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Nachhaltigkeit stiften: Naturschutz als Dienstleistung

Geschrieben am 20-06-2007

Münster (ots) -

DBU unterstützt den Erhalt von Wald-Kulturlandschaften mit
insgesamt 485.000 Euro

Wer in Deutschland in die Natur eingreift, etwa durch den Bau
einer Bundesstraße, muss diesen Eingriff wieder gutmachen: Was in der
Natur verloren geht, muss gleichwertig ersetzt werden. Für solche
Maßnahmen werden allein in Nordrhein-Westfalen rund 20 Hektar
Freiraum pro Tag benötigt. "Leider liegen die Ausgleichsflächen oft
planlos verstreut", kritisiert Prof. Dr. Andreas Schulte, Leiter des
Wald-Zentrums der Universität Münster, "die Pflege ist nicht
geregelt, und der Naturschutz profitiert kaum." Das Wald-Zentrum der
Universität Münster will deshalb mit dem Projekt "Nachhaltigkeit
stiften" einen Pool von Flächen schaffen, über den eigens gegründete
Stiftungen als Dienstleister die Wald- und Kulturlandschaftspflege
übernehmen und dafür die Ausgleichszahlungen erhalten. Dr. Fritz
Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU): "Dadurch, dass die Flächen an Stiftungen mit festgelegten
Stiftungszielen gehen, ist ihre naturschutzfachliche Entwicklung auch
langfristig gesichert."

Brickwedde sagte heute anlässlich einer Tagung zum Thema in
Münster eine weitere Unterstützung der DBU zu, die sich damit auf
insgesamt rund 485.000 Euro beläuft. An diesem Modellprojekt zur
Erhaltung von Wald-Kulturlandschaften und ihrer nachhaltigen
Bewirtschaftung beteiligen sich insgesamt acht private und kommunale
Grundbesitzer - darunter zukünftig auch die Städte Dorsten und
Brilon. "Sie bilden einen repräsentativen Querschnitt typischer
Grundbesitzer in Deutschland", so DBU-Experte Dr. Rheinhard Stock.
Denn das für NRW geplante, zusammen mit den ausgewählten
Waldeigentümern entwickelte Nutzungs- und Naturschutzkonzept "soll
beispielhaft für Deutschland sein". Vier Partner haben ihren
Waldbesitz bereits in eine von ihnen gegründete Stiftung übertragen.

Das Verfahren gehe so: Bevor es zum Bau etwa einer Straße komme,
bewerte die Untere Naturschutzbehörde den Wert der überplanten Fläche
und die Schwere des Eingriffs. Je höherwertiger die Fläche, desto
höherwertiger müsse die Ausgleichsmaßnahme sein. Dafür würden dann
Ökopunkte vergeben. Pro Punkt habe der für den Bau Verantwortliche,
also Bund, Land oder Kommune, dann einen bestimmten Betrag zu zahlen.
Auch die Ausgleichsflächen, in die das Geld fließen könne, würden von
der Naturschutzbehörde auf ihr naturschutzfachliches Potenzial
abgeklopft und mit einem kleineren oder größeren Ökopunktekonto
versehen - je nachdem, was an Maßnahmen notwendig sei und im Laufe
der nächsten Jahre etwa auch für die Pflege zu veranschlagen sei.
Maßnahmen könnten beispielsweise sein: das Erhöhen des
Laubholzanteils, eine naturnahe Waldrandgestaltung, das
Wiedervernässen von Waldstandorten oder das Entsiegeln von Waldwegen.
Die Pflege und die Verwaltung der Flächen werde von der Stiftung
übernommen.

Am Ende des Projektes soll das gesammelte Wissen in die Praxis
übertragen werden und beispielsweise in Fortbildungsveranstaltungen
mit dem Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen und einem Handbuch
seinen Niederschlag finden. Brickwedde: "Mit dem Stiftungsmodell wird
den Waldbesitzern eine wirtschaftliche Perspektive geboten: die
Produktion von Naturschutzleistungen. Dadurch kann das für
Deutschland landschaftsprägende Bild von naturschutzfachlich
wertvollen Waldmosaiken im Wechsel mit landwirtschaftlich genutzten
Flächen erhalten bleiben."

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Prof. Dr. Andreas Schulte
Leiter des Wald-Zentrums der Universität Münster
Robert-Koch-Straße 26
48149 Münster
Telefon: 0251|83-30131
Telefax: 0251|83-30128
E-Mail: andreas.schulte@wald-zentrum.de


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