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EU-Studie über Stromgroßhandel zeigt weit überhöhte Strompreise

Geschrieben am 26-04-2007

Essen (ots) - Die Stromverbraucher in Deutschland und fünf
weiteren EU-Staaten zahlen bei weitem zuviel für Strom. Weder die
Kosten der Erzeuger für ihre bestehenden Kraftwerke noch die
notwendigen Investitionen in zukünftige Kraftwerke können das
bestehende Strompreisniveau rechtfertigen. Zu diesem Ergebnis kommt
eine umfangreiche Studie für die EU-Kommission. Sie belegt
gleichzeitig einen engen Zusammenhang zwischen Strompreisen und
Marktkonzentration. Der VIK, der Zusammenschluss von gewerblichen und
industriellen Energiekunden in Deutschland, sieht in dieser Studie
viele Vermutungen und Analysen bestätigt, die bisher nur auf
lückenhaften Daten und vielen Annahmen beruhen konnten. Diese Studie
greift jedoch auf eine einmalige Datenquelle - die individuellen
Kosten- und Erzeugungsdaten der Stromerzeugungs-Unternehmen über
einen Zeitraum von drei Jahren - zurück. Daher sind die
Studienergebnisse als besonders fundiert und aussagekräftig zu
werten:

- So haben die deutschen Stromverbraucher im EU-Vergleich sehr
hohe Aufschläge auf den Strompreis gegenüber den Preisen bei
Wettbewerb zu tragen. Die wettbewerblichen Strompreise ohne eine
Einpreisung von CO2-Zertifikaten lägen nach der EU-Studie im
Jahr 2005 bei nur 28,17 Euro/MWh. Stattdessen mussten deutsche
Verbraucher aber zu dem höchsten CO2-Aufschlag der untersuchten
Länder (29 Prozent oder 13,86 Euro/MWh) noch einen zusätzlichen
Aufschlag von 13 Prozent oder 6,39 EUR/MWh zahlen. Nach
VIK-Schätzungen kamen dadurch 2005 Mehrkosten für die
Verbraucher von insgesamt 9,5 Mrd. Euro zusammen.

- Ein wettbewerbliches Strompreisniveau würde sogar mehr als die
notwendigen Mittel für Investitionen in neue Kraftwerke
bereitstellen. "Das Märchen der Notwendigkeit überhöhter
Strompreise, um zukünftig den Bau neuer Kraftwerke finanzieren
zu können, hat die Studie mit konkreten Berechnungen
nachdrücklich widerlegt", so Dr. Alfred Richmann,
Geschäftsführer des VIK.

- Außerdem wirft die Studie einen genauen Blick auf die im
Wettbewerbsfall optimale Nutzung der Kraftwerke und stellt als
wichtige Ursache für das überhöhte Strompreisniveau fest: Die
Stromerzeuger setzen ihre kostengünstigsten
Erzeugungskapazitäten nur unterhalb ihrer Möglichkeiten ein. So
könnten bei wettbewerblicher Nutzung jede Stunde im Mittel 1800
MW an einsatzfähigen Kern-, Kohle- und Pumpspeicherkraftwerken
über die Zeit von 2003 bis 2005 zusätzlich eingesetzt werden.
Tatsächlich aber wurden kostenungünstige Kraftwerke - wie z.B.
Gaskraftwerke - übermäßig eingesetzt und führten "zwangsläufig"
zu überhöhten Marktpreisen.

"Jetzt ist mehr als sicher: Der deutsche Verbraucher muss
erheblich für die Marktkonzentration zahlen", so Dr. Alfred Richmann.

Der VIK ist seit über 50 Jahren die Interessenvertretung von
energieintensiven Unternehmen aller Branchen, wie etwa Aluminium,
Chemie, Glas, Papier, Stahl oder Zement. Er berät seine Mitglieder in
allen Energie- und umweltrelevanten Energiefragen. Im VIK haben sich
80 Prozent des industriellen Energieeinsatzes und rund 90 Prozent der
versorgerunabhängigen Stromerzeugung in Deutschland
zusammengeschlossen.

Die VIK-Pressemitteilungen finden Sie auch unter www.vik.de

Originaltext: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66209
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66209.rss2

Rückfragen erbeten an
Roland Schmied
Tel. 0 2 01 / 8 10 84-15
Fax. 0 2 01 / 8 10 84-715
eMail r.schmied@vik.de
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Richard-Wagner-Straße 41
45128 Essen


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