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Deutsche Steinkohle und Klimavorsorge

Geschrieben am 27-03-2007

Essen (ots) - Der Klimawandel und eine darauf begründete deutliche
Senkung der CO2-Emissionen sind in aller Munde. Weltweit ist
inzwischen unstrittig, dass das Thema Klimaschutz höchste Bedeutung
hat, auch wenn die Wissenschaft dazu nur Aussagen mit gewisser
Wahrscheinlichkeit machen kann. Allerdings werden in der öffentlichen
Debatte oft Extremwerte bzw. Extremszenarien in den Vordergrund
gestellt, deren Wahrscheinlichkeit von der Wissenschaft als sehr
gering eingestuft wird. Doch niemand bestreitet das Vorsorgegebot. Am
kommenden Wochenende (31.3.2007) wird die Bundesregierung in Herne
offiziell den Bericht des IPCC (International Panel on Climate
Change) der Vereinten Nationen vorstellen. Schon im Vorfeld
beherrschten die darin beschriebenen verschiedenen Szenarien die
Aufmacher, Schlagzeilen und Kommentare. Die deutsche Steinkohle kann
auf eine positive Bilanz hinweisen. So hat sie die von ihr selbst
erklärten CO2-Minderungsziele im Rahmen der Selbstverpflichtung der
deutschen Wirtschaft im Jahre 2000 längst erfüllt.

Mit dem weltweiten Anstieg der CO2-Emissionen, an denen
Deutschland heute einen globalen Anteil von rund 3% hat, hat die
deutsche Steinkohle nichts zu tun. Die CO2-Emissionen aus deutscher
Steinkohle sind aufgrund ihrer seit fünf Jahrzehnten rückläufigen
Produktion entsprechend zurückgegangen. Der deutsche
Steinkohlenbergbau setzt sich überdies in seiner verbliebenen
Produktion bereits seit vielen Jahren aktiv für den Klimaschutz ein.
Durch Anwendung modernster Techniken bei der Steinkohlenförderung,
dem Transport und der Weiterverarbeitung sorgt er dafür, den
Energieeinsatz und damit die dabei entstehenden CO2-Emissionen so
gering wie möglich zu halten.

Die Klimagas-Emissionen, die aus der Gewinnung, Weiterverarbeitung
und Anwendung deutscher Steinkohle resultieren, sind bereits in
früheren Jahren, insbesondere und gerade aber in der jüngsten
Vergangenheit deutlich zurückgegangen. Dies ist zum einen der
ständigen Weiterentwicklung entsprechender Technik zu verdanken; aber
natürlich auch eine Folge des politisch vereinbarten verschärften
Förderrückgangs, durch den sich die Steinkohlenförderung in
Deutschland von 71 Mio. t im Jahre 1990 auf knapp 22 Mio. t Ende
vergangenen Jahres verringert hat. In gleicher Weise sind die
CO2-Emissionen durch den Einsatz deutscher Steinkohle um mehr als 70
% zurückgegangen. Mit dem vereinbarten weiteren Förderrückgang werden
auch die CO2-Emissionen aus deutscher Steinkohle und ihrer Produktion
noch weiter sinken.

Neben den CO2-Emissionen, die durch die Bergbau-Tätigkeit und den
Einsatz deutscher Steinkohlen entstehen, treten - bedingt durch die
geologischen Verhältnisse bei der Förderung und Gewinnung - ebenfalls
in gewissem Umfang Methanemissionen auf, das so genannte Grubengas,
wodurch ein Beitrag von heute noch etwa 11 % an den gesamten
Methanemissionen in Deutschland verursacht wird, ca. 0,6 % von allen
deutschen Treibhausgasemissionen. Der deutsche Steinkohlenbergbau hat
die Rolle dieser Emissionen im Klimaschutz bereits frühzeitig erkannt
und ist bestrebt gewesen und weiter bestrebt, die Methanbelastung so
weit wie möglich zu mindern. Im Rahmen der Klimaschutzvereinbarungen
zwischen der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft vom Jahre
2000 hat der Steinkohlenbergbau eine Selbstverpflichtung abgegeben,
seine Methanemissionen bis 2012 um 70 % zu reduzieren.

