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art im exklusiven Gespräch mit dem Kurator Heiner Bastian: scharfe Kritik an den Defiziten der Berliner Museumsführung / Warum die Gegenwartskunst in Berlin viel zu kurz kommt

Geschrieben am 17-04-2007

Hamburg (ots) - art geht in seiner neuesten Ausgabe der harschen
öffentlichen Kritik Heiner Bastians an den Berliner Museumsführung
nach, die derzeit stürmische Debatten in der Hauptstadt über
Kompetenzen und Versäumnisse der Pflege und Förderung
zeitgenössischer Kunst auslöst. Heiner Bastian, selbst
Ausstellungsmacher, Kunsthändler und Sammler, betreute als Kurator
des Sammlers Erich Marx dessen Sammlung im Hamburger Bahnhof Museum
für Gegenwart. Ende März gab Bastian überraschend seinen Rücktritt
bekannt, verbunden mit einer scharfen persönlichen Kritik an der
Berliner Museumsspitze, dem Präsidenten der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz Klaus-Dieter Lehmann, und dem Generaldirektor der
Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster. Im exklusiven
Interview mit art äußert sich Bastian zum ersten Mal seit seinem
Rücktritt zu seinen Vorwürfen.

"In Berlin hat man lange total geschlafen. Und man schläft bis
heute", sagt er im Gespräch mit art-Chefredakteur Tim Sommer und
Textchefin Ute Thon. "Ich glaube, dass Herr Lehmann und Herr Schuster
ein wenig den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben", so Bastian.
Nicht nur der rechtzeitige Ankauf zeitgenössischer Kunst wurde
versäumt, so Bastian, sondern auch der Umgang der Museen mit privaten
Sammlern müsse endlich geregelt werden, sonst entstehe eine
Abhängigkeit der Museen von Sammlern. Bastian ist auch sehr zornig
über die Untätigkeit und die Versäumnisse der Berliner
Museumsspitzen. So gab es zum Beispiel im letzten Jahr zum 20.
Todestag von Joseph Beuys keine große Beuys-Ausstellung in Berlin.
"Vollkommenes Versagen. Ein Skandal," so Bastian.

Im art-Interview entwirft Bastian aber auch Ideen für einen
Neuanfang in der Berliner Museumspolitik. Museen würden durch die
Initiative und Begeisterung ihrer Direktoren geprägt, nicht durch
"ewig bestellte Beamte, die im Namen der Kunst an der Kunst
verschleißen". Bastian verweist auf vorbildliche Beispiele, einer
innovativen Museumspolitik für die zeitgenössische Kunst:
"Beeindruckend, was sich in Frankfurt getan hat. Ich finde auch, dass
die Pinakothek der Moderne in München ein interessantes Museum ist
und das Kunstmuseum Wolfsburg sich fulminant der zeitgenössischen
Kunst widmet. Großartig, wie die Dresdener und Leipziger
Institutionen versuchen, Anschluss zu finden an dieser Lebendigkeit,
die aus der sogenannten Leipziger Schule und den Dresdener Künstlern
entstanden ist."

Das Kunstmagazin art Nr. 5/2007 erscheint am 20. April 2007 und
kostet 7,80 Euro.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7370
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Kurt Otto
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Tel: 040/3703-3810, Fax: 040/3703-5617
E-Mail: otto.kurt@guj.de


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