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Börsen-Zeitung: Aufgewacht, Kommentar zum Zahlenwerk des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 14-03-2007

Frankfurt (ots) - Die deutschen Sparkassen, ihre Landesbanken und
Verbundunternehmen sind die größte Finanzgruppe der Welt. Die
Marktmacht im Inland muss auf den ersten Blick für jeden Wettbewerber
Furcht erregend sein: 50 Millionen Kunden, Geschäftsverbindungen zu
drei von vier Mittelständlern, Bilanzvolumen weit jenseits von 3
Bill. Euro. Auf den zweiten Blick differenziert sich der Eindruck von
den übermächtigen Öffentlich-Rechtlichen.

In Teilen des Einlagen- und Kreditgeschäfts oder auch bei
Girokonten verfügt der Verbund mit Marktanteilen von 30 bis 40% und
mehr in der Tat über einen komfortablen Vorsprung. Im
Wertpapiergeschäft, bei Versicherungen, namentlich der staatlich
geförderten Vorsorge, und in manch anderem Geschäftsfeld schrumpft
der Riese dagegen teilweise fast zum Winzling, jedenfalls erreicht
die Gruppe nicht annähernd ihre sonstige Marktposition. Die
öffentlichen Versicherer etwa kommen nur auf einen bescheidenen
Marktanteil von 11%. Und auch in Sparten, in denen sie traditionell
stark war - so im Einlagengeschäft oder beim Konsumentenkredit -,
musste sich die S-Familie in jüngerer Zeit von ING-DiBa, Postbank
oder Norisbank zeigen lassen, wo der Bartel den Most holt.

Das von Sparkassenpräsident Heinrich Haasis präsentierte
Zahlenwerk für 2006 belegt indes, dass der schlafende Riese
allmählich aufwacht. Im Einlagengeschäft konnten die noch 457
Institute kräftig zulegen und das bilanzwirksame Plus gegenüber dem
Vorjahr verdreifachen. Bei Wohnungsbaukrediten haben sie ihren
Marktanteil im äußerst aggressiven Wettbewerbsumfeld nochmals leicht
ausgebaut.

Die schlechte Nachricht: Der Abwehrkampf gegen die frechen
Herausforderer muss über die Konditionen geführt werden und geht
folglich zulasten der Ertragslage. Von ihren Renditezielen haben sich
die Sparkassen zuletzt weiter entfernt. Der Wettbewerb wird aber in
den nächsten Jahren nicht abnehmen. Daher kann es nicht reichen,
Eigenkapitalrendite und Cost-Income-Ratio, wie nun geplant, um
Kennzahlen für Marktausschöpfung und Trägernutzen zu ergänzen. Die
Aktivitäten der Sparkassen müssen sich letztlich auch
betriebswirtschaftlich rechnen. Dazu bedarf es neben der
Marktoffensive vor allem einer weiteren Verbesserung der Strukturen -
national oder regional. Der Verbund leistet sich noch viel zu viel
Mehrfacharbeit und produziert dadurch zu teuer.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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