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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 09. bis 13.07.2007

Geschrieben am 09-07-2007

Frankfurt (ots) - Bis zur Wochenmitte konnten die internationalen
Aktienmärkte Boden gut machen, zum Wochenschluss sorgten dagegen
einige Notenbanken für Ernüchterung. Zudem verunsicherten
Terrorängste in Großbritannien und Deutschland die Markteilnehmer.
Auf Wochenbasis blieb im Dax ein kleines Plus von 0,5%, das
europäische Pendant schloss mit einem Gewinn von 0,8%. Am
erfreulichsten lief es vergangene Woche in den USA, wo die Blue Chips
des Dow Jones Index rund 1,5% zulegten.

Zu Beginn der Berichtssaison fragen sich nun viele Investoren, wie
es nach einem sehr guten ersten Quartal mit den Unternehmensberichten
für das abgelaufene 2. Quartal weitergeht. Im Jahr 2005 legte der Dax
um 28%, im Jahr 2006 um 22% zu. Seit Jahresanfang 2003 sind die 30
größten deutschen Standardwerte um 250% gestiegen - jetzt lautet die
Frage: Quo vadis, Dax?

Die Bewertung des deutschen Aktienmarktes ist auf derzeitigem
Niveau nach wie vor attraktiv, so dass der Aufschwung am Aktienmarkt
längerfristig Bestand haben sollte. Allerdings dürfte die Volatilität
zunehmen, was z.T. am geänderten Zinsumfeld, zum anderen am deutlich
gestiegenen Ölpreis liegen dürfte. Nach den Prognosen der cominvest
wird die Weltkonjunktur sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr
um 4,5% wachsen, getrieben wird das weltweite BIP v.a. durch die
starken Zuwachsraten in China, das um etwa 10% jährlich wachsen
dürfte. Als Exportweltmeister dürfte davon auch Deutschland
profitieren, so dass unter fundamentalen Rahmenbedingungen weitere
Kursanstiege gerechtfertigt sind. Sollte jetzt - aufgrund einer
positiven Gewinnberichtserstattung - der Leitindex über den
bisherigen Höchststand von 8.136 Punkten steigen, stehen die Chancen
für weitere Kursavancen gut.

Nachdem die vergangene Handelswoche an den internationalen
Rentenmärkte positiv begann, setzte sich der Abwärtstrend der
vergangenen Monate fort. Europäische sowie US-Anleihen schlossen die
Woche mit Kursverlusten ab. Trotz guter Wirtschaftsdaten waren zu
Beginn der Woche Kursgewinne bei den Staatsanleihen zu verzeichnen.
Diese wurden getrieben von den noch immer vorherrschenden
Terrorängsten und der Suche nach einem sicheren "Anlagehafen". Im
Wochenverlauf wurde die Kursentwicklung jedoch wieder von
Wirtschaftsdaten und den anstehenden Zinsentscheidungen der Bank of
England (BoE) und der europäischen Zentralbank (EZB) getrieben. In
beiden Fällen galten die Entscheidungen im Voraus als sicher. Während
sich die BoE sehr bedeckt bezüglich der weiteren Zinspolitik hielt,
lassen die Äußerungen von EZB Präsident Trichet auf weitere
Zinserhöhungen im Laufe des Jahres schließen. Die Rentenmärkte
reagierten daraufhin mit Kursverlusten. Diese wurden durch die am
Freitag veröffentlichten Auftragseingänge für die deutsche Industrie
im Mai weiter verstärkt. Die US-Anleihemärkte wurden zum
Wochenschluss von positiver als erwartet ausgefallenen
Arbeitsmarktdaten belastet, durch die eine baldige Zinssenkung der
US-Notenbank (Fed) unwahrscheinlicher wird.

Für die USA werden die wichtigsten Zahlen der Woche die
Einzelhandelsumsätze vom Juni sein. Diese werden am Freitag
veröffentlicht. Hier rechnen wir nach den starken Daten der Vormonate
eher mit einem Rückgang. In den Monaten März bis Mai legten die
"Kernumsätze" im Einzelhandel ohne Pkws, Tankstellen und Baumärkte im
Schnitt um 0,5% zu. Nachdem die realen Konsumausgaben im ersten
Quartal um 4,2% (Jahresrate) zulegten, zeichnet sich für das zweite
Quartal ein Wachstum von nur noch knapp 1,5% ab. Am Donnerstag werden
zudem die Zahlen zur Handelsbilanz veröffentlicht. Wir rechnen damit,
dass das Defizit wieder etwas gestiegen ist. Zwar sprechen die Zahlen
zu den Lieferungen von Flugzeugen und die Containerzahlen von den
Westküstenhäfen für einen deutlichen Anstieg der Exporte, doch dürfte
dieser von ebenfalls höheren Importen überkompensiert worden sein.
Insgesamt sollte die US-Wirtschaft wieder etwas an Fahrt gewinnen.
Die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe sprechen für eine
Erholung und der negative Effekt vom Immobilienmarkt wird sich
abschwächen.