Dieser Verpflichtung ist er schon bis 2005 nachgekommen und wird
sie in Zukunft sogar übererfüllen. Grubengas, das auch aus
stillgelegten Bergwerken austritt, wird im Rahmen von zahlreichen
Projekten in NRW und im Saarland inzwischen aktiv als Energieträger
zur Stromerzeugung genutzt und gilt dabei praktisch als erneuerbare
Energie. Weitere Projekte, mit denen Grubengas im Rahmen von
sogenannten JI (Joint Implementation) -Projekten im Rahmen des
europäischen Emissionshandelssystems genutzt werden kann, befinden
sich im Aufbau.

Obwohl die CO2-Emissionen durch die Verwendung deutscher
Steinkohlen in den letzten Jahren bereits dramatisch gesunken sind
und künftig auch absehbar weiter deutlich sinken werden, setzt sich
der deutsche Steinkohlenbergbau darüber hinaus für einen effizienten
und klimaschonenden Einsatz seines Produktes ein. Der
Haupteinsatzbereich für deutsche Steinkohle ist der
Verstromungsbereich. Hier unterstützt der deutsche Steinkohlenbergbau
die fortlaufende Weiterentwicklung modernster Kraftwerkstechnologien,
durch die mittels erheblich verbesserter Wirkungsgrade pro erzeugter
kWh Strom der Steinkohlenbedarf in den nächsten Jahren deutlich
gesenkt werden kann. Neue Kohlenkraftwerke auf heutigem Stand der
Technik emittieren pro kWh Strom 30 % weniger CO2 als die älterer
Anlagen vor 30 Jahren. Inzwischen werden von Unternehmen wie STEAG
Wirkungsgrade von rd. 45 % erreicht und mehr als 50 % sind Ziel
laufender Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

Längerfristig sind Demonstrationsprojekte in der Planung, bei
denen CO2 aus dem Rauchgas von Steinkohlenkraftwerken abgetrennt und
in unterirdischen geologischen Deponien verbracht wird, wo es nach
heutigem Kenntnisstand mehrere 1000 Jahre für die Umwelt unschädlich
verbleiben kann, ohne zu entweichen (Carbon Capture and Storage,
CCS). Diese Technologie würde nach heutigen Erkenntnissen jedoch u.
a. Kraftwerke mit innovativen Werkstoffen und zusätzlicher
Infrastruktur erfordern, die in den nächsten Jahren noch nicht
kommerziell verfügbar sein werden. Diese Entwicklungen brauchen
genügend Zeit, um sachgemäß auszureifen und können erst der zweite
Schritt sein, der nicht vor dem kurz- und mittelfristig viel
erfolgversprechenderen ersten Schritt getan werden sollte: Weitere
Effizienzverbesserungen im Kraftwerksprozess und internationaler
Transfer moderner effizienter und sauberer deutscher Kohletechnologie
in die großen Kohleverbraucherländer der Welt.

Der deutsche Steinkohlenbergbau wird sich auch künftig aktiv mit
allen Fragen, die mit dem Einsatz deutscher Steinkohle und der
Weiterentwicklung von "Clean Fossil Fuels" bis hin zu
CCS-Technologien einhergehen, intensiv auseinandersetzen, sein Know
how in die Energiedebatte einbringen und effizienzsteigernde sowie
ressourcen- wie klimaschonende Technologien unterstützen. Von
herausragender Bedeutung ist der Einsatz der jeweils "best available
technology" für Neubauprojekte, statt nur über Zukunftsprobleme zu
diskutieren. Es muss damit begonnen werden, die Probleme der
Gegenwart in der Gegenwart zu lösen.

Originaltext: GVST GV d. deut. Steinkohlebergbaus
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54802
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54802.rss2

Pressekontakt:
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Andreas-Peter Sitte
Rellinghauser Str. 1
45128 Essen
Tel.: 0201/177-4320
Fax: 0201/177-4271
E-Mail: andreas-peter.sitte@gvst.de


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