(Registrieren)

Pflegebedürftige trotz angeblicher "Rundum-Pflege" durch Polin verhungert

Geschrieben am 31-08-2007

Berlin (ots) -

bpa bemängelt Vorgehen der Justizbehörden bei illegaler Pflege

Nach einer dpa-Meldung wurden im mittelhessischen Schöffengrund
der Ehemann einer pflegebedürftigen Frau sowie deren polnische
Pflegekraft, mit der der Ehemann zudem eine Affäre hatte, in
Untersuchungshaft genommen. Gemäß der eingeleiteten Obduktion sei die
Frau so vernachlässigt worden, dass sie qualvoll verhungert ist.

"Seit Jahren mahnen wir beharrlich ein konsequenteres Vorgehen der
Justizbehörden gegen die grassierende Schwarzarbeit in der Pflege
an", reagiert Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) schockiert auf den
tragischen Fall.

Dies ist nicht der erste Todesfall, der auf eine nicht
fachgerechte Pflege durch osteuropäische Billigkräfte zurückzuführen
ist. So war im Jahr 2005 - ebenfalls in Mittelhessen - ein
92-jähriger Pflegebedürftiger nach Misshandlungen durch seine
polnische Pflegekraft gestorben. Damals hatte die "Frankfurter
Rundschau" über das Drama um die offensichtlich alkoholabhängige
Polin berichtet, die von einer der vielen Vermittlungsagenturen ins
Land gebracht worden war.

Andererseits verwundert vor diesem Hintergrund das behördliche
Vorgehen im Nachbarlandkreis Marburg-Biedenkopf. So hatte bereits im
letzten Jahr die Staatsanwaltschaft Marburg gegen eine so genannte
Vermittlungsagentur von osteuropäischen Pflegekräften ermittelt und
bei einer Razzia die Räumlichkeiten der mittelhessischen Firma
durchsucht sowie umfangreiche Daten sichergestellt. Die zuständige
Staatsanwaltschaft hatte seinerzeit auf Nachfrage ausdrücklich
mitgeteilt, dass sich ein konkreter Tatverdacht bestätigt habe: In
diversen Fällen seien illegale Kräfte aus Polen über die
Vermittlungsagentur zum Einsatz gekommen.

Obwohl die Staatsanwaltschaft nach wie vor davon ausgeht, dass
sich die Agentur zumindest nach dem Strafgesetzbuch strafbar gemacht
hat, droht das Verfahren mit einer Geldzahlung ausgeräumt zu werden.

"Um weitere Tragödien zu vermeiden, muss die Justiz allen
Hinweisen auf illegale Beschäftigung nachgehen, konsequent Anklage
erheben und Verstöße ahnden. Um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen
zu schützen, muss die Politik gerade für solche Agenturen gesetzliche
Zulassungsverfahren auf den Weg bringen. Deren einziges Ziel sollte
sein, zu prüfen, ob tatsächlich die rechtlichen Bedingungen
eingehalten werden."

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Für Rückfragen:
Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

90206

weitere Artikel:
  • Kein Ende von UKW in Sicht / Medienwoche debattiert umstrittenen Zeitpunkt des Starts und der Strategie für das Digital-Radio Berlin/Potsdam (ots) - Das klassische Radio verliere zunehmend an Attraktivität, vor allem bei jungen Hörern, die stattdessen immer stärker iPod und MP3-Player nutzen oder Audio-Angebote im Internet streamen. Nur eine schnelle Digitalisierung der Radioverbreitung, könne den "Niedergang" des Radios stoppen, so die These des heutigen Medienberaters und früheren RTL-Radio-Geschäftsführers Bernt von zur Mühlen beim heutigen Radiopanel der Medienwoche unter der Überschrift "Digitales Radio. Gibt es einen Aufbruch?". Peter Davies von Ofcom, mehr...

  • Ekelfleischskandale - Ausfluß des Zeitgeistes / Wiedenroths Vorbörsen-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der Wirtschaftskarikatur von Götz Wiedenroth für Freitag, 31. August 2007 lautet: "Ekelfleischskandale - Ausfluß des Zeitgeistes". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html im Internet für jedermann als JPG-Datei herunterladbar. Zu einem späteren Zeitpunkt kann sie als Mail- oder Faxzusendung abgefordert werden. Das Honorar für den einmaligen Abdruck der Karikatur beträgt EUR 60,00 plus 19% MWSt. Die Veröffentlichung mehr...

  • Deutsch-Sein: Mügelns Bürgermeister diskutiert falsch / Wiedenroths tägliche Politik-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der täglichen Politik-Karikatur von Götz Wiedenroth für Freitag, 31. August 2007 lautet: "Deutsch-Sein: Mügelns Bürgermeister diskutiert falsch". Die Zeichnung ist ab heute für 14 Tage unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html im Internet für jedermann als JPG-Datei herunterladbar. Zu einem späteren Zeitpunkt kann sie als Mail- oder Faxzusendung abgefordert werden. Das Honorar für den einmaligen Abdruck der Karikatur beträgt EUR 60,00 plus 19% MWSt. mehr...

  • Bebivita ruft vorsorglich eine Produktions-Charge der Säuglingsmilchnahrung "Bebivita 1 Anfangsmilch" zurück München / Köln (ots) - Der Babynahrungshersteller Bebivita GmbH ruft vorsorglich die Säuglingsmilchnahrung "Bebivita 1 Anfangsmilch" mit Chargennummer 23176937 und Mindesthaltbarkeitsdatum 22.08.08 zurück. Bei routinemäßigen Nachuntersuchungen der o.g. Charge wurden geringe Spuren eines unerwünschten Keims gefunden. Der gefundene Keim E. sakazakii ist ein alltäglicher Keim, der zum Beispiel im Hausstaub vorkommt. In hoher Konzentration könnte er zumindest bei immungeschwächten Säuglingen zu schweren Erkrankungen führen, insbesondere mehr...

  • ots.Audio: Die wichtigsten 2m2: Gesunde Haut durch gute Pflege Hamburg (ots) - - Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar - Die menschliche Haut ist das größte Organ, das wir haben und gleichzeitig eines der wichtigsten. Damit sie gesund und schön bleibt, ist gute Pflege das A und O. Das gilt besonders für Menschen, deren Haut stark beansprucht ist. Knapp eine Million Deutsche pflegen zum Beispiel zu Hause einen Angehörigen. Oft leiden gerade die Hände dieser Helfer, sagt Beate Eggert, Geschäftsführerin der Unfallkasse mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht