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Integration gewünscht - Religionsprogramme im deutschen Rundfunk / Islam im Rundfunk: Verkündigung unerwünscht

Geschrieben am 08-05-2007

Leipzig (ots) - Zu den umstrittensten Themen der vergangenen
Wochen gehörten Vorschläge zu Sendungen für Muslime im
öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Integration gewünscht -
Religionsprogramme im deutschen Rundfunk" war daher ein Thema, das
auch auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig kontrovers
diskutiert wurde.

Johannes Weiß, Leiter der Abteilung Religion, Kirche und
Gesellschaft beim Südwestrundfunk (SWR), zeigte sich erstaunt über
zum Teil heftige Reaktionen. Seit Jahren sei besonders von Christen
vorgeschlagen worden, auch Muslimen öffentlich-rechtliche Sendezeit
zu geben. Nachdem aber am 20. April erstmals das Islamische Wort im
SWR-Internetangebot gelaufen sei, seien in der Mehrzahl ablehnende,
zum Teil sogar hasserfüllte Reaktionen eingegangen.

Ruprecht Polenz (CDU), Vorsitzender des ZDF-Fernsehrats, sieht
dahinter ein falsches Islam-Bild in Deutschland, das vor allem am
Terror festgemacht sei. In Umfragen zeige sich ein "katastrophal
negatives" Bild. Das beim ZDF geplante "Forum zum Freitag" solle nun
ein Beitrag sein, den Islam richtiger wahrzunehmen.

Weiß mahnte, behutsam vorzugehen. Für den SWR bedeute Integration,
offen, genau und kritisch zu berichten. Mit mehr als 500.000 bis
600.000 Muslimen im Sendegebiet bedeute dies aber auch, dass Muslime
in der Mitarbeiterschaft vertreten sein sollten. Ziel des SWR sei es,
aufgeklärte Muslime zu stärken.

Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl unterstützte den Ansatz
von mehr Information über und für Muslime als Beitrag zur
Integration. Allerdings überschreite der SWR die Grenze zur
Verkündigungssendung und suche sich eine genehme Form des Islam aus,
was nicht Sache eines öffentlich-rechtlichen Senders sei. Es dürfe
nicht darum gehen, wie beim christlichen "Wort zum Sonntag"
religiöses Leben anzustoßen. Auch Deutschlandradio-Intendant Ernst
Elitz meinte: "Wir können nicht die Ökumene der Muslime
organisieren." Die Redaktion könne keine Glaubensbehörde sein.

Weiß entgegnete, der SWR lasse einzelne Muslime zu Wort kommen, so
wie sie es für richtig halten. Polenz kündigte an, das "Forum zum
Freitag" des ZDF solle im Sommer im Internet als
"Bewegtbild-Programm" anlaufen. Durch die Vielfalt der Sprecher und
die Verantwortung der Redaktion werde aber sichergestellt, dass es
keine Verkündigungssendung werde.

Originaltext: Medientreffpunkt Mitteldeutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58100
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58100.rss2

Pressekontakt:
Jörg Aberger
Tel: 0341 30 18 181
Mail: presse@medientreffpunkt.de


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