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LVZ: Leipziger Volkszeitung zum 80. Geburtstag von Kurt Masur

Geschrieben am 15-06-2007

Leipzig (ots) - Es ist Bachfest. Da schaut die Alte-Musik-Welt auf
Leipzig. Es ist Masur-Gala. Da schaut auch der Rest. Beide, Bach und
Masur, stehen für Werte: für Humanismus, Würde, Größe der Kunst. Aber
Masur, der Zeitgenosse, hat Bach, dem historischen Giganten, das
Weltbürgertum voraus. Sicher: Der Thomaskantor hat mit seiner Musik
die Welt erobert. Doch Masur ist dies auch als Mensch gelungen.
Er ist sich nach seinem Weggang aus Leipzig treu geblieben, ist immer
eingetreten für seine Überzeugungen, hat nie aufgehört unbequem zu
sein. Obwohl er es sich nach all den Triumphen, seinem Wirken in den
Tagen der schließlich friedlichen Revolution mit Blick auf sein
Ehrfurcht gebietendes Lebenswerk als lebendes Denkmal gemütlich hätte
machen können. Allgemeiner Ehrfurcht, Anerkennung, Verehrung gewiss.
Nun wird er 80. Den Geburtstag feiert er am 18. Juli nicht in
Leipzig, sondern in London. Dort treten dann, was weltweit
einzigartig ist, seine beiden anderen europäischen Klangkörper, das
London Philharmonic Orchestra und das Orchestre National de France,
gemeinsam in der Royal Albert Hall auf. Im Anschluss gibt es auch
dort ein Gala-Diner, wohl noch prominenter besucht als hier.
Ist also Leipzig, sein Leipzig, ist das Gewandhausorchester, sein
Gewandhausorchester, dessen Weltruhm er erneuerte, zweite Wahl?
Gemach - denn ein Weltbürger gehört der Welt. Und nicht Leipzig
feiert heute seinen größten lebendenSohn, sondern der beschenkt die
Stadt. Mit einer Gala am Pult seines Gewandhausorchesters, einer
Gala, auf die die Welt blickt, die auf dem Augustusplatz auch die
Leipziger miterleben können, mit deren Erlös, der der Internationalen
Mendelssohn-Stiftung zu Gute kommt. Das beweist, dass Masur Leipzig,
sein Leipzig, nicht vergessen hat. Das zeigt Größe, zeigt Dankbarkeit
- die steht umgekehrt auch Leipzig gut zu Gesicht.
Die heutige Gala fällt in die Schlussphase des Bachfestes. Das mag
Zufall sein. Aber es taugt auch als Symbol dafür, dass Bach unendlich
viel bedeutet für die Stadt, dass es aber auch musikalisch noch mehr
gibt. Für dieses Mehr steht Masur. Er steht für das Gewandhaus, das
es ohne ihn nicht gäbe. Er steht für die Romantik, für die Blüte des
bürgerlichen Konzertbetriebs, für eine weltumspannende Kultur, gegen
deren allgegenwärtige Bedrohung durch Oberflächlichkeit,
Quotengläubigkeit, Kurzsichtigkeit, Dummheit er zeitlebens gekämpft
hat. Für all das sollte auch Leipzig stehen - gemeinsam mit Bach.
Dann schaut künftig vielleicht wirklich die ganze Welt her, die der
Alten Musik und der Rest.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

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Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
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Telefon: 0341/218 11558


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