(Registrieren)

Öffentliches Finanzierungsdefizit 2005 auf 57,1 Milliarden Euro verringert

Geschrieben am 30-03-2006

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt aufgrund
vorläufiger Ergebnisse der Kassenstatistik mitteilt, war 2005 der
Zuwachs bei den Einnahmen der öffentlichen Haushalte (Bund,
Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände (Gv.)
und Sozialversicherung) mit 2,1% auf 944,4 Milliarden Euro stärker
als bei den Ausgaben, die im Vergleich zum Vorjahr um 1,1% auf 1
001,3 Milliarden Euro stiegen. Das Finanzierungsdefizit der
öffentlichen Haushalte (in Abgrenzung der Finanzstatistik,
einschließlich des Saldos der haushaltstechnischen Verrechnungen)
reduzierte sich dadurch gegenüber 2004 um 8,1 Milliarden Euro auf
57,1 Milliarden Euro.

Den stärksten Rückgang beim Finanzierungsdefizit verzeichnete der
Bund mit 8,4 Milliarden Euro. Der Finanzierungsüberschuss der
Bundessondervermögen stieg um 2,4 Milliarden Euro – ohne den Fonds
„Deutsche Einheit“, der 2005 in den Bundeshaushalt integriert wurde.
Die Länder und Gemeinden/Gv. bauten ihre Defizite um 1,1
beziehungsweise 1,6 Milliarden Euro ab. Die Sozialversicherung
dagegen wies in 2005 ein Finanzierungsdefizit von 3,3 Milliarden Euro
aus, nachdem sie im Vorjahr einen Überschuss von 2,1 Milliarden Euro
erzielt hatte. Diese Veränderung resultierte vor allem aus einem
höheren Defizit bei der gesetzlichen Rentenversicherung, die im Jahr
2004 Sondereinnahmen aus Beteiligungsveräußerungen erzielt hatte
sowie der Verringerung des Überschusses bei der gesetzlichen
Krankenversicherung.

Die Entwicklung bei den Einnahmen der öffentlichen Haushalte war
geprägt durch um 1,1% auf 827,2 Milliarden Euro gestiegene
Steuereinnahmen (einschließlich steuerähnliche Abgaben) und durch
einen Zuwachs bei den Gebühreneinnahmen um 11,5% auf 26,0 Milliarden
Euro – vor allem aufgrund von Mehreinnahmen des Bundes aus der
Einführung der streckenbezogenen LKW-Maut. Auch die Einnahmen aus
wirtschaftlicher Tätigkeit erhöhten sich (+ 22,0% auf 17,3 Milliarden
Euro), wobei diese am kräftigsten bei den Ländern stiegen. Rückläufig
(– 17,3% auf 11,0 Milliarden Euro) waren die Einnahmen aus
Beteiligungsveräußerungen.

Sinkende Ausgaben für Sachinvestitionen (– 3,2% auf 33,2
Milliarden Euro), für Zinsen (– 1,2% auf 64,4 Milliarden Euro) sowie
für das Personal im öffentlichen Dienst (– 0,4% auf 183,9 Milliarden
Euro) wirkten sich im Berichtszeitraum dämpfend auf die
Ausgabenentwicklung aus. Deutlich gestiegen waren die Ausgaben für
den laufenden Sachaufwand (+ 3,0% auf 223,6 Milliarden Euro) und für
Darlehensgewährungen (+ 5,3% auf 7,8 Milliarden Euro). Die Ausgaben
für soziale Leistungen nahmen insgesamt leicht um 0,5% auf 368,9
Milliarden Euro zu.

Das öffentliche Finanzierungsdefizit wurde durch eine
Nettokreditaufnahme von 49,6 Milliarden Euro sowie durch sonstige
Finanzierungsmittel, insbesondere Kassenkredite und Entnahmen aus
Rücklagen gedeckt. Der Stand der Kreditmarktschulden der öffentlichen
Haushalte erhöhte sich zum Jahresende 2005 auf 1 440,3 Milliarden
Euro. Gleichzeitig stiegen die Kassenverstärkungskredite auf 40,7
Milliarden Euro.


Eckwerte der öffentlichen Haushalte
im 1.-4. Vierteljahr 2005 und 2004
Milliarden Euro

Einnahmen/Ausgaben Insgesamt darunter: Schulden Bund 1) Länder
Gemeinden/ Gv.


