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Abwärtstrend bei neuen Ausbildungsverträgen setzt sich fort

Geschrieben am 29-03-2006

Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
haben nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2005 rund 559 200
Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag im Rahmen des dualen
Systems abgeschlossen, das sind 2,2% (– 12 800) weniger als im
Vorjahr. Damit setzt sich der seit dem Jahr 2000 anhaltende
Abwärtstrend fort. Die Zunahme im Jahr 2004 von 1,3% führte nicht zu
einem anhaltenden Richtungswechsel. Gegenüber dem Jahr 2000 gab es
2005 rund 10% weniger Neuabschlüsse aber rund 3% mehr Schulabgänger
an allgemein bildenden Schulen. Standen im Jahr 2000 rein rechnerisch
100 Schulabgängern noch 66 Ausbildungsanfänger im dualen System
gegenüber, so waren es 2005 noch 58. Für das kommende Jahr wird mit
einem weiteren Ansteigen der Schulabgängerzahlen gerechnet.

Die Entwicklung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge
verlief auch weiterhin in Ost und West unterschiedlich: Im früheren
Bundesgebiet wurden 1,8% (– 7 900) weniger Ausbildungsverträge als im
Jahr 2004 abgeschlossen, in den neuen Ländern und Berlin sank die
Zahl um 3,8% (– 4 800), obwohl in Ostdeutschland ein großer Teil der
Ausbildungsanfänger staatlich gefördert beziehungsweise
außerbetrieblich ausgebildet wird. Deutliche Unterschiede gab es auch
zwischen den einzelnen Ländern: Die Spanne reichte im Osten von
– 6,1% in Berlin bis – 0,9% in Thüringen und im früheren Bundesgebiet
von – 3,6% in Nordrhein-Westfalen bis + 1,6% im Saarland.

Im größten Ausbildungsbereich, nämlich Industrie und Handel (zu
dem unter anderem Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe
gehören), blieb die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge
gegenüber 2004 nahezu konstant (– 0,1%; – 400). Im Handwerk wurden
4,8% (– 8 200) weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen. Auch bei
den Berufen, für die der Öffentliche Dienst die zuständige Stelle
ist, sowie bei den freien Berufen waren deutliche Rückgänge von 9,0%
(– 1 400) beziehungsweise 4,6% (– 2 100) zu verzeichnen. Im Bereich
Landwirtschaft fiel die Abnahme mit 1,7% (– 300) vergleichsweise
moderat aus.

Im Jahr 2005 schlossen 232 100 weibliche Jugendliche einen neuen
Ausbildungsvertrag ab, das waren 2,2% (– 5 300) weniger als im
Vorjahr. Die Zahl der männlichen Jugendlichen mit einem neuen
Ausbildungsvertrag nahm um den gleichen Prozentsatz ab (– 7 400).
Damit blieb der Anteil der Frauen an den neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträgen unverändert bei 41,5%. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass Frauen häufiger als Männer eine rein schulische
Berufsausbildung, zum Beispiel in Sozial- oder
Gesundheitsdienstberufen, durchlaufen.

Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2005 rund 1,55 Millionen
Jugendliche in einer Ausbildung im dualen System. Das sind 0,7% (–
10 600) weniger als im Vorjahr.


Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2005


Veränderung
Anzahl gegenüber
dem Vorjahr in %


Nach Ausbildungsbereichen


Industrie und Handel 319 100 – 0,1
Handwerk 162 900 – 4,8
Landwirtschaft 15 400 – 1,7
Öffentlicher Dienst 14 000 – 9,0
Freie Berufe 43 100 – 4,6
Hauswirtschaft 4 300 – 12,1
Seeschifffahrt 300 42,7


Insgesamt 559 200 – 2,2


Nach Ländern


Baden-Württemberg 73 100 – 0,7
Bayern 90 300 – 2,1
Berlin 20 000 – 6,1
Brandenburg 18 400 – 2,3
Bremen 5 500 – 2,2
Hamburg 12 100 – 0,9
Hessen 38 400 0,0
Mecklenburg-Vorpommern 16 300 – 2,8
Niedersachsen 52 700 – 0,9
Nordrhein-Westfalen 111 400 – 3,6
Rheinland-Pfalz 27 200 – 2,7
Saarland 8 100 1,6
Sachsen 30 100 – 4,4
Sachsen-Anhalt 18 300 – 5,4
Schleswig-Holstein 18 800 0,1
Thüringen 18 500 – 0,9


Nachrichtlich:
   Früheres Bundesgebiet 437 600 – 1,8
   Neue Länder und Berlin 121 600 – 3,8


Weitere Auskünfte gibt:
Marianne Renz,
Telefon: (0611) 75-4141,
E-Mail: berufsbildungsstatistik@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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