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Börsen-Zeitung: Alle Augen auf Sepa, Kommentar zum einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum von Karin Böhmert

Geschrieben am 27-03-2007

Frankfurt (ots) - Die Dimension von Sepa ist vergleichbar mit der
Euro-Bargeldeinführung oder der Jahrtausendumstellung und stellt
einmal mehr die gesamte europäische Kreditwirtschaft vor enorme
Herausforderungen. Denn jetzt haben sich die EU-Finanzminister in
Brüssel auf den rechtlichen Rahmen für einen einheitlichen
europäischen Zahlungsverkehrsraum geeinigt, der unter dem Kürzel Sepa
in die Geschichte eingeht. Sepa bedeutet, dass vom 1. Januar 2008 an
grenzüberschreitende Zahlungen per Lastschrift, Überweisung oder
Karte europaweit vereinheitlicht werden und genauso günstig wie im
Inland erfolgen. Damit können Zahlungen über ein einziges Konto im
jeweiligen Heimatland gesteuert werden.

Nach zähem Ringen ist es damit Bundesfinanzminister Peer
Steinbrück gelungen, eine sogar einstimmige Lösung der 27
EU-Regierungen zu erzielen. Harte Arbeit und durchaus politischer
Druck ebneten den Weg. So sorgte er für einen Kompromiss bei den
heftig umstrittenen Vorschriften für spezialisierte Zahlungsinstitute
und sicherte eine umfassende Überprüfung der jetzt beschlossenen
Regeln nach drei Jahren zu. Nun muss nur noch das Europäische
Parlament im April dem Vorhaben zustimmen.

Während die EU-Kommission mit Einsparungen durch Sepa von 50 Mrd.
bis 100 Mrd. Euro für Verbraucher und Unternehmen rechnet, können
diese Zahlen auch einen Hinweis darauf geben, was der
Kreditwirtschaft dann an Einnahmen im Zahlungsverkehr entgeht. Zudem
entstehen für die Institute insgesamt Kosten in Milliardenhöhe durch
die Umstellung auf ein neues, europaweit einsetzbares, Sepa-konformes
Zahlungssystem.

Und genau da ist der Wunsch der EU von der Realität noch
meilenweit entfernt. Denn noch gibt es Dutzende nationale
Zahlungssysteme, wie etwa das deutsche Electronic-Cash-System (EC),
die sich zwar technisch als Sepa-fähig bezeichnen, aber bisher nicht
in allen Ländern genutzt werden können. Nun besteht die Möglichkeit,
die nationalen Systeme zu europaweiten auszubauen oder mit den
nationalen Systemen in anderen Ländern zu verbinden - doch nicht
jedes Land macht da mit. Die Alternative lautet, das nationale System
ganz abzuschalten und auf internationale wie Maestro von Mastercard
oder V-Pay von Visa umzusteigen. Für welchen Weg sich die Institute
auch entscheiden: Die Zeit ist knapp.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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