ungesund, schwarz und weiß, rot, gelb und grün.  Diskutiert werden neue Verbraucherinformationssysteme und  Produktkennzeichnungen. Es geht um Nährwertkennzeichnungen und  Nährstoffprofile und am Ende auch noch um so genannte Health Claims.  Dabei bleibt das Genießen völlig auf der Strecke, obwohl es - mit dem richtigen Augenmaß - ein wichtiger Aspekt eines gesunden Lebensstils  ist. Der Arbeitskreis Ernährung des Bundesverbands der Deutschen  Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) hat jetzt im Rahmen seines BDSI  Genuss-O-Meter 2007 bundesweit 1.017 Eltern mit Kindern im Alter ab  fünf Jahren zum Thema "Genuss" befragt. Die Studie wurde von TNS  Emnid als telefonische Interviews im Juni 2007 durchgeführt. Das  Kernergebnis: 59 Prozent aller befragten Eltern in Deutschland  verbinden mit Genuss ganz spontan "Essen und Trinken". Dabei genießen mehr Westdeutsche (60 Prozent) "Essen und Trinken" als Ostdeutsche  (54 Prozent).
     Genuss steht immer in Verbindung mit positiven Sinneseindrücken
     Dr. Rainer Lutz, Psychologe und Genussforscher an der  Philipps-Universität Marburg, zeigt sich über dieses Ergebnis  überrascht: "Dass die Befragten `Essen und Trinken´ gegenüber anderen Genussaspekten so überdeutlich herausstellen, ist auf den ersten  Blick nicht in Einklang zu bringen mit anderen uns bekannten  Untersuchungen. In denen votierten die Befragten in wesentlich  geringerem Ausmaß für Genüsse mit Speisen und Getränken." Auf der  anderen Seite bewertet Lutz es aber positiv, dass "Essen und Trinken" für die befragte, im Ausschnitt repräsentativ ausgewählte Gruppe  emotional so positiv besetzt ist. Denn das Genießen steht immer in  Verbindung mit positiven Sinneseindrücken und -erfahrungen. "Es ist  gesund, das leibliche Wohl sinnlich und wohltuend zu verstehen", so  Lutz. Umso problematischer sieht der Forscher und Therapeut die  derzeitige gesellschaftliche Diskussion zum Thema "gesunde  Ernährung", die sich auf rein rationale Komponenten reduziert: "Da  redet niemand mehr über das Genießen. Essen wird völlig versachlicht. Ich sage voraus, dass dieser Versuch ins Leere laufen wird.  Schließlich wissen wir aus der Psychologie, dass Genussverbote  Verstärker für krankhafte Entwicklungen sind." Und Essen ohne  Emotionen gebe es ohnehin nicht.
     Dass "Essen und Trinken" plötzlich so hoch in der Gunst der  Befragten rangiere, schreibt Lutz vor allem gegenwärtigen Trends zu:  "Noch nie zuvor erfolgte in Deutschland eine vergleichbare Exposition von `Essen und Trinken´ als Genussevent. Allein im Fernsehen jagt  eine Kochshow die nächste. Man kann also wohl von einer  zeitgeistgerechten Prägung sprechen, wenn sich Deutsche nach ihren  Genussfavoriten befragt mehrheitlich spontan für `Essen und Trinken´  begeistern", so Lutz.
     Mit "Sport" verbinden nur wenige Genuss
     Auf die offene, telefonisch gestellte Frage: "Was ist für Sie  Genuss?" antwortete lediglich ein Drittel der deutschen Eltern:  "Urlaub". "Ruhe, Entspannung oder nichts tun" landete mit 14 Prozent  auf Platz drei. "Keine Sorgen haben, Wohlbefinden oder Glück" nannte  nur jeder Siebte und "Zeit mit der Familie verbringen" gab nur jeder  Zehnte als Genuss an. "Draußen sein" ist für 7 Prozent der Eltern  Genuss, "Lesen" empfinden 6 Prozent als genussvoll, "Freunde treffen" nur überraschende 5 Prozent. "Etwas besichtigen" genießen 4 Prozent  und "Musik machen oder hören" 3 Prozent der Befragten. "Sport" landet auf den hinteren Plätzen: Gerade 2 Prozent gaben ihn als Genuss an.