Nach der recht ereignisreichen letzten Woche erwarten uns in
dieser Woche nur wenige wichtige Datenveröffentlichungen für den
Euroraum. Zu diesen gehört die Veröffentlichung der Daten zur
Industrieproduktion für den Monat Mai, die am Donnerstag stattfindet.
Die schwache Produktion im April führen wir auf Kalendereffekte
zurück. Für den Mai rechnen wir wieder mit einem deutlichen Plus. Vor
allem die noch sehr gute Stimmung der Unternehmen spricht für eine
positive Entwicklung. Auch die Auftragslage stellt sich unverändert
positiv dar. Aufgrund gestiegener Zinsen und der Aufwertung des Euro
wird sich das Expansionstempo im weiteren Verlauf des Jahres jedoch
etwas abschwächen.

Für Deutschland werden in dieser Woche die Zahlen für die
Industrieproduktion und den Bau für Mai veröffentlicht. Bei der
Industrieproduktion erwarten wir einen Anstieg von etwa 2%, nachdem
im April ein deutlicher Einbruch zu verzeichnen war. Angesichts der
guten Entwicklung des Auftragseingangs führen wir diesen Einbruch auf
den Brückentag am 30. April zurück, der bei der Saisonbereinigung
nicht berücksichtigt wird. Am Bau rechnen wir hingegen mit einem
Rückgang der Produktion um 3%, da die Auftragseingänge stagnieren und
die Normalisierung der Produktion nach dem milden Winter angehalten
haben dürfte.

Die fundamentalen und geldpolitischen Entwicklungen lassen keine
nachhaltige Erholung der Kurse an den Rentenmärkten erwarten. Die
konjunkturellen Aussichten für die US-Wirtschaft haben sich etwas
aufgehellt und die immer noch robuste Entwicklung der europäischen
Konjunktur, die für weitere Leitzinserhöhungen spricht, wird eher
belastend auf die Anleihen wirken. Die BoE hat nach unserer
Auffassung beim aktuellen Niveau des Basiszinses von 5,75% das Ende
des Zinszyklusses erreicht. Von der Fed wird ebenfalls keine
Zinserhöhung erwartet und eine Erhöhung des Leitzinses durch die EZB
auf 4,25% im September oder Oktober ist von den Märkten bereits
eingepreist. Wir gehen daher von einer Seitwärtsbewegung der Renditen
in der kommenden Woche aus. Die Renditen bei zehnjährigen Laufzeiten
im Euroraum dürften sich zwischen 4,5% und 4,7% bewegen. Für die
US-Papiere erwarten wir Schwankungen zwischen 5% und 5,3%.

Auch wenn sich die wichtigsten Aktienmärkte im Juni trotz
merklich erhöhter Unsicherheit der Anleger weitestgehend behaupten
konnten, sind die Anzeichen für eine Beendigung der aktuellen
Konsolidierung noch nicht markant. Die mögliche Trendwende am
Rentenmarkt könnte hier genauso unterstützend wirken wie erneut
positiv überraschende Quartalsberichterstattungen seitens der
Unternehmen. Längerfristig sind die Perspektiven jedenfalls günstig,
so dass eine nicht auszuschließende Korrektur an den Börsen gute
Kaufgelegenheiten ermöglichen würde. Im aktuellen Umfeld erscheint
dies jedoch noch etwas verfrüht, zumal die heiße Phase der
Gewinnberichterstattung erst gegen Ende Juli beginnt. Bis dahin ist
mit einer Abnahme der Nervosität an den Kapitalmärkten nicht
unbedingt zu rechnen. Privatanleger nwird die Aktie von Pfleiderer
zum Kauf empfohlen.


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Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds
Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 1. Quartal 2007
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 35 Kaufen / 7 Halten / 15
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Originaltext: Commerzbank AG
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