Die Fantastischen Vier im MATADOR-Interview: "Wir sind die deutschen Pop-Dinosaurier und stolz darauf"

München (ots) - Sie sind die Urgesteine des deutschen HipHop:
Michi Beck, Smudo, Thomas D und And. Ypsilon, zusammen die
Fantastischen Vier. Im Interview mit dem Männerlifestyle-Magazin
MATADOR erzählen Smudo und Michi Beck über ihre Gründe für neue Songs
und über ihre Lebensauffassungen mit Ende 30.

Das Underground-Gepose vieler anderer deutschen HipHopper ist den
Fantas fremd. "Wir sind Angehörige des deutschen Pop-Establishments",
sagt Michael Beck in MATADOR. "Jede andere Behauptung wäre Quatsch.
Wir sind die letzten deutschen Pop-Dinosaurier. Und darauf bin ich
stolz."

Den Grund, ein neues Album zu machen, erläutert Beck so: "Nach
zwei Jahren kann man einfach nicht mehr immer dieselben Lieder
singen. Also macht man eine neue Platte, um mit neuen Liedern auf
Tour gehen zu können. Ich glaube nicht, dass ich 20 Jahre lang mit
demselben Zeug tingeln könnte. Da würde ich an Alkoholismus sterben."

"Für Rapmusiker sind wir in einem methusalemhaften Alter", so
Smudo. "Selbst in den USA gibt es nicht mehr viele, die über 40 noch
Rap machen."

Die Songtexte auf dem neuen Album "Fornika" unterscheiden sich
deshalb auch von den Platten der jüngeren Rapper: "Die Perspektive
eines 20-jährigen lautet: Ich bin jetzt erwachsen, ich will die Welt
verändern, gepaart mit der Attitüde, die Welt hätte nur auf so
jemanden gewartet." Mit 40 habe sich diese Perspektive gewandelt, so
Smudo. "Oh Gott, wenn ich im Treppenhaus huste, klingt das genauso
wie der Alte... Darüber schreibe ich in einem unserer neuen Lieder:
'Wir sind wie unsere Alten, und die sind wie ihre Alten'".

"Mit zunehmendem Alter sucht man sich seine identitätsstiftenden
Produkte seltener im Pop", meint Smudo in MATADOR. "Meinen Content
finde ich kaum noch im Pop". Heute inspirieren ihn "Bücher, Politik,
andere Menschen".

Und: "Als Teenager oder Twen will man bei der Identitätssuche bei
seiner Generation ankommen, und diese findet man in Filmen oder
Musik. Je älter ich werde, desto weniger interessiert mich das", so
Smudo. Er habe kein Generationsgefühl mehr, das höre irgendwann auf.
"Weil man es doof zu finden beginnt, in Generationen zu denken."

Mehr zu den Fantastischen Vier gibt's in der aktuellen
MATADOR-Ausgabe Mai 2007 (ab Donnerstag, 5. April im Handel
erhältlich).

Die Inhalte sind mit Hinweis auf MATADOR zur Veröffentlichung
frei.

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(Quelle: ag.ma, Geschäftsbericht)

Originaltext: MATADOR
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