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Philologenverband: Weitere Stundenkürzung an Gymnasien wäre verantwortungslos

Geschrieben am 13-08-2007

Berlin (ots) - Der Vorschlag des saarländischen Bildungsministers
Jürgen Schreier, die bislang von der Kultusministerkonferenz (KMK)
vorgeschriebene Mindeststundenzahl bis zum Abitur weiter abzusenken,
stößt beim Deutschen Philologenverband auf Unverständnis und
Ablehnung.

Der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger kritisierte den
Vorstoß aus dem Saarland, der offensichtlich auch von anderen
unionsregierten Bundesländern unterstützt werde, als wenig durchdacht
und letztendlich verantwortungslos. Eine weitere Stundenkürzung würde
zu empfindlichen Niveauverlusten führen und das Abitur entwerten.
Wörtlich sagte er: "Schon heute leistet es sich Deutschland, seinen
Abiturienten mit rund 9500 Vollzeitstunden bis zum Abitur erheblich
weniger Unterricht anzubieten als fast alle anderen Industriestaaten.
In Frankreich sind dies 11500 Unterrichtsstunden, in England fast
12000. Jedermann musste seinerzeit klar sein, dass die Verkürzung der
Gymnasialzeit auf acht Jahre nicht mit Halbtagsunterricht zu machen
ist." Meidinger machte darauf aufmerksam, dass außerhalb Deutschlands
der Ganztagsunterricht die Norm an abiturvorbereitenden Schulen ist.

Der DPhV-Vorsitzende betonte außerdem, dass bereits die
Schulzeitverkürzung zu empfindlichen Stundenkürzungen an den
deutschen Gymnasien geführt habe, da nur ein Teil der Schulstunden
des wegfallenden Schuljahres auf die verbliebenen Schuljahre umgelegt
worden sei. So seien allein in Bayern 10 bis 14 Jahreswochenstunden
im achtjährigen Gymnasium gekürzt worden.

Der Verbandsvorsitzende erinnerte daran, dass die Mindestzahl von
265 Jahreswochen-stunden von den alten Bundesländern nach der Wende
als Bedingung für die Anerkennung der achtjährigen Gymnasialzeit in
den neuen Bundesländern durchgesetzt worden sei. "Jetzt, da nach der
Schulzeitverkürzung die alten Bundesländer in der Verpflichtung
stehen, den Nachmittagsunterricht auszuweiten, wollen sich einige von
diesen Bundesländern offensichtlich davor drücken. Das ist erstens
falsch und zweitens unanständig", fügte der DPhV-Chef an.

Außerdem seien durch das IZBB-Programm der Bundesregierung
inzwischen weit über eine Milliarde Euro in den Ausbau der
Mittagsbetreuung und des Ganztagsunterrichts an den Gymnasien
geflossen. "Wollen die betroffenen Bundesländer dieses Geld nun
wieder zurückzahlen?", fragte Meidinger abschließend.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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