Bayerisches Fernsehen / Donnerstag, 15. März 2007, 21.20 Uhr / laVita / Alles Müll - oder was? / Moderation: Heike Götz

München (ots) - Der Umgang mit Dingen, die wir nicht mehr
brauchen, ist für uns so alltäglich, dass wir kaum darüber
nachdenken. Ob Gartenabfälle, alte Kleidung oder kaputte Möbel -
einmal entsorgt, verschwindet das Zeug meist schlagartig aus unserem
Gesichtsfeld und Gedächtnis. Doch wie geht es damit eigentlich
weiter? Mit dieser Frage beschäftigt sich laVita in dieser Sendung.
Denn vieles von dem, was wir wegwerfen, kann an anderer Stelle zu
einem echten Glücksgriff werden!

"Wir kümmern uns um jeden Dreck"
Nicht selten zweifeln Verbraucher am Sinn der Mülltrennung. Wird im
Nachhinein womöglich doch wieder alles zusammengekippt? Christa
Spichtinger, die Chefin des Garmischer Wertstoffhofes, zeigt
laVita-Moderatorin Heike Götz heute, wie es wirklich läuft bei der
Abfallwirtschaft: Denn das Trennen tut nicht nur der Umwelt gut,
sondern spart Geld und ermöglicht so manchem Abfall eine ganz neue
"Karriere"!
Für Bioabfälle muss das Dasein nicht auf der Müllkippe enden, als
Pflanzendünger wieder aufbereitet, können sie gute Dienste für die
Blumenpracht im heimischen Garten leisten. Fest steht: Müll ist nicht
gleich Müll und manch vermeintlicher Schrott kann anderen Menschen
noch viel Freude bereiten!

Musik vom Sperrmüll
Ein kurioses Beispiel ist Toni Bartl: Wenn ein Alltagsgegenstand für
seine Besitzer ausgedient hat und auch ein paar Töne von sich geben
kann, hat er gute Chancen bei dem Musiker. Seine unkonventionellen
"Instrumente" stammen nämlich vom Wertstoffhof!

Halle 2 - Münchens verrücktes Schnäppchenparadies
Im Münchner Second-Hand Kaufhaus in Halle 2 werden Dinge verkauft,
die eigentlich längst ausrangiert wurden. Das Angebot reicht von
Möbeln über Sportgeräte bis hin zu Haushaltswaren - die städtischen
Wertstoffhöfe liefern täglich neue Ware. Da die Preise klein sind,
ist Halle 2 ein echtes Paradies für Schnäppchenjäger aus
verschiedensten Ländern und allen sozialen Schichten. Der Einkauf
lohnt sich doppelt: Die Kunden können nämlich nicht nur verborgene
Schätze aufstöbern, sondern leisten mit dem Kauf auch einen Beitrag
zur Müllvermeidung!

Der Scherenschleifer von Stein
Im Alter von 50 Jahren hatte Robert Rührschneck von der Mentalität
der Wegwerfgesellschaft endgültig genug. Er kündigte seinen Job in
der Werbeabteilung eines Kaufhauses und erlernte in Schweden das
traditionelle Handwerk des Scherenschleifers. Statt die Menschen zum
Kauf neuer Artikel zu animieren, vermittelt er seinen Kunden heute
ein Gefühl für den Wert von Qualitätsware. Denn so manch einer weiß
gar nicht, was für Kostbarkeiten er unter seinen Messern besitzt!

Alte Stoffe, neues Design
Schon seit ihrer Jugend nähen Simone Graber und Tanja Kischel eigene
Kleiderentwürfe. Doch die Idee ihres Recycling-Modelabels "Luxusbaba"
ist so ungewöhnlich wie innovativ: Aus Altkleidern suchen sie gut
erhaltene Sachen, zerlegen sie in Einzelteile und kombinieren sie mit
anderen Stücken. Aus unmodernen alten Klamotten werden so trendige
Unikate!

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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