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Post Merger Integration in China: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel"

Geschrieben am 30-03-2007

Düsseldorf/München (ots) - Deloitte identifiziert in "Integration
in China" erfolgskritische Bereiche bei Fusionen und Übernahmen durch
ausländische Unternehmen in China

Die Übernahme eines chinesischen Unternehmens kann für den Käufer
unerwartete und unwillkommene Konsequenzen haben - diese resultieren
zumeist aus Fehlern im Post-Merger-Integration-Prozess. Sieben Punkte
gilt es zu beachten, wenn die Integration gelingen soll - das zeigt
"Integration in China - Dispatches from the Front Lines". Diese
Untersuchung von Deloitte basiert auf Interviews mit in China
tätigen, erfahrenen Top-Managern von westlichen Konzernen mit
M&A-Erfahrung.

China stellt mit seiner rasanten Wachstumsdynamik ein attraktives
Ziel für Firmenübernahmen oder Fusionen dar. Doch dies birgt nicht
nur Chancen, sondern auch Gefahren. "Berücksichtigt man, dass schon
im Westen Fusionen und Übernahmen in nur 20 bis 30 Prozent aller
Fälle wirklich erfolgreich sind, wird das Risiko in einen zunächst
fremden Kulturkreis deutlich - zumal für China der Grundsatz gilt:
'Alles ist möglich, nichts ist leicht.' Wichtig ist deswegen der
Einsatz eines Integrationsbeauftragten, der mit den örtlichen
Gegebenheiten vertraut ist und ein strukturiertes Integrationskonzept
ausarbeitet", bestätigt Wei Wang, Senior Manager Chinese Services von
Deloitte. Nach der Deloitte-Untersuchung spielen kulturelle Aspekte
eine immanente Rolle, denn nur 17 Prozent der Firmenkäufe schaffen
einen wesentlichen Mehrwert während 50 Prozent der Deals Flops sind.

Neben allgemeingültigen Prinzipien wie einer klaren Strategie, der
Identifikation von Synergien, einer scharfen Kompetenzteilung sowie
einer konsistenten Kommunikation sollten gerade in China einige
spezielle Punkte beachtet werden. Sieben Erfolgsfaktoren für einen
Integrationsprozess hat Deloitte in der Studie definiert:

-Übereinstimmung mit den Standards der Muttergesellschaft: Die
Angleichung der Standards von Muttergesellschaft und akquiriertem
Unternehmen, z.B. in punkto Reporting oder Finanzen, kann sowohl
kosten- als auch arbeitsintensiv werden und betrifft direkt
Geschäftsprozesse. Nicht selten stößt dies auf Unverständnis und
Widerstand vonseiten des erworbenen Unternehmens - beidem kann mit
einem entsprechenden Trainings- und Weiterbildungsprogramm begegnet
werden.

-Angleichung der Managementsysteme: In der Regel folgen auf
eine Übernahme umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen im Management.
Gerade in China ist das jedoch ein Fehler, da radikale Maßnahmen
chinesische Kunden irritieren. Vielmehr ist ein integrativer Ansatz
gefragt, bei dem Vor- und Nachteile des bisherigen Systems sorgfältig
analysiert und abgewogen werden.

-Umgang mit den hohen Erwartungen der Geschäftsleitung: Ein
Investment in China weckt meist hohe Erwartungen bei der
Geschäftsleitung des akquirierenden Unternehmens.
Tatsache ist: In China dauern Prozesse bis zu drei Mal so lang wie in
Europa oder den USA. Der Integrationsbeauftragte muss somit von
Beginn an dafür sorgen, dass alle relevanten Informationen über den
Fortschritt sowie realistische Entwicklungsperspektiven frühzeitig an
die Geschäftsleitung übermittelt werden.

-Kenntnis der regulatorischen Rahmenbedingungen und Einbeziehung
der Interessengruppen: In China gibt es zahlreiche Regierungs- und
Verwaltungsorgane auf unterschiedlichen Ebenen, die zum Teil
erheblichen Einfluss auf den Fortgang der Fusion oder Übernahme
haben. Nicht selten wollen sie bei verschiedenen Entscheidungen
explizit konsultiert und einbezogen werden. Gut beraten ist, wer sich
frühzeitig über die zentralen Stakeholder orientiert und die
Beziehung zu diesen aktiv gestaltet.

-Steuern: Neben Kenntnissen der generellen Feinheiten des
chinesischen Steuerrechts gilt es, oft unterschätzte Gefahren im Auge
zu behalten: Zum Beispiel, wenn bestimmte Steuern in der
Vergangenheit anders veranschlagt wurden als
unter der neuen Leitung - hier könnten die Behörden falsche
Rückschlüsse ziehen. Oft wurden auch vor der Übernahme Haftungsfragen
bei der Steuerveranlagung nicht berücksichtigt. Außerdem muss
überprüft werden, ob eine Restrukturierung Änderungen bei der
Besteuerung bedingt - zum Beispiel bei einer Verlagerung der
Unternehmenszentrale.

-Kommunikation und Trainingsprogramme: Eine konsistente
Kommunikation ist auch in China elementarer Bestandteil
der Integration. Doch ist eine dialogorientierte Kommunikation für
das Management und die Belegschaft oft ungewohnt und muss durch
Trainingsprogramme unterstützt werden. Überdies sind sich z.B.
Geschäftspartner nicht immer über die Folgen einer Fusion bzw.
Übernahme im Klaren - hier ist ebenfalls Aufklärungsarbeit gefordert.
Nicht zuletzt spielt der Ex-Eigentümer eine für westliche Begriffe
ungewohnte Rolle, indem er nach wie vor einen gewissen Einfluss
geltend macht und Beachtung fordert.

-Das Überraschungsmoment: In China kann es immer wieder zu
unerwarteten Ereignissen kommen, z.B. spontanen
Arbeitsunterbrechungen. Die Gründe dafür sind vielfältig,
sie können bei Kurzarbeit wegen temporärer Rohstoffknappheit, an der
Kürzung von Löhnen und Gehältern liegen oder an der individuellen
Unzufriedenheit von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen. Es gilt
immer: Asiatische Gelassenheit walten zu lassen, geduldig die
Ursachen ergründen und mit Entschiedenheit reagieren.

"Die Erfolgsstatistik von Fusionen und Übernahmen in China
unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der in westlichen Ländern.
Die Voraussetzungen sind jedoch etwas anders, man muss einen längeren
Atem haben und sich auf die spezifische Komplexität vorbereiten. Es
kommt nicht hauptsächlich auf Effizienz und Geschwindigkeit an. Nur
wer systematisch vorgeht und auf die erfolgskritischen Faktoren
achtet, kann das Potenzial wirklich nutzen und seine Investition zu
einer Erfolgsgeschichte machen", resümiert Wei Wang.

Das komplette Whitepaper finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D151479,00.html
zum Download.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit fast 100 Jahren Unternehmen und Institutionen
jeder Rechtsform und Größe aus allen Wirtschaftszweigen. Über den
Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 135.000
Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
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Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2007 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60247
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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