 Rhein-Havarie: Knapper Laderaum, steigende Transportkosten
Geschrieben am 30-03-2007 |
Frankfurt am Main (ots) - Nach der Havarie des
Container-Binnenschiffes "Excelsior" am 25. März sind die Preise für
noch verfügbaren Laderaum kräftig gestiegen, berichtet der
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME).
Rund 200 Schiffe passieren an normalen Tagen den Rhein bei Köln,
ebenso viele Schiffe liegen nun seit sechs Tagen fest. Das entspricht
in etwa dem Laderaum von 3.000 LKW. Ein Umladen auf alternative
Verkehrsträger ist zumeist nicht möglich, zumal bereits seit einiger
Zeit bei Bahn und LKW Laderaumknappheit besteht.
Die Havarie-Folgen haben beileibe nicht nur die Reeder zu tragen.
Verzögerte Aus- und Anlieferung, verpasste
Seehafen-Anschlussverkehre, Kapitalbindung und der Einsatz anderer
Transportmittel bringen für die unmittelbar betroffenen Verlader
erhebliche Zusatzkosten mit sich.
Mittelbar betroffen sind aber auch alle anderen Verlader, die den
Verkehrsweg Rhein zurzeit nicht nutzen können. Zusätzliche
Güterwaggons sind ohnehin kaum verfügbar. LKW sind ebenso knapp,
zudem eignen sie sich vielfach nicht für den Massengütertransport.
Wenn überhaupt alternativer Laderaum verfügbar ist, dann nur zu
erheblich höheren Kosten. Für viele Verlader bedeutet dies
Lieferverzug, weitere Kosten durch Zwischenlagerung - und
unzufriedene Kunden.
Wäre die Rhein-Havarie nur 100 Kilometer weiter nördlich
geschehen, hätte die Versorgung des Ruhrgebietes etwa mit Kohle und
Erz auf dem Spiel gestanden. "Wir sind mit einem blauen Auge davon
gekommen", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Sollte
die Sperrung allerdings anhalten, ist damit zu rechnen, dass es in
vielen Unternehmen zu Produktionsausfällen kommt. Reserven für mehr
als eine Woche haben die meisten Industriebetriebe nicht.
"Der Unfall belegt, dass alle Unternehmen Risikomanagement-Systeme
implementieren müssen", so Hildebrandt weiter. Es gelte,
Maßnahmenpläne für poten-zielle Lieferengpässe zu verankern, etwa
auch auf Grund von Naturkatastrophen oder Terroraktionen.
Originaltext: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43266
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43266.rss2
Weitere Infos:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Sabine Ursel, Pressesprecherin/Leitung Kommunikation
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt
Tel. 0 69/3 08 38-1 13, Mobil 01 63/3 08 38 00,
E-Mail: sabine.ursel@bme.de
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