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Menschenrechtsexpertin Schreiber im "ZDF-Mittagsmagazin": "Ehrenmord"-Urteil enttäuschend und falsches Signal

Geschrieben am 13-04-2006


Mainz (ots) - Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hat
das Urteil für den Mord an der Deutschtürkin Hatun Sürücü scharf
kritisiert. "Es ist enttäuschend, weil die älteren Brüder nicht
bestraft worden sind", sagte Sibylle Schreiber von Terre des Femmes
im "ZDF- Mittagsmagazin" am Donnerstag, 13. April 2006. "Es ist ein
klassischer Fall. Der jüngste Bruder hat den Mord begangen. Es kann
aber sein, dass die ganze Familie dahinter steckt. Der Jüngste wurde
ausgesucht und der Rest der Familie geht frei aus". Das Urteil sei
ein falsches Signal für Täter. Laut UN habe es 2002 rund 5000 solcher
Morde an Frauen weltweit gegeben.

Schreiber kritisierte die zu tolerante Haltung der Deutschen
gegenüber den Parallelgesellschaften und fordert mehr Engagement für
Integration: "Wenn ich höre, dass die Bundesregierung überlegt, die
Integrationskurse zu kürzen, dann graut es mir." Es müsse vieles
getan werden. "Da muss mit Jugendlichen gearbeitet werden, wir
brauchen Schulsozialarbeit und natürlich Integrationskurse für
Frauen, in denen sie auch beigebracht bekommen, wohin sie sich bei
Gewalt in der Familie wenden können."

Darüber hinaus sei ein breites öffentliches Bewusstsein
notwendig. "Man darf nicht wegschauen, auch Nachbarn nicht oder
Lehrer und Lehrerinnen, wenn sie sehen, dass Schülerinnen Probleme
haben." Man müsse nachhaken, wenn sie beispielsweise nach einem
Besuch in ihrem Heimatland nicht wiederkämen. Möglicherweise sei der
Grund dafür eine Zwangsheirat. "Wichtig ist, dass man sofort
agiert", forderte Schreiber.

Als Gründe für diese Morde an Frauen gab Schreiber an: "Es ist ein
sehr traditionelles, stark patriarchalisches System, in dem Frauen
unterdrückt werden. Frauen müssen sich den Männern unterordnen. Und
wenn sie das nicht tun, verletzten sie die Ehre des Mannes, und dann
müssen sie das sühnen."

Originaltext: ZDF
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