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Zeitlos, schön, aber giftig

Geschrieben am 25-07-2007

Gießen/Osnabrück (ots) - Sie sieht aus wie ein Krokus, ist aber
keiner. Vor allem ist sie extrem giftig. Allerdings findet sich die
"Herbst-Zeitlose" seit einigen Jahren wieder vermehrt in vielen
Wiesen, die für die Heuernte genutzt werden. "Gerade in
naturschutzfachlich wertvollen Wiesen breitet sie sich derzeit rasch
aus. Wenn Landwirte solches Heu verkaufen und zum Beispiel ein Pferd
erkrankt, so wird schnell nach einem Schuldigen gesucht," so Prof.
Annette Otte von der Professur für Landschaftsökologie und -planung
im Interdisziplinären Forschungszentrum der Universität Gießen. Damit
so ein Problem erst gar nicht entsteht, hat sie es sich jetzt zum
Ziel gesetzt, die Herbst-Zeitlose besser zu erforschen, um ihre
Ausbreitung zu regulieren. "Aber nicht auszurotten, denn die typische
Pflanze unserer Heuwiesen wird auch heute noch in Medizin und
Pflanzenzucht verwendet," erklärt Otte. Unterstützt wird das Projekt
mit 200.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

"Das Vorkommen der Herbst-Zeitlosen ist eigentlich kein neues
Problem," so Otte. Empfehlungen zur Bekämpfung der auch als
"Giftkrokus" bekannten Pflanze stammten allerdings noch aus einer
Zeit, in der man die Pflanze durch Überdüngung mit Jauche und Gülle
bekämpft habe. "Diese Methoden aus den Fünfziger bis Siebziger Jahren
sind mit heutigen, am Naturschutz orientierten Entwicklungszielen
artenreicher Wiesen nicht mehr vereinbar." Deshalb sei es jetzt an
der Zeit, einen Weg zu finden, das Vorkommen der Herbst-Zeitlosen in
artenreichen, wertvollen Wiesen über ein besonderes Management zu
regulieren. Dafür würden in drei Regionen Hessens Untersuchungen
durchgeführt. Otte: "Dort gibt es genügend unterschiedliche
klimatische, standörtliche und nutzungsbedingte Ausgangsbedingungen,
um so ein umfassendes Bild über Verbreitung und Möglichkeiten der
Eindämmung der Art zu erhalten."

So würden bei den Untersuchungen auch die jahreszeitlichen
Schwankungen des Giftgehalts der Pflanzen ermittelt. "So können wir
den Zeitpunkt bestimmen, bei dem in der Ernte nur ungefährliche
Mengen des Giftstoffes enthalten sind," erklärt Otte. Allerdings
müsse man immer auch die anderen Pflanzen der Wiesen im Auge
behalten. Auch brütende Vögel finde man in solchen Wiesen. In den
Untersuchungen würden deshalb auch die Auswirkungen jeder Maßnahme
auf andere, insbesondere zu schützende Arten untersucht. "Unsere
Erkenntnisse wollen wir dann in einer Broschüre an Landwirte,
Pferdehalter und Naturschutzpraktiker weitergeben," so Otte.

Den Forschern gehe es dabei nicht um eine "Verdammung" der
Herbst-Zeitlosen, aber: "Aus privaten Gärten sollte man die Pflanze
allerdings lieber ganz fernhalten." Schon kleine Mengen, die über den
Mund in den Körper aufgenommen würden, könnten Schluckbeschwerden,
Übelkeit oder sogar tödliche Atemlähmungen verursachen. "Ihren Namen
hat die schöne Giftpflanze ihrer Blütezeit zu verdanken," so Otte.
Die fällt nämlich in den Spätsommer und Herbst und damit in einen
Zeitraum, zu dem die meisten anderen Wiesenpflanzen längst abgeblüht
sind.

Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Kontakt DBU:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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