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Ruhr-Industrie fordert mehr Akzeptanz in der Region: IHKs starten umfassende Initiative / Auftakt mit Kongress am 13. September in Duisburg

Geschrieben am 18-07-2007

Duisburg (ots) - Mehr Unterstützung und Akzeptanz für ihre
Aktivitäten fordert die Industrie im Ruhrgebiet. Kaum ein Projekt,
das in dieser Wirtschaftsregion realisiert werden soll, wird positiv
als Zukunft sichernde Investition in den Standort und in
Arbeitsplätze betrachtet, wie die Industrie- und Handelskammern des
Ruhrgebietes aufgrund von Umfragen mitteilen. Vor diesem Hintergrund
starten die IHKs die "Industrie-Initiative Ruhr" - zum Auftakt mit
einem Industrie-Kongress, der am 13. September im neuen CityPalais in
Duisburg stattfinden wird.

"Lippenbekenntnisse pro Industrie" gebe es zur Genüge, doch bei
der notwendigen positiven Begleitung für die Unternehmensaktivitäten
und damit auch für den Industriestandort Ruhrgebiet sei häufig
"Fehlanzeige" zu konstatieren, so die IHKs (Duisburg, Essen, Bochum,
Nord-Westfalen - Gelsenkirchen, Dortmund und Hagen). Dies habe
negative Wirkung mit Blick auf geplante Betriebserweiterungen,
Neugründungen, Ansiedlungen sowie für die Rekrutierung von
Fachkräften, die auch außerhalb der Region angeworben werden müssten.
Während derzeit überwiegend Widerstände von Bürgern, aber auch von
lokaler Politik insbesondere bei Kraftwerksprojekten im Blickpunkt
stünden, häuften sich nach Kenntnissen der IHKs auch Ablehnungen von
Vorhaben mittelständischer Unternehmen.

Dabei gehe es nicht ausschließlich um Bürgerproteste. Ein Beispiel
ist das Vorhaben der Harmuth Entsorgung GmbH, Mülheim an der Ruhr:
Das Unternehmen will im Essener Norden eine thermische
Verwertungsanlage für Reststoffe aus der eigenen Sortieranlage bauen.
Vorteil: Alle Entsorgungs-Dienstleistungen könnten den Kunden aus
einer Hand angeboten werden. "Während wir inzwischen bei den Bürgern
vor Ort nach intensiven Gesprächen auf Verständnis stoßen, ist bei
einzelnen Beteiligten des Genehmigungsverfahrens noch alles offen",
so Stefan Harmuth. Der Mittelständler weiter: "Mit dem Projekt würden
Arbeitsplätze geschaffen und gesichert, aber auch die Umwelt würde
profitieren, denn tausende Lkw-Fahrten zu einer großen
Verbrennungsanlage entfielen dann." Sein Fazit: "Wir wissen nicht,
wie es ausgeht."

Sorgen ganz anderer Art hat Firmenchef Michael Rademacher-Dubbick,
Krohne Messtechnik, Duisburg: "Wir suchen händeringend Fachkräfte,
vor allem Ingenieure, doch die wenigen, die überhaupt noch am Markt
verfügbar sind, wollen nicht ins Ruhrgebiet." Hinzu komme, dass das
international tätige Familien-Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg
dringend seine Kapazitäten erweitern muss. Doch die Baugenehmigung
lässt immer noch auf sich warten. "Wir brauchen hier schnellere
Entscheidungen - zum Vorteil des Standortes", so Rademacher-Dubbick.

Proteste, Investitionsbremsen, behördliche Unwägbarkeiten,
Diskussionen um die drohende "Umweltzone Ruhr" - das alles in seiner
Bündelung sorge für Verunsicherung in den Unternehmen und schade
letztlich dem Industriestandort, so die IHKs im Ruhrgebiet. Hier
müsse ein Umdenken stattfinden und vermittelt werden, dass die
Industrie alles zur Zukunftssicherung der Region unternehme. Immerhin
zähle die Industrie im Ruhrgebiet (in den Grenzen des
Regionalverbandes Ruhr) allein rund 2.200 Betriebe ab 20 Beschäftigte
mit über 300.000 Mitarbeitern. Darin ist aus statistischen Gründen
die Bauwirtschaft nicht einmal erfasst. "Unsere Industrie verfügt in
hohem Maße über Leistungskraft und Know-how. Das muss nach innen und
auch nach außen als Standortplus für die Region vermittelt werden",
so der Präsident der Niederrheinischen IHK, Duisburg, Thomas
Hüttemann.

Erreicht werden soll dies durch ein Maßnahmenbündel im Rahmen der
Industrie-Initiative Ruhr. Ein erstes umfassendes Stimmungsbild soll
der Kongress am 13. September in Duisburg geben, auf dem konkrete
Ergebnisse einer Befragung von mehreren hundert Betrieben vorgestellt
werden. Gegenstand der noch laufenden Umfrage sind nicht nur die
Bewertung der Standortqualität und der Ablauf von
Genehmigungsprozessen, sondern unter anderem auch die Förderung von
Forschung und Entwicklung in Verbindung mit den Hochschulen und
Institutionen im Ruhrgebiet.

Gastredner zum Auftakt des Kongresses ist Prof. Dr. Andreas
Pinkwart, stellvertretender Ministerpräsident des Landes. Sein Thema:
"NRW auf dem Weg zum Innovationsland Nr. 1 - Neue Perspektiven für
das Ruhrgebiet". Ihm schließt sich Dr. Karl-Ulrich Köhler,
Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp Steel AG, Duisburg, mit
Ausführungen zum Industriestandort Deutschland an. Nach einer
Podiumsdiskussion mit Repräsentanten der Wirtschaft - Moderator ist
Dieter Fockenbrock, Handelsblatt - wird Prof. Dr. Matthias Kleiner,
Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, über
"Know-how-Transfer - Chance für den Standort" sprechen.

In einer begleitenden Ausstellung werden sich Unternehmen und
Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen präsentieren.

Originaltext: IHK Niederrhein
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53457
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53457.rss2

Pressekontakt:
Alfred Kilian, Pressestelle
Niederrheinische IHK, Duisburg
Telefon 0203 2821-211
E-Mail kilian@niederrhein.ihk.de


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