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Versicherer gehen wieder auf Expansionskurs - Lebensversicherungsbranche besonders optimistisch

Geschrieben am 14-08-2007

Hamburg (ots) - Die Stimmung der Versicherungsbranche in Europa
hellt sich wieder auf. Die Hälfte der Fach- und Führungskräfte ist
der Ansicht, dass sich die Grundstimmung im Versicherungsmarkt
während der letzten sechs Monate verbessert hat. Das ist ein Anstieg
von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum November 2006. Allerdings
kann die Stimmungsverbesserung nicht an den Vorjahreswert vom Mai
2006 anknüpfen. Damals registrierten mehr als 64 Prozent eine
Stimmungsverbesserung in den letzten sechs Monaten. Viele Versicherer
setzen auf Expansion: Zur größten Herausforderung der Befragten
gehört nicht mehr allein die Erhöhung des Kundenvertrauens - das
Gewinnen von Marktanteilen hat inzwischen den gleichen Stellenwert
erreicht. Das ist das Ergebnis der Untersuchung "Insurance Trend",
die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit der
Fachzeitschrift "Versicherungsmagazin" und dem IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.

Die stärkste Stimmungsaufhellung macht sich im
Lebensversicherungsgeschäft bemerkbar. Auf einer Skala von null bis
drei erreicht der Zuversichtsindex für die nächsten sechs Monate in
Deutschland einen Stand von 0,94 - nie zuvor wurde im Rahmen eines
Insurance Trends ein höherer Indexwert erreicht. Im November 2006 lag
das Geschäftsklima noch bei einem Wert von 0,3. Die Stimmung im
deutschen Nicht-Lebensversicherungs- sowie
Krankenversicherungsgeschäft hat sich ebenfalls aufgehellt -
allerdings auf deutlich geringerem Niveau. Das Barometer erreichte
hier einen Wert von 0,66 beziehungsweise 0,15 Indexpunkten. Damit
sehen die Entscheider in der Krankenversicherungsbranche für das
kommende halbe Jahr wieder eine Verbesserung der Marktaussichten. Im
November 2006 gaben noch die Pessimisten den Ton an - auf der Skala
von -3 bis +3 vergaben die Befragten im Mittel den Wert - 0,13.

Betrachtet man die Gesamtstimmung in allen untersuchten Ländern,
so zeigt sich, dass die deutschen Lebensversicherer
überdurchschnittlich gut gestimmt sind. Unterdurchschnittlich ist die
Stimmung hingegen bei den Nicht-Lebensversicherungsgesellschaften;
die Marktaussichten bei den deutschen Krankenversicherern liegen
leicht oberhalb des europäischen Durchschnitts.

Die verbesserte Stimmungslage schlägt sich auch in der
strategischen Ausrichtung nieder - die Versicherer gehen wieder
verstärkt auf Expansionskurs. Vor einem halben Jahr dominierten in
der Branche noch konsolidierende Ziele wie die Senkung der operativen
Kosten und die Optimierung der betrieblichen Prozesse. Auch die
Absicht, die Kundenbindung zu erhöhen, stand im vergangenen November
bei den Befragten mit Abstand an erster Stelle. Doch mittlerweile
setzen die Versicherer in ihren Bemühungen nicht allein auf die
Bestandskunden, sondern halten zunehmend nach Neukunden Ausschau. Die
Gewinnung von Marktanteilen hat mittlerweile den gleichen Stellenwert
wie die Durchführung von Kundenbindungsmaßnahmen erlangt. Der neue
Expansionskurs wird vom starken Wachstum der Vertriebsmannschaften
unterstrichen. Während die Investitionen für Kundenbindung,
Informationstechnologie und Marketing im Vergleich zum November 2006
nur leicht stiegen, wuchs die Größe der hauseigenen Vertriebe im
selben Zeitraum um fast 25 Prozent.

Die Vertriebsoffensive soll vor allem über die Makler erfolgen.
Von allen Vertriebswegen erfährt der Außendienst die höchste
Wertschätzung. Rund 68 Prozent der Entscheider aus den
Vertriebszentralen wollen den Maklervertrieb in der nächsten Zeit
forcieren. Erst an zweiter Stelle folgt der Vertrieb über die
Stammorganisation, hier wollen 57 Prozent der Befragten weiter
zulegen. Vor allem der weiter zunehmende Vorsorgedruck trägt zur
dynamischen Entwicklung im Vertrieb bei.

Riester soll es richten - mit diesem Motto könnten die
Vertriebshoffnungen der Entscheider zusammengefasst werden. Zwei von
drei Befragten aus den Unternehmenszentralen versprechen sich von
Riesterverträgen den größten Zuwachs im Neugeschäft mit
Vorsorgeprodukten. Die betriebliche Altersvorsorge folgt an zweiter
Stelle mit knapp 54 Prozent. Mitarbeiter aus dem Vertrieb sehen
hingegen bei fondsgebundenen Versicherungen das größte
Zuwachspotenzial, das Riestergeschäft folgt an zweiter Stelle. Der
Neuabschluss von etwa zwei Millionen Riesterverträgen und das zum
Jahresende 2006 deutlich anziehende Geschäft mit Basis-Renten
verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von
Altersversorgungsverträgen, die auf lebenslange Leistungen gerichtet
sind - entsprechend hoch sind die Erwartungen.

Besonders große Unterschiede zwischen den Mitarbeitern aus der
Zentrale und jenen aus dem Vertrieb gibt es bei der Markteinschätzung
zur Zukunft der klassischen gemischten Lebensversicherung. 60 Prozent
der Vertriebsmitarbeiter glauben nicht, dass die Lebensversicherung
herkömmlicher Art in Zukunft noch eine Chance hat. In der Zentrale
verneint dies lediglich etwas mehr als ein Viertel der Befragten.
Obwohl die überwiegende Mehrheit der Vertriebsmitarbeiter von einem
baldigen Verschwinden der klassischen Lebensversicherung überzeugt
ist, sind neue Vorsorgeprodukte, die die Lücke zu füllen vermögen,
bislang nicht in Sicht. Maximal rund jeder zweite
Vertriebsmitarbeiter kann neu geplante Vorsorgeprodukte aus dem
eigenen Unternehmen benennen.

Für Unsicherheit sorgt weiterhin die Reform des
Versicherungsvertragsrechts (VVG-Novelle). So können fast 60 Prozent
der befragten Entscheider aus den Unternehmenszentralen nicht sagen,
ob sich ihre Garantiemodelle infolge der VVG-Reform ändern werden
oder nicht. Einig ist sich jedoch die Mehrheit aller Befragten darin,
dass die Novelle zu einem weiteren Optimierungsdruck bei den
betrieblichen und kundenspezifischen Prozessen führen wird. Hier
bleibt für die Versicherer noch viel zu tun. So ist weniger als ein
Viertel der Versicherungsunternehmen in der Lage, in weniger als fünf
Tagen die unterschriebene Police an den Kunden zurückzusenden.

Hintergrundinformationen
Der Berichtsband "Insurance Trend" stellt die Ergebnisse einer
Online-Befragung dar, die von Anfang April bis Ende Mai 2007
durchgeführt wurde. Der Insurance Trend bildet regelmäßig das
aktuelle Geschäftsklima in der Versicherungsbranche ab. Als
Schwerpunktthema wurde in dieser Umfrage der Bereich "Vorsorge"
untersucht. An der Umfrage nahmen 146 Fach- und Führungskräfte aus
Deutschland, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern teil.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de


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