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Genetische Ursache für Legasthenie entdeckt

Geschrieben am 21-04-2006

Bonn (ots) - Wenn es partout nicht gelingen will, Buchstaben und
Worte korrekt zu schreiben oder zu lesen, kann das auch an den Genen
liegen. Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN)
der Universitäten Bonn, Lübeck und Marburg stellten fest, dass bei
Kindern mit schwerer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) häufig
das so genannte DCDC2-Gen verändert ist. Das Risiko, eine Legasthenie
zu entwickeln, steigt hierdurch um das bis zu Fünffache. DCDC2 liegt
auf Chromosom 6 in einer Region, die schon länger mit der
Lese-Rechtschreib-Schwäche in Verbindung gebracht wurde.

Gestörte Sprachverarbeitung

An Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden in Deutschland etwa fünf
Millionen Menschen. Fünf bis zwölf Prozent der Schulkinder sind
betroffen, Jungen etwa doppelt so häufig wie Mädchen. Die Störung
tritt familiär gehäuft auf - das war der Ausgangspunkt für die Suche
nach genetischen Wurzeln. Das Forscherteam analysierte zunächst bei
137 Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche und deren Eltern die
verdächtige Region des Erbgutes. Dabei entdeckten die Wissenschaftler
charakteristische Auffälligkeiten, die sie in einer zweiten Gruppe
von 239 betroffenen Familien bestätigen konnten. Vor allem bei
Kindern, die besonders schwer betroffen sind, kommt DCDC2 große
Bedeutung zu. Die genaue Funktion des Gens DCDC2 ist allerdings noch
nicht bekannt. Wahrscheinlich beeinflusst es die Wanderung von
Nervenzellen während der Gehirnentwicklung. Zeichen einer gestörten
Hirnentwicklung finden sich unter anderem auf Bildern des Gehirns,
die bei betroffenen Personen mithilfe der funktionellen
Kernspintomograpie aufgenommen wurden.

Die NGFN-Forscher wollen jetzt möglichst rasch klären, welche
Veränderung im DCDC2-Gen genau es sind, die zur
Lese-Rechtschreib-Schwäche führen. Wahrscheinlich wird das Gen nicht
mehr richtig reguliert, und es entsteht zu viel oder zu wenig von dem
Protein, dessen Bauplan DCDC2 liefert. Hinweise darauf, dass die
Struktur oder Zusammensetzung des Proteins verändert ist, fanden die
Forscher nicht. Die Lese-Rechtschreib-Schwäche gilt allerdings als so
genannte komplex-genetische Erkrankung. Das heißt, dass neben DCDC2
wahrscheinlich noch andere Gene eine Rolle spielen und auch
Umwelteinflüsse das Risiko für die Störung beeinflussen.

Originaltext: Nationales Genomforschungsnetz NGFN
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54087
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54087.rss2


Pressekontakt:
Nationales Genomforschungsnetz (NGFN)
Projektmanagement
Projektträger im DLR
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
Tel.: 0228 3821-331
Fax: 0228 3821-332
E-Mail: pm-ngfn@dlr.de
Internet: www.ngfn.de


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