(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Der Schauspieler Gert Voss zum Tod von George Tabori

Geschrieben am 24-07-2007

Berlin (ots) - Der 65-jährige Schauspieler Gert Voss, der unter
anderem die Titelrolle in George Taboris "Othello"-Inszenierung
spielte und auch bei dessen Stücken "Requiem für einen Spion" sowie
"Goldberg Variationen" mit Tabori zusammengearbeitet hatte, sagte dem
"Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe) zum Tod des Dramatikers: "George
Tabori war von einer unbeschreiblichen Güte und einer herrlichen, nie
nachlassenden Neugier, hatte Humor und eine enorme Toleranz. Er hat
gelebt, was das Wort Weltbürgertum bedeutet. Er kannte keine
Rivalitäten, hat nie jemanden ausgegrenzt und war unfähig zur
Aggression - was am Theater sehr selten ist. Er hat mich ungeheuer
bereichert: Die Zeit, in der ich mit ihm probierte, war meine
angstloseste und freizügigste Zeit am Theater, sei es bei der Arbeit
an seiner "Othello"-Inszenierung oder an seinen Stücken "Requiem für
einen Spion" oder "Goldberg Variationen"." Tabori, so Voss außerdem
im "Tagesspiegel", sei ein "irrsinniger Animator meiner Fantasie"
gewesen. Man sei als Schauspieler nie ein bloßer Exekutant seines
Regiewillens gewesen, sondern "auf Augenhöhe mit ihm. Er bewertete
nicht, er war ein Mitreisender. Wenn man mit ihm zu einem
Stück-Kontinent aufbrach, hat er sich immer genauso unerfahren
gestellt wie der Schauspieler. Er schämte sich nicht für Fragen oder
für die Unfähigkeit, die man immer hat, wenn man neues Territorium
betritt.Und er war ein enorm guter Beobachter, glücklich, wenn der
Schauspieler etwas Neues entdeckte." Weiter sagte Voss,
Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, dem "Tagesspiegel": "Dem
deutschsprachigen Theater hat Tabori die Ideologielastigkeit und die
Schwerfüßigkeit genommen. Er hat uns nicht gelehrt, dass man über den
Holocaust lachen kann, er hat es gelebt. Tabori war nie ein Lehrer,
hob nie den Zeigefinger. Wir anderen sind vom Kampfeswillen beseelt,
vom Siegeswillen, vom Vernichtungswillen, all das gab es bei ihm
nicht. Es war seine Lebensentscheidung, vielleicht ein besonderes
Gen, so zu sein: gelassen, aber nie gleichgültig."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Kultur, Tel. 030/26009-522

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

83335

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Staatsanwalt ermittelt gegen Jugend-Reiseveranstalter Köln (ots) - Gegen den Geschäftsführer eines Jugend-Reiseveranstalters aus Bergisch Gladbach hat die Staatsanwaltschaft Köln Ermittlungen aufgenommen. Der Mann soll nachts auf den Zimmern von Jugendlichen onaniert haben. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Mittwochausgabe. Mit dem Unternehmen, das der beschuldigte Geschäftsmann vor 14 Jahren gegründet hat, fahren jährlich etwa 20 000 Kinder und Jugendliche in Urlaub. Nach Zeugenaussagen soll der Mann nachts in die Zimmer von Jugendlichen gegangen sein, die er vom 1. bis mehr...

  • Buchtipp: Tankred Dorst - Die Fußspur der Götter Auf der Suche nach Wagners Ring München (ots) - Bayreuth, 25.07.2007 Wie ist die Inszenierung des Rings von Tankred Dorst in Bayreuth zu verstehen? Wie nähert sich der bedeutende zeitgenössische Dramatiker dem mythischen Stoff? Die Gedankenwerkstatt zum "Ring des Nibelungen" hat Tankred Dorst in einem Buch zusammengefasst: Die Fußspur der Götter - Auf der Suche nach Wagners Ring, herausgegeben von der Süddeutschen Zeitung. Der Leser kann darin verfolgen, wie allmählich die Inszenierung im Kopf des Regisseurs entsteht: welche Bilder und welche Assoziationen während mehr...

  • ZEIT FORUM KULTUR bei young.euro.classic: Musikerziehung im internationalen Vergleich Hamburg (ots) - Warum bringt Asien so viele musikalische Wunderkinder hervor? Wie unterscheidet sich Musikerziehung weltweit? Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich? Und welche Bedeutung hat Musikerziehung insgesamt für die Entwicklung einer Persönlichkeit? Diese und andere Fragen diskutieren internationale Experten bei einem ZEIT FORUM KULTUR, das im Rahmen von young.euro.classic - Europäischer Musik Sommer am Donnerstag, den 9. August 2007 im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt stattfindet. Referenten der Veranstaltung mehr...

  • WELTKUNST erscheint mit Beilage "Kunst in Salzburg" Hamburg (ots) - Die Zeitschrift WELTKUNST erscheint am 1. August mit einer 56-seitigen Beilage "Kunst in Salzburg". Zur Festspielzeit widmet sich das Spezial dem Kunsthandel, den Galerien und Museen in Salzburg. Wer in diesem Sommer nach Salzburg kommt, wird auf Schritt und Tritt mit Zeugnissen der schönen Künste, der klassischen Antiquitäten und aufregender Avantgarde konfrontiert. Das Heft stellt Museen, Galerien mit klassisch-moderner und zeitgenössischer Kunst sowie Kunst- und Antiquitätenhändler vor. Ein Serviceteil mit Karte mehr...

  • Preisverleihung ZVAB-PHÖNIX 2007 / 25.000 EURO an Wilhelm Neußer übergeben Tutzing (ots) - - Querverweis: Bild ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Dr. Christiane Lange, Direktorin der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung und Richard von Rheinbaben, Aufsichtsratvorsitzender der mediantis AG, übergaben heute den Scheck über 25.000 EURO als Teil des ZVAB-PHÖNIX Kunstpreises dem diesjährigen Preisträger Wilhelm Neußer. In seiner Ansprache verdeutlichte von Rheinbaben noch einmal die wichtigsten Ziele, die das Unternehmen mit der Preisauslobung verfolgt: Der ZVAB-PHÖNIX mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht