 WAZ: Millionen Euro für Schrempp: Neid auf die da oben - Leitartikel von Wolfgang Pott
Geschrieben am 04-06-2007 |
Essen (ots) - Niemanden regt es wirklich auf, dass Michael
Schumacher viele Millionen Euro verdient hat, weil er gut im Kreis
fahren konnte. Oder weil Oliver Kahn besser Tore verhindern kann oder
weil Robbie Williams besser singen kann. Deutsche-Bank-Chef Josef
Ackermann dagegen taugt gut, um die Neiddebatte in Deutschland
anzuheizen, mit einem Einkommen von über 13 Millionen Euro im
vergangenen Jahr. Und Jürgen Schrempp sowieso. Der darf
Aktienoptionen einlösen und ist so offenbar mit einem Schlag um 50
Millionen Euro reicher.
Schrempp aber ist ein Sonderfall, Ackermann auch. Ansonsten hinken
die Vorstandschefs deutscher Dax-Konzerne im internationalen
Vergleich hinterher. In Europa holen sie nur langsam auf. An die
Verhältnisse in den USA reichen sie bei weitem nicht heran. Trotzdem
stehen sie in der Kritik, weil ihr Einkommen immer noch so viel höher
ist als das normaler Lohnempfänger. Und es lässt sich so herrlich
leicht vergleichen zwischen Normalverdienern und denen da oben, jeden
Monat, wenn die Lohntüte aufgerissen wird. Das fällt bei Schumi, Olli
und Robbie viel schwerer.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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