Bereinigte Einnahmen
2005 944,4 250,0 235,3 151,1
2004 924,9 233,8 230,8 145,3


Bereinigte Ausgaben
2005 1 001,3 281,5 259,3 153,3
2004 990,1 273,6 255,9 149,2


Finanzierungssaldo 2)
2005 - 57,1 - 31,4 - 24,1 - 2,3
2004 - 65,1 - 39,8 - 25,2 - 3,8


Nettokreditaufnahme
2005 49,6 31,2 21,4 0,1
2004 61,7 39,5 22,8 0,9


Sonstige Finanzierung
2005 7,5 0,2 2,7 2,2
2004 3,4 0,3 2,4 3,0

1) Ab 1. Vierteljahr 2005 einschließlich Fonds „Deutsche Einheit“.
2) Einschließlich Saldo der haushaltsinternen Verrechnungen; das
Finanzierungsdefizit in Abgrenzung der Finanzstatistik ist nicht
identisch mit dem Finanzierungsdefizit der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen, das in die Berechnung des Maastricht-Kriteriums des
staatlichen Defizits einfließt.


Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte


Art der Schulden Stichtag Milliarden
Euro
Kreditmarktschulden
im weiteren Sinne 31.12.05 1 440,3
31.12.04 1 387,6


Kassenverstärkungskredite 31.12.05 40,7
31.12.04 34,9

Die Ergebnisse der öffentlichen Finanzen für das Jahr (1. bis 4.
Quartal) 2005 sind vorläufig. Bereits veröffentlichte
Vorjahresergebnisse werden hiermit revidiert. Die endgültigen
Ergebnisse werden in der Fachserie 14, Reihe 2 „Vierteljährliche
Kassenergebnisse des öffentlichen Gesamthaushalts“ voraussichtlich im
April 2006 veröffentlicht.


Weitere Auskünfte erteilt:
Renate Schulze-Steikow,
Telefon: (0611) 75-4166,
E-Mail: gesamthaushalt@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

5452

weitere Artikel:
  • Knapp 8% weniger gewerbliche Neugründungen im Jahr 2005 Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2005 hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Zahl der gewerblichen Neugründungen von Unternehmen und Kleinbetrieben gegenüber 2004 um 7,7% auf 756 000 abgenommen. Um 9,1% und damit überdurchschnittlich zurückgegangen sind die Gründungen von Nebenerwerbs- und Kleinbetrieben (585 000), zu denen auch die Ich-AGs zählen. Die Zahl der Gründungen von Unternehmen, bei denen aufgrund ihrer Rechtsform oder Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung geschlossen werden kann, verringerte sich 2005 um mehr...

  • Stellenbörsen im Internet: jobpilot und Monster Testsieger Bad Homburg (ots) - - ComputerBILD gibt beiden Karriereportalen Bestnoten für Informationswert, Bedienungsfreundlichkeit, Suchergebnisse und Service - Anzahl der auf Suchprofile passenden Stellenangebote im Vergleichstest am höchsten Die beiden von Monster Worldwide Deutschland GmbH betriebenen Karriereportale jobpilot.de und Monster.de sind Testsieger unter den sechs von ComputerBILD getesteten Jobbörsen in Deutschland. jobpilot holte sich aufgrund der einfachsten Bedienbarkeit aller getesteten Internet-Stellenportale mehr...

  • Vorwurf der Energie-Preistreiberei: Kühlhausverband kämpft vor Bundeskartellamt gegen Energiekonzerne Bonn (ots) - Vor dem Bundeskartellamt in Bonn wurde heute ein Kartellverfahren gegen die Energiekonzerne e.on und RWE eröffnet. Der beschwerdeführende Kühlhausverband VDKL in Bonn wirft den Energiekonzernen vor, ihre Marktstellung bei der Kalkulation der Energiepreise missbräuchlich auszunutzen. Die vier größten Stromerzeuger verfügen in Deutschland über 80% der Strom-Erzeugungskapazitäten. Die mittelständische Wirtschaft und insbesondere energieintensive Kühllogistiker werden durch Strompreissteigerungen von über 150% in den letzten mehr...

  • ILA2006 nahezu ausgebucht Berlin (ots) - 250.000 Quadratmeter großes ILA-Gelände voll belegt - Vorfreude auf A380: Gelände wird für Besucher erweitert - Eröffnungsrundgang mit Bundeskanzlerin Merkel am 16. Mai Die Vorbereitungen für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA2006 laufen auf Hochtouren. Vom 16. bis 21. Mai präsentieren mehr als 1.000 Aussteller aus über 40 Ländern auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld ihre aktuellen Fluggeräte sowie das Spektrum ihrer Produkte, Systeme und Verfahren aus allen Bereichen dieser Hochtechnologie-Branche. mehr...

  • BPI, Totta und Millennium bcp gehören zu den Besten in Europa London (ots/PRNewswire) - Bank-Niederlassungen in Portugal sind möglicherweise die besten in ganz Europa - mit freundlichen, aktiven Mitarbeitern, kundenfreundlicher Technologie - und exzellentem Merchandising, Fenster-Auslagen und Aussengestaltungen; das geht aus einer neuen Untersuchung von Bank- Niederlassungen in zehn kontinental-europäischen Ländern hervor, die von der Lafferty Group aus London durchgeführt wurde. Im Speziellen wurden die Niederlassungen der BPI, Millennium bcp und Totta als drei der vier Top- Banken in der gesamten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht