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Börsen-Zeitung: Der Rückzieher, Kommentar von Björn Godenrath zur Rücknahme der MAN-Übernahmeofferte für Scania

Geschrieben am 23-01-2007

Frankfurt (ots) - Monatelang haben sie miteinander gerungen und
vergebens die Bedingungen für eine Zusammenführung ihrer
Lkw-Aktivitäten ausgelotet. Mit der kürzlich erfolgten formalen
Ablehnung der MAN-Offerte durch Volkswagen konnte dieser Teil der
Gesprächsgrundlage bereits zu den Akten gelegt werden. Von daher hat
der jetzige Rückzug der MAN-Offerte für Scania vor allem
Vollzugscharakter. Im gleichen Atemzug wird aber die Verwundbarkeit
des MAN-Konzerns deutlich, dem nun die Zerschlagung ganz nach Fasson
seiner potenziellen Partner eines Lkw-Dreierbundes droht.

Die Vorwärts-Strategie von MAN-Chef Håkan Samuelsson ist damit
zunächst gescheitert. An den Machtblöcken Ferdinand Piëch und Familie
Wallenberg mit seinem Anspruch der industriellen Führung abgeprallt,
will der ehemalige Scania-Manager nun "Dual Track" fahren. So will er
weiter über die Dreier-Allianz sprechen und erhält dafür Zustimmung
von allen Beteiligten. An guten Absichten und freundlichen
Willensbekundungen hat es in der Auseinandersetzung der
Truck-Konzerne jedoch noch nie gemangelt. Indes hat man in der Sache
selbst bis jetzt keine Übereinstimmungen erzielen können, was zu dem
Schuss verleitet, dass ein grundsätzliches Dilemma bleibt: Der große
Dirigent Volkswagen kann es nicht allen Recht machen und wird einen
der Kontrahenten zur Ader lassen müssen. Ein Deal ohne Verlierer ist
nicht vorstellbar.

Da Samuelssons MAN nun für die Opferrolle prädestiniert erscheint,
greift er auf Plan B zurück. Nun wolle er parallel zu den
VW-Scania-Gesprächen "nach anderen Möglichkeiten suchen, um eine
größere Effizienz durch Skaleneffekte zu erreichen". Ein
Schnellschuss wie die häufig kolportierte Übernahme des
US-Kooperationspartners Navistar ist jedoch nicht machbar, ächzen die
Amerikaner doch unter Pensionslasten, Überkapazitäten und
Bilanzproblemen. Ein kürzlich gesicherter Milliardenkredit sichert
Navistar kurzfristig das Überleben.

Immerhin hat Samuelssons industrielles Konzept bei den Granden der
Autoindustrie Anklang gefunden. Dies kann aber nur bedingt als
Teilerfolg verbucht werden, hat sich seine Verhandlungsposition mit
dem gescheiterten Angriff doch verschlechtert. Auf der heutigen
Präsentation der Scania-Zahlen kann sein Kontrahent Leif Östling ein
Zeichen setzen, in welchem Klima Gespräche stattfinden können.

(Börsen-Zeitung, 24.1.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
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