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Börsen-Zeitung: Subprime-Krise schlägt durch, Kommentar von Kai Johannsen zur seit Wochen wie ein Damoklesschwert über den Märkten schwebenden Subprime-Krise

Geschrieben am 10-07-2007

Frankfurt (ots) - Nun könnte es ganz dick kommen. Die
Ratingagentur Standard& Poor's hat die Warnung ausgesprochen, dass
das Rating von 612 mit Hypotheken unterlegten US-Wertpapieren
(RMBS-Papiere) zurückgestuft werden könnte. Das betrifft zwar erst
gut 2% des gesamten Marktvolumens. Aber immerhin. Es könnte den
Ausschlag für eine nachhaltige Krise geben.

Die Märkte - allen voran die Credits - haben deutlich reagiert.
Die Spreads bei den europäischen Credits schlechterer Bonität haben
sich gestern zeitweise um rund 25 Basispunkte ausgeweitet, das sind
bezogen auf den Indexstand des Crossover vom Montag knapp 10%. Spuren
hat die Krise auch an anderen Marktsegmenten hinterlassen. Die Aktien
gingen in die Knie, auch wenn das Ausmaß geringer ausfiel als bei den
Credits. Die hohe Nervosität der Anleger war auch bei den
Staatsanleihen sichtbar. Flucht in Qualität und damit die sicheren
Staatspapiere ließ die Renditen wieder den Rückwärtsgang einlegen.
Rund 9 Basispunkte waren es bei den zehnjährigen US-Titeln innerhalb
eines Tages.

Seit Wochen schwebt die Subprime-Krise nun schon wie ein
Damoklesschwert über den Märkten. Investoren befürchten enorme
Auswirkungen der Krise auf die Finanzmärkte und damit auch auf die
reale Wirtschaft. Im Blick haben die Akteure dabei in erster Linie
den Markt für strukturierte Credit-Produkte. Denn über diese Produkte
hat ein Großteil der US-Hypothekenfinanzierer in den vergangenen
Jahren die an die Konsumenten ausgereichten Hypothekendarlehen
refinanziert. Hypotheken werden dabei als Grundlage genommen, um
strukturierte Credit-Produkte zu konzipieren. Der Clou: Die Produkte
werden nach Risikograden der Hypo-Kredite tranchiert und an
Investoren verkauft. Sie wählen die Tranchen nach gewünschtem
Risikograd und damit nach dem gezahlten Spread.

Dieses Geschäft lief jahrelang sehr gut. Viele Hypotheken liegen
heute in der Form der strukturierten Produkte bei zahlreichen
Investoren, allen voran bei den Hedgefonds. Kommt es nun zu
Ratingverschlechterungen und damit auch zu neuerlichen
Spread-Ausweitungen sowie einem weiteren Anstieg der Risikoaversion,
dürften weite Investorenkreise zu Positionsschließungen gezwungen
sein. Eine Kettenreaktion würde in Gang gesetzt. Der erste Schwache
könnte bald ausfallen und den nächsten mitziehen.

(Börsen-Zeitung, 11.7.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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