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stern: Chef der Antidoping-Agentur WADA attackiert den Radsport, misstraut den Fußballern und warnt die Chinesen

Geschrieben am 11-07-2007

Hamburg (ots) - Richard Pound, Chef der Welt-Antidoping-Agentur
WADA, hält die Kontrollen im Radsport immer noch für schwach. "Ich
schaue mir die Tour so lange nicht an, bis ich überzeugt bin, dass es
einen grundlegenden Wandel im Radsport gibt. Bis ich überzeugt bin,
dass unser Kampf gegen Doping zu einem Umdenken führt", sagte der
Kanadier in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern.

Die Beichten der deutschen Radprofis hält der oberste Doping-Jäger
für sehr wichtig, denn dadurch würde der Öffentlichkeit endlich
bewusst, "wie dreist das Abstreiten war". Und dass sich viele Fans
des Radsports nun von ihren Idolen hintergangen fühlen, würde endlich
zu einem Umdenken führen. Pound: "Die Leute sollten sogar wütend
werden, denn sie wurden jahrelang betrogen und veralbert."

Pound fordert auch das Fernsehen auf, endlich Konsequenzen aus den
Dopingfällen zu ziehen: "Stellen Sie sich vor, jetzt würden noch die
Fernsehsender sagen, wir bezahlen dafür, echten Sport zu zeigen, also
übertragen wir den Radsport nicht mehr, bis er erwiesenermaßen frei
von Doping ist. Die Tour de France läuft, und der Bildschirm bleibt
schwarz! Wir sind nicht interessiert, weil es kein Radrennen mehr
ist, sondern ein pharmakologischer Wettbewerb!"

Obwohl der Internationale Radsportverband UCI die Zahl der
Doping-Tests deutlich erhöht hat, wird er von Pound kritisiert. Er
halte die Kontrollen nach wie vor für zu schwach. "In den vergangenen
Jahren lief es bei der Tour meines Wissens so: Die Radsportler werden
um fünf Uhr morgens getestet, und zwar für die Etappe, die mittags
startet. Direkt bevor das Rennen losgeht, gibt es keine Kontrolle
mehr. Sieben Stunden lang gibt es keine Kontrolle! Und nach dem
Rennen kannst du als Fahrer eine Stunde lang verschwinden und musst
erst dann wieder auftauchen. Ich bitte Sie!"

Auch andere Sportarten sieht Pound sehr kritisch. Zum Beispiel den
Fußball, obwohl immer wieder Spieler und Funktionäre behaupten, da
sei Doping nicht sinnvoll. Pound: "Meinen die wirklich, irgendjemand
glaubt das? Selbstverständlich kann man sich als Fußballer dopen! Ich
kann meine Ausdauer steigern, meine Maximalkraft, meine
Regenerationsfähigkeit..."

Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking warnt Pound
die Chinesen, die als Produzenten vieler Doping-Mittel gelten: "Als
ich voriges Jahr dort war, bei einem offiziellen Besuch, habe ich
denen gesagt: Ich bin ein Freund Chinas, es ist also gut, es von
einem Freund zu hören. Wenn ihr mit tausend unbekannten Athleten zu
diesen Spielen kommt, und ihr jede einzelne Medaille gewinnt, werden
eure Spiele kein Erfolg sein. Das wird ein Misserfolg! Ich habe den
Chinesen gesagt, ihr müsst die Welt davon überzeugen, dass ihr es
wirklich ernst nehmt mit dem Doping."

Die WADA werde bei ihrer Arbeit genauso hart vorgehen wie bei den
letzten Olympischen Spielen. "Unsere Mitarbeiter in China werden
bestens präpariert sein", sagt Pound zum stern. "Und sie würden wie
schon in Athen 2004 auch vor Sport-
helden aus dem Gastgeberland nicht zurückschrecken."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
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Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040-37033555


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