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Börsen-Zeitung: Substanzielle Korrekturen, Kommentar von Reinhard Kuls zur positiven Revision der Wachstumsprognosen der Konjunkturauguren

Geschrieben am 03-04-2007

Frankfurt (ots) - Der Revisionsbedarf muss enorm gewesen sein.
Denn um gleich 3 Basispunkte ging die Prognose der Bankenvolkswirte
und Forschungseinrichtungen zum 2007er-Wirtschaftswachstum in der
Eurozone nach oben. Und das etwa nicht nur im simplen Durchschnitt,
sondern im sogenannten Median. Dieses gewichtete Mittel negiert die
Extremwerte des Prognosespektrums zwar nicht völlig, misst ihnen aber
einen geringeren Anteil am Gesamtresultat bei. Dies bedeutet im
konkreten Fall, dass die Vorhersagen der Konjunkturauguren
substanziell nach oben revidiert worden sind und nicht etwa nur das
Gesamtbild durch irgendeinen exotischen Ausreißer verschoben wird.

Noch ein Punkt an der neuen Prognoseübersicht ist beachtenswert.
Diese Positivkorrektur in den Erwartungen der Ökonomen erfolgte
innerhalb von nur acht Wochen. Denn erst Anfang Februar war das
bisher gültige Tableau der Börsen-Zeitung zur Eurozone veröffentlicht
worden. Hier nun aber ein Klagelied anstimmen zu wollen über die
Unzuverlässigkeit der Auguren, die immer einem Herdentrieb folgend in
die gleiche, falsche Richtung rennen, wäre so billig wie
unangebracht. Schließlich ist seit der vorangegangenen
Zusammenstellung einiges passiert in der Welt der Konjunkturanalyse.
So hat das statistische Amt der EU, Eurostat, erst kürzlich erste
Angaben zum eurozonenweiten Wirtschaftswachstum im Schlussquartal
2006 gemacht. Und das hat sogar noch die zuversichtlichsten Prognosen
übertroffen: Der Euroraum ist mit erheblich stärkerem Schwung ins
neue Jahr gestürmt als bislang bekannt. Und seither ist, dies zeigen
die aktuellen Stimmungsindikatoren, auch kein Nachlassen der
Grunddynamik zu verspüren.

Es gibt also durchaus Gründe für die Zuversicht, die sich bei den
meisten Konjunkturexperten nun breitgemacht hat. Sicher, es gibt
Risiken. Wenn etwa die inzwischen moderater wachsende US-Wirtschaft
doch die Grätsche macht, werden die Auswirkungen auch in Euroland zu
spüren sein. Aber, anders als noch vor rund fünf bis sechs Jahren,
wären die Bremsspuren diesseits des Atlantiks wohl nicht mehr so
dick: Euroland hat seine direkte Abhängigkeit von der US-Konjunktur
verringert, und auch indirekt ist sie nicht mehr so groß. Im
Gegenteil, die Nachfrage in den "neuen" Absatzmärkten Eurolands
floriert: darauf setzen nun die Auguren - und vermutlich zu Recht.

(Börsen-Zeitung, 4.4.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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