 Senta Berger: "Ich wollte nie cool sein"
Geschrieben am 07-04-2006 |
Bonn (ots) - Die Schauspielerin Senta Berger will auch weiterhin
ihre politische Einstellung offensiv in der Öffentlichkeit vertreten.
Man könne "mit seiner Meinung ruhig auch mal anecken", sagte Berger
in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung Freitag, 21 Uhr).
"Es ist ja so, dass wir in einem sehr polarisierten Land leben, und
ich als freischaffende Künstlerin mache mir sicher nicht nur Freunde,
wenn ich meinen politischen Standpunkt in der Öffentlichkeit
vertrete." In den 60er Jahren habe "die Gesellschaft von einem
verlangt, dass man eine Meinung hat und dass man sie formuliert",
sagte die Schauspielerin. Innerhalb dieser Gesellschaft sei es leicht
für sie gewesen, erwachsen zu werden. Demgegenüber sei es "jetzt für
unsere jungen Leute etwas schwieriger, in einer sehr materialistisch
ausgeprägten Gesellschaft erwachsen zu werden und darüber hinaus sich
keine ideellen Ziele setzen zu können." Ihr älterer Sohn würde heute
"ein bisschen über mich lächeln, weil er mein Engagement manches Mal
für übertrieben hält." Weiter sagte Berger: "Ich wollte nie cool sein
- und ich bin's auch nicht."
Über die Arbeit und die Person Angela Merkels fand die Schauspielerin
positive Worte: "Ich glaube, dass sie das sehr gut macht. Ich habe
sie kennen gelernt und sie hat mich sehr beeindruckt."
Ein Erfolgsrezept für ihre seit über 40 Jahren bestehende Ehe mit dem
Produzenten und Regisseur Michael Verhoeven konnte sie nicht nennen.
"Ich glaube, dass wir zwei eigenständige Persönlichkeiten sind und
dass wir - trotzdem wir uns so nahe sind und uns lieben - nicht
einfach eins geworden sind, sondern zwei geblieben sind. Man kann es
nicht erklären. Wir lieben uns, Punkt, Basta!"
Originaltext: PHOENIX
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