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Fortschritt der Autoindustrie beim Klimaschutz kommt zum Stillstand

Geschrieben am 05-09-2007

Brüssel (ots/PRNewswire) - Die europäischen Autohersteller
verfehlen die CO2-Emissionsreduktionsziele, zu denen sie sich 1998
(1) gegenüber der Europäischen Kommission verpflichtet hatten, mit im
letzten Jahr nur um 0,2 % niedrigeren Emissionsraten von Neuwagen,
was der schlechteste, bisher vermerkte Wert ist.

Heute von Transport and Environment (T&E), ein Verband der sich
für nachhaltigen Transport einsetzt, neue veröffentlichte Zahlen
zeigen, dass 2006 in Europa von den Mitgliedern der Association of
European Automobile Manufacturers (ACEA) (2) verkaufte Neuwagen
durchschnittlich 160g Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer emittierten,
was lediglich einem Rückgang von einem halben Gramm zum vorangehenden
Jahr entspricht. Die ACEA, die 2006 in Europa 81 % des Verkaufs
realisierte, verpflichtete sich, bis 2008 140 g/km zu erreichen, wird
nun jedoch dieses Ziel ziemlich sicher verfehlen.

Die Werte von 2006 für japanische Hersteller (JAMA) lagen bei 161
g/km, gefolgt von koreanischen Erzeugern mit durchschnittlich 164
g/km. Der Gesamtwert für alle Autohersteller für den
durchschnittlichen, 2006 in Europa verkauften Neuwagen liegt bei 160
g/km, verglichen mit 161 g/km im Jahr 2005, was einer Reduktion von
0,7 % entspricht (3).

Aat Peterse, Programme Manager beim T&E, sagte: "In den ersten
acht Jahren ihrer freiwilligen Beschränkung konzentrierten sich die
Autohersteller auf grössere, schwerere und mehr Treibstoff
verbrauchende Autos und die Ergebnisse sprechen für sich. Es ist
klar, dass die Selbstbeschränkung nicht das Papier wert ist, auf dem
es geschrieben stand und mehr denn je zuvor bedarf es nun einer
Regulierung. Die EU muss an einer gesetzlich verpflichtende
Zielsetzung von 120 g/km bis 2012 festhalten und sicherstellen, dass
eine Reihe von langfristigen Zielen umgesetzt werden, die bis 2020 zu
80 g/km führen."

Es gibt Hinweise, dass die Autohersteller seit Jahren Technologie
zum effizienteren Treibstoffeinsatz zurückgehalten haben und diese
erst jetzt angesichts der drohenden Regulierung auf den Markt
bringen.

Thomas Weber, Leiter der F & E Abteilung bei DaimlerChrysler,
teilte Automotive News Europe im Juli mit, Mercedes hätte eine
Treibstoff sparende Stop-Start Version seiner zweiten Generation der
A-Klasse lancieren können, als es das Fahrzeug vor drei Jahren auf
den Markt brachte. "Wir hatten es in der Schublade fertig, aber
niemand verlangte danach - also haben wir es zurückgehalten", sagte
er belegtermassen. "Jetzt ist alles anders". (4).

Seitdem letztes Jahr von der Europäischen Kommission Pläne für die
ersten gesetzlich verpflichtenden Standards für CO2 Emissionen
angekündigt wurden (5), haben Autohersteller eine Reihe von grünen
Marketinginitiativen gestartet. Dazu gehören Efficient Dynamics
(BMW), ECOnetic (Ford), ecoFLEX (Opel/Vauxhall), eco2 (Renault) und
BlueMotion (VW).

Peterse meinte dazu: "In den letzten Monaten haben Europas
Autohersteller so viele grüne Marken präsentiert, man könnte Bücher
damit füllen. Es liegt an der EU, sicherzustellen, dass der aktuelle
Trend zu wirklichen Emissionssenkungen führt".

Die ACEA betreibt aktives Lobbying in der EU, damit für schwerere
Autos wie SUVs (Geländewagen) niedrigere CO2 Standards eingeführt
werden. Die heutigen Zahlen zeigen auch, dass das durchschnittliche
Gewicht von neuen Autos mit 2006, nach einem langfristigen,
kontinuierlichen Aufwärtstrend, um 18 kg gestiegen ist. Und dennoch
ist die Gewichtsreduktion eine der wichtigsten Methoden, um die
Treibstoffeffizienz zu verbessern und die CO2 Emissionen
einzuschränken.

In letzten Monat veröffentlichten Untersuchungen zitierte der T&E
überzeugende Hinweise aus einer Reihe von Studien, die zeigen, dass
eine Ausweitung des bestehenden Trends zu schwereren Autos durch die
Einführung von Gewichts-basierten CO2-Zielen zu mehr Verkehrstoten
führen würde, als wenn es einen einzigen CO2-Standard für alle Autos
gäbe. (6).

