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Börsen-Zeitung: Prestigeträchtiger Zweikampf, Kommentar von Björn Godenrath zur Auseinandersetzung zwischen Adidas und dem Deutschen Fußball-Bund um die Verlängerung des Ausrüstervertrages

Geschrieben am 17-08-2007

Frankfurt (ots) - So schlecht scheint die Rechtsposition von
Adidas in der Auseinandersetzung mit dem Deutschen Fußball-Bund um
die Verlängerung des Ausrüstervertrages nicht gewesen zu sein. Sonst
hätte sich der Verband vom Schiedsgericht wohl kaum in
"Vergleichsgespräche", wie es ein wenig euphemistisch heißt, zwingen
lassen. Diese werden neuerdings "aussichtsreich" geführt, was so viel
bedeutet, dass die Herzogenauracher ihr Gebot von zuletzt 22 Mill.
Euro pro Jahr aufstocken - ohne allerdings die ein wenig fantastisch
anmutende Nike-Offerte von 50 Mill. Euro pro Saison zu erreichen.

Der Vorstoß von - pikanterweise vom DFB-Angestellten und
ehemaligen Nike-Repräsentanten Oliver Bierhoff übermittelt - war ein
Affront, grätschten die Amerikaner doch in eine traditionsreiche
Verbindung hinein. Ohne das Schuhwerk mit den austauschbaren
Schraubstollen wäre die Rückkehr des deutschen Fußballs auf die
internationale Bühne wohl nicht ganz so triumphal geraten. Bis heute
hat die Nationalmannschaft ihre Spitzenposition behauptet, obwohl die
Liga international nicht auf Topniveau agiert. Eine so
symbolträchtige Verbindung von Sportler und Ausrüster gibt es wohl
kein zweites Mal auf dieser Welt - eine emotionale Komponente, die
von DFB-Boss Theo Zwanziger in Raffke-Manier untergewichtet wurde.
Dabei ist die Rangelei um den DFB-Vertrag nur einer von vielen
prestigeträchtigen Zweikämpfen, in denen sich die
Sportartikelanbieter beharken. So hat sich Adidas als offizieller
NBA-Ausrüster im Heimatmarkt von Nike breitgemacht, was die
Amerikaner sicher als Provokation empfunden haben und zum Gegenschlag
reizte.

Außerdem dürfte in Beaverton, Oregon, durchaus aufgefallen sein,
wie stark die beiden deutschen Konzerne Adidas und Puma zuletzt bei
Großereignissen Orders auf sich gezogen haben. Insbesondere in der
globalen Disziplin Fußball besitzt die US-Marke ein
Marketing-Defizit, das sich nur über die Ausstattung von
Gewinner-Teams oder herausragenden Einzelkönnern beheben lässt. Die
Bayern können ein Lied davon singen, posiert Heilsbringer Ribéry doch
auf großflächigen Plakaten in Nike-Schuhwerk. Auch Goalgetter Klose
schnürt Nike-Stiefel. Die Auseinandersetzung wird nickeliger, der
Wert einer Team-Ausstattung sinkt. Ob der DFB dies in den finalen
Konsultationen berücksichtigt?

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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