     In einer weiteren Runde mit geschlossenen, stützenden Fragen  zeigten sich die Eltern beim Genuss durchaus vielfältiger. Abgefragt  wurden zehn verschiedene Statements von: "Ich genieße es, mich zu  bewegen oder sportlich zu betätigen" über "Es ist für mich ein  richtiger Genuss, Zeit mit meiner Familie und meinen Kindern zu  verbringen" bis hin zu "Ich genieße es, ein gutes Buch zu lesen".  Abseits von "Essen und Trinken" nimmt bei den Befragten die "Zeit mit der Familie und den Kindern" den ersten Platz ein (98 Prozent  Zustimmung). Auf Platz zwei rangiert die "Zeit, die die Erwachsenen  gern mit ihren Freunden zusammen sind" (96 Prozent). An dritter  Stelle reiht sich "der Genuss einer selbst eingerichteten Ruhepause"  ein (92 Prozent).
     Insgesamt sind Frauen genussbetonter als Männer. In acht von zehn  Statements finden sich Mütter eher wieder als Väter: "Männer sträuben sich zunächst gegen den von ihnen als `weichlich´ eingestuften  Genussbegriff. Das zeigen auch Erfahrungen in der Therapie an  psychosomatischen Fachkliniken oder psychiatrischen Krankenhäusern",  bestätigt Lutz. Die hessische Philipps-Universität hat eine  Verhaltenstherapie entwickelt, mit der psychisch oder psychosomatisch erkrankte Patienten wieder lernen sollen, positive Sinneseindrücke zu intensivieren. Herzstück der Therapie ist die "Kleine Schule des  Genießens", durch die Betroffene sich oft selbst auferlegte  genussbehindernde Regeln in genussbejahende umformulieren und  sinnliches Genießen wieder zulassen sollen. Es sei interessant und  beruhigend, so Lutz, dass alle männlichen Therapieteilnehmer am Ende  der Schulung Genuss ebenso wichtig und gut bewerten wie die Frauen.  "Männer können also erfolgreich für Genießerthemen sensibilisiert und begeistert werden. Sie sind lernfähig", so Lutz.
     Über die Befragung:
     TNS Emnid hat im Juni 2007 1.017 Eltern mit Kindern im Alter  zwischen fünf und zwölf Jahren bundesweit telefonisch zum Thema  "Genuss" befragt. Die Zielgruppe wurde ausgewählt, weil der  Arbeitskreis Ernährung des BDSI ermitteln wollte, wie Genuss im  Familienverbund gelebt und eingestuft wird. Der definierte  Altersausschnitt für Kinder ergibt sich aus der Erkenntnis, dass die  Kleinen in der Regel erst ab fünf Jahren in der Lage sind, Genuss  klar zu artikulieren und über Genussempfindungen zu sprechen. Ab 13  Jahren beginnen sie jedoch, sich im Rahmen ihrer Pubertät aus dem  Familienverbund zu lösen, indem die dann Jugendlichen vor allem  Gegenpositionen zu den elterlichen besetzen und somit eine zu ihren  Eltern zunächst oft gegenläufig autarke Entwicklung nehmen.
     Die vorliegende Veröffentlichung ist Teil eins von drei  Veröffentlichungen des BDSI Genuss-O-Meters 2007. Teil zwei der  Befragung wird noch im September 2007 publiziert, der dritte Teil  folgt im Oktober 2007.
     Aus den sieben Genussregeln der "Kleinen Schule des Genießens":  Genuss muss erlaubt sein: Erhebliche Hemmungen in wichtigen Bereichen des sozialen und euthymen (genießerisch-sinnlichen)  Verhaltensrepertoires sind als Folge einer Genuss verbietenden  Erziehung zu erwarten. Verbote dieser Art werden in der Kleinen  Schule des Genießens durch "Erlauben" und durch Handeln korrigiert.
     Definition Genuss:
     Genuss bezeichnet eine positive Sinneserfahrung, bei der  mindestens ein Sinnesorgan beteiligt ist und die mit körperlichem  und/oder geistigem Wohlbefinden verknüpft ist.
  Originaltext:         Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35730 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_35730.rss2
  Pressekontakt: Für weitere Informationen: Bundesverband der Deutschen        :relations Kommunikation Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)      Iris Löhlein / Sascha Tischer Arbeitskreis Ernährung             Tel.: 069 / 96 36 52-11 Beate Olzem                        Fax: 069 / 96 36 52-15 Tel.: 0228 / 2 60 07-0             E-Mail: i.loehlein@relations.de Fax: 0228 / 2 60 07-88	    www.relations.de E-Mail: beate.olzem@bdsi.de www.suessefacts.de
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