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Börsen-Zeitung: Der ideale Kandidat, Kommentar von Peter De Thier zur Nominierung von Robert Zoellick als Weltbankpräsident

Geschrieben am 30-05-2007

Frankfurt (ots) - Mit der Nominierung von Robert Zoellick zum
Nachfolger des umstrittenen Weltbankpräsidenten Paul Wolfowitz hat
die US-Regierung den idealen Kandidaten gefunden und zugleich einen
Schlussstrich unter das unnötig lange Drama um die angebliche
Günstlingswirtschaft unter Wolfowitz gezogen. Das Debakel hatte die
Organisation nicht nur in ihrer Handlungsfähigkeit gelähmt, sondern
dem Hause auch einen großen Imageschaden zugefügt. Unter Zoellick,
der vom Direktorium problemlos bestätigt werden dürfte, wird in der
Weltbank nun die dringend notwendige Ruhe einkehren.

Kaum ein anderer Kandidat hätte international solchen Zuspruch
gefunden. Vor allem die kritischen Europäer sind zufrieden; und mit
der Berufung eines ausgewiesenen Deutschlandexperten hat US-Präsident
George Bush auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer aktuellen
Funktion als EU-Ratspräsidentin und G8-Vorsitzende Respekt erwiesen.
Die Entwicklungsländer wissen ebenfalls ihr Glück zu schätzen. Als
US-Handelsbeauftragter unter Bush engagierte sich Zoellick gerade für
diese Nationen, die auch in der Weltbank die wichtigsten Adressaten
sind. Hilfreich ist nicht zuletzt seine Erfahrung als
Investmentbanker. Da sich die Weltbank im Gegensatz zum
Internationalen Währungsfonds nicht über ihre Mitglieder, sondern die
internationalen Kapitalmärkte finanziert, werden Zoellicks Erfahrung
und Kontakte als Goldman-Sachs-Vize der Organisation ebenfalls
dienlich sein.

Auch wenn es ihm am Flair eines Wolfowitz fehlt, verfügt der
künftige Weltbankchef über ein deutlich wichtigeres Attribut: Er ist
frei von jeder Kontroverse. Wolfowitz war vom ersten Tag seiner zwei
Amtsjahre an umstritten. Nun tritt ein Fachmann an, der gleich zur
Tagesordnung übergehen kann. In der Sache ist nämlich Kontinuität
angesagt. Dazu zählen Armuts- und Korruptionsbekämpfung in den
Entwicklungsländern, die Durchsetzung einer kräftigen
Kapitalaufstockung für die Weltbanktochter International Development
Association (IDA) und die Fortsetzung der bereits eingeleiteten
Reformen, die unter anderem die Zusammenarbeit mit dem IWF neu
definieren. Glücklich ist auch Präsident Bush, denn mit der Ernennung
von Robert Zoellick hat er zugleich sichergestellt, dass der
traditionelle amerikanische Führungsanspruch bei der Weltbank vorerst
nicht in Frage gestellt wird.

(Börsen-Zeitung, 31.5.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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