Der Tag des Wirtschaftsjournalismus / Zwischen Print und Internet: Die Zukunft des Wirtschaftsjournalismus / Experten diskutieren die Zukunft der Branche im Internetzeitalter

Köln (ots) - Zum ersten Mal treffen sich Deutschlands
Wirtschaftsjournalisten auf einem eigenen Kongress, dem "Tag des
Wirtschaftsjournalismus". Über 200 Wirtschaftsjournalisten und
Journalistenschüler nehmen an der Tagung teil, die von der Kölner
Journalistenschule für Politik und Wirtschaft veranstaltet wird. "Der
Kongress ist ein bedeutsames und richtungsweisendes Forum für die
Medienbranche", sagt Ralf-Dieter Brunowsky, der Vorsitzende der
Schule: "Die Wirtschaftspresse befindet sich seit 2001 unter immer
stärkerem Druck. Es wurde Zeit, ein solches Forum zu schaffen und die
Zukunft zu diskutieren." Der Kongress steht unter dem Motto "Zwischen
Print und Internet: Die Zukunft des Wirtschaftsjournalismus".

Wie sehr sich die Medienbranche verändert und wie sich der
Wirtschaftsjournalismus weiter entwickeln muss, das machen Vorträge
und Diskussionsrunden deutlich, wie etwa:

- Von Zielgruppen zu Spielgruppen: Das Web als soziales
Medium (Dr. Andreas Weigend, ehemaliger
Chefwissenschaftler von Amazon und heute weltweit als
Berater für Data-Mining und E-Business tätig)
- Web 2.0: The New Challenges for Journalism (Dan Gillmor,
kalifornischer Blogging-Experte)
- Wo investieren? Der Medienmix der Zukunft.
- Welchen Wirtschaftsjournalismus brauchen wir (nicht)?
- Nach der Krise ist vor der Krise? - Wohin geht der
Wirtschaftsjournalismus? - eine Diskussion zwischen
Chefredakteuren der Wirtschaftspresse.

In einer pro bono Studie für die Kölner Journalistenschule hat die
Unternehmensberatung Roland Berger untersucht, wie Entscheider
Wirtschaftsmedien und deren Informationen beurteilen. Ein Ergebnis:
"Besonders junge Entscheider schenken journalistischen Marken immer
weniger Vertrauen." Als Hauptquelle von Wirtschaftsinformationen
liegen Online-Inhalte hier mit einem Anteil von 35 Prozent bereits
leicht vor Tageszeitungen mit 34 Prozent Wirtschaftsmedien müssten
ihr Markenprofil schärfen, so eine der Empfehlungen von Roland Berger
Strategy Consultants. Besonders die Fähigkeit, unabhängige Analysen
zu bieten, wird von jungen Entscheidern stark in Frage gestellt.
"'Tendenziöse Berichterstattung' wird mit einem Anteil von 50 Prozent
als größtes Manko gesehen. In Zukunft wird für Wirtschaftsmedien
entscheidend sein, zeitnah glaubwürdige Analysen des
Wirtschaftsgeschehens zu liefern und als Meinungsführer wahrgenommen
zu werden - online wie offline. Ziel muss es schlicht sein, auf allen
Kanälen unersetzlich zu werden."

Der Tag des Wirtschaftsjournalismus wird in Zukunft jährlich
stattfinden.

Weitere Informationen zu Kongress und Schule, insbesondere das
komplette Kongress-Programm finden Sie unter
www.koelnerjournalistenschule.de/schule/kongress.

Die Kölner Journalistenschule bildet Journalisten für Politik und
Wirtschaft aus. 1968 von Wissenschaftlern und Journalisten gegründet,
verband sie als bundesweit erste Institution eine journalistische
Ausbildung mit einem Hochschulstudium. Die Schule wird getragen vom
Verein Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V. Sie
finanziert sich unter anderem aus Studiengebühren, Sponsoring,
Spenden und Vereinsbeiträgen, journalistischen Aufträgen,
Projektmitteln von Stiftungen und Mitteln des Ministeriums für
Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes
Nordrhein-Westfalen. Gegenwärtig sind 70 Studentinnen und Studenten
in der Ausbildung.

Originaltext: Kölner Journalistenschule
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