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Neue Genvariante für Fettleibigkeit entdeckt

Geschrieben am 13-04-2006

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 13. April 2006, 20 Uhr (MET)

Zeigt die Waage nicht das Wunschgewicht, so kann die Ursache
hierfür auch in den Genen liegen: Etwa zehn Prozent der Bevölkerung
besitzen eine genetische Variante, die das Risiko für Übergewicht und
Fettleibigkeit (Adipositas)* im Kindes- und Erwachsenenalter erhöht.
Adipositas gilt unter anderem als eine der Ursachen für
Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt und einige Krebsarten.

Ein internationales Forscherteam analysierte jetzt zum ersten Mal
insgesamt rund 100.000 Genvarianten im menschlichen Erbgut. Dabei
suchten die Wissenschaftler gezielt nach Auffälligkeiten, die bei
Personen mit Übergewicht vermehrt auftreten. Sie entdeckten eine
Erbgutveränderung in der Nähe eines Gens, das den Fettstoffwechsel
steuert. Die gefundene Genvariante rs7566605 kommt sowohl bei
Menschen mit westeuropäischer wie auch mit afroamerikanischer
Abstammung vor. Die Forschergruppe um Professor Thomas Meitinger und
Professor Erich Wichmann (GSF, München) zeigten an einer
repräsentativen Bevölkerungsstichprobe aus der Region Augsburg
(KORA), dass Personen, die diese Genvariante tragen, 30 Prozent
häufiger übergewichtig sind als Personen, die diese Genvariante nicht
tragen. Parallel dazu untersuchten Professor Johannes Hebebrand und
sein Team (Universität Duisburg-Essen) diese Genvariante bei über 368
stark übergewichtigen Kindern und ihren Eltern - und wiesen klar
nach, dass rs7566605 von Eltern gehäuft an ihre übergewichtigen
Kinder vererbt wird.

Die Untersuchungen sollen jetzt fortgeführt werden, um weitere
genetische Ursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit zu
identifizieren. "Wir hoffen, dass wir so die molekularen
Prozesse aufklären können, die uns dick werden lassen. Das ist eine
Voraussetzung, um effektive Medikamente entwickeln zu können, die
Patienten mit Adipositas helfen", erklärt Hebebrand, Koordinator des
Genomnetzes "Adipositas". Das Genomnetz wird als ein Bestandteil des
Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) seit 2001 durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Ob eine Person schnell oder langsam zunimmt, wird zu circa 50
Prozent durch das Erbgut bestimmt. Es sind bereits mehrere Gene
bekannt, die das Gewicht beeinflussen. Abgesehen von extrem seltenen
genetischen Varianten, so genannten monogenen Formen, machen die Gene
allein aber nicht dick - auch nicht die neu entdeckte Genvariante
rs7566605. Vielmehr führt die Kombination aus genetischen Faktoren
und Lebensstil bei veränderten Umweltbedingungen wie einer
energiereichen Ernährung und mangelnder Bewegung dazu, dass wir stark
zunehmen", warnt Johannes Hebebrand klar. Die gesundheitspolitische
Bedeutung der Adipositas ist enorm: Der Epidemiologe Erich Wichmann
betont, dass sich die Zahl der Fettleibigen in Deutschland in den
letzten 20 Jahren verdoppelt hat. Bereits jede dritte Frau und jeder
vierte Mann sind hierzulande adipös.

Die vollständigen Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der
Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.

* Der Unterschied zwischen Übergewicht und
Fettleibigkeit/Adipositas wird über den Body-Mass-Index (BMI;
Gewicht/(Größe)2 in kg/m2) definiert. Von Übergewicht spricht man ab
einem BMI von 25, von Adipositas ab 30 kg/m2.

Originaltext: Nationales Genomforschungsnetz NGFN
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54087
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54087.rss2

Pressekontakt:
Projektmanagement NGFN
Projektträger im DLR
Tel.: 0228/3821-331
Fax: 0228/3821-332
Heinrich-Konen-Straße 1
53227 Bonn
E-Mail: pm-ngfn@dlr.de
Internet: www.ngfn.de

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 089/3187-2460
Fax 089/3187-3324
Postfach 1129
85758 Neuherberg
E-Mail: oea@gsf.de
Internet: www.gsf.de


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