Peterse sagte: "Die Autohersteller drängen darauf, dass die neuen
CO2-Ziele von 2012 gewichtsbasiert sind, aber dies wird zu schwereren
und daher gefährlicheren Autos führen, im Vergleich zu einem einzigen
Standard".

Der T&E ruft die EU dazu auf, bei einem einzigen
Flotten-Durchschnittsstandard von 120 g/km ab 2012 zu bleiben. Als
Alternative meint der T&E, der "Footprint" des Autos, der Bereich
zwischen den vier Rädern, könnte als ein vorübergehendes Mass für die
Definition des auf ein bestimmtes Automodell anwendbaren
CO2-Standards verwendet werden. "Footprint" ist die Eigenschaft, auf
der die neuen, nordamerikanischen CAFE Treibstoff-Effizienzstandards
für Leicht-LKWs basieren und wurde unter anderem deshalb gewählt,
weil es die gefährlichen Sicherheitsprobleme bei der Verwendung von
gewichtsbasierten Standards verhindert.

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes wird über eine so
genannte "Stellungnahme" zu neuen CO2-Bestimmungen für Autos nächste
Woche in Strassburg, im Vorfeld eines formellen Gesetzesvorschlag der
Europäischen Kommission im Dezember, abstimmen.

T&Es Bericht über die Fortschritte bei der Selbstbeschränkung der
Autoindustrie im Jahr 2006 kann von folgender Website heruntergeladen
werden: http://www.transportenvironment.org.

Redaktionelle Hinweise:

(1) Im Jahr 1998 verpflichtete sich die European Automobile
Manufacturers Association (ACEA) gegenüber der Europäischen Union,
die durchschnittlichen CO2-Emissionen von in den (damals) 15 EU
Mitgliedstaaten verkauften Neuwagen von 1995 erzielten 186 g/km auf
140 g/km zu reduzieren.

(2) Zu den Mitgliedern der ACEA gehören folgende Autoerzeuger: BMW
Group, DaimlerChrysler, General Motors Europe, Porsche AG, PSA
Peugeot Citroën, Renault, Fiat, Ford of Europe, Volkswagen, Volvo.

(3) Die Zahlen basieren auf Verkaufsdaten der EU25, Malta nicht
inbegriffen.

Der T&E analysierte die Verkaufs- und CO2-Informationen der
Datenbank der Europäischen Kommission, die die Basis des offiziellen
Auto- und CO2-Monitoring Mechanismus' der EU darstellt (
http://ec.europa.eu/environment/co2/co2_monitoring.htm).

Die Europäische Kommission hat die CO2-Daten für die Jahre 2005
oder 2006 bisher noch nicht veröffentlicht. Der T&E erhielt gemäss
einem Antrag unter dem EU Zugang zu Dokumenten Zugang zur Datenbank
law.http://ec.europa.eu/transparency/access_documents/index_en.htm).

(4) 'Mercedes vows to out-green rivals'("Mercedes gelobt, noch
grüner als Mitbewerber zu werden"), Artikel publiziert in Automotive
News Europe, 23/07/2007.

(5) Die Europäische Kommission gab zuerst bekannt, dass die
Autoindustrie mit gesetzlichen Massnahmen rechnen müsste, sollte
diese ihre CO2-Emissionseinschränkung nicht verbessern. Dies ging aus
einem Monitoring-Bericht, veröffentlicht im August 2006, hervor (
http://www.transportenvironment.org/Article212.html). Dies wurde in
einer Mitteilung über Autos und CO2, publiziert im Februar 2007,
bestätigt. Ein Gesetzesvorschlag wird nun bis Ende 2007 oder Anfang
2008 erwartet.

(6) Für weitere Informationen über gewichtsbasierte CO2-Standards,
lesen Sie bitte die T&E- Pressemitteilung vom 29.08.2007:

http://www.transportenvironment.org/Article457.html

Informationen zu T&E

T&E ist die wichtigste Umweltorganisation, die Kampagnen für
Transport auf EU-Ebene führt. Zusammen mit unseren 49
Mitgliedsorganisationen in 21 Ländern, arbeitet der T&E daran, einen
umweltverträglichen Ansatz für Transport und Mobilität zu fördern.

www.transportenvironment.org/docs/Publications/2007/2007-09_progre
ss_voluntary_commitment_2006.pdf

Originaltext: European Federation for Transport and Environment
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61914
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_61914.rss2

Pressekontakt:
Kontakte: Dr. Aat Peterse, Programme Manager, Low Carbon Cars(in
Strassburg), französisches Mobiltelefon: +33-698-013536:
+32-478-534519; Dudley Curtis, Communications Officer, T&E(in
Brüssel), Tel: +32-2-289-1042, Mobiltelefon: +32-485-379945, E-Mail:
dudley.curtis@transportenvironment.org


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