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An den Diamanten klebt weiterhin Blut / Bündnis "Entwicklung hilft" zum Filmstart von "Blood Diamonds": Menschenrechtsverletzungen beim Diamantenabbau an der Tagesordnung / Verbraucher im Unklaren

Geschrieben am 23-01-2007

Bonn (ots) - Sklavenähnliche Arbeitsbedingungen, Hungerlöhne,
Vertreibungen und Umweltzerstörungen im Umfeld des Diamantenabbaus
sind auch fünf Jahre nach Bürgerkriegsende in Sierra Leone an der
Tagesordnung. Das berichtet das Bündnis "Entwicklung hilft"
anlässlich des Filmstarts von "Blood Diamonds" in deutschen Kinos.
Internationale Regelungen wie das Kimberley-Abkommen hätten auch
bisher nicht ausgereicht, um den Rohstoffabbau in sozial- und
umweltverträgliche Bahnen zu lenken. Verbraucher würden indessen von
der Diamantenindustrie in dem Glauben gelassen, unbedenkliche Ware zu
kaufen.

"Heute erhalten auch diejenigen Diamanten das Prädikat
´konfliktfrei´, die unter massiven Verletzungen der Menschenrechte
abgebaut wurden", sagt Katja Maurer, Vorstandsmitglied von
"Entwicklung hilft". "Die Diamantenindustrie beruft sich auf das
Kimberley-Abkommen, um ihre Kunden zu beruhigen. Dieses Abkommen
verhindert aber nicht, dass Menschenrechte in sierra-leonischen Minen
mit Füßen getreten werden." Die seit 2003 bestehende internationale
Regelung (benannt nach ihrem Entstehungsort, dem südafrikanischen
Kimberley), soll den Handel mit Blutdiamanten eindämmen. Die
Kimberley-Kontrollen sind allerdings nicht sehr wirksam. Mehr als 50
Prozent der Edelsteine werden noch immer illegal geschürft. Was viele
Verbraucher zudem nicht wissen: Das Abkommen bezieht sich auf den
Handel, nicht aber auf die Produktion der begehrten Edelsteine - und
gerade die geschieht oft unter haarsträubenden Bedingungen. "Die
Menschen schuften wie Sklaven für Hungerlöhne in den Minen und
gefährliche Sprengungen kosten viele Arbeiter das Leben", berichtet
Abu Brima, Geschäftsführer der sierra-leonischen Partnerorganisation
Network Movement for Justice and Development (NMJD). "Äcker werden
oft einfach beschlagnahmt oder zerstört, ohne dass die Besitzer dafür
entschädigt werden - das führt zu heftigen Auseinandersetzungen."

"Um die Abbaubedingungen zu verbessern, ist es dringend notwendig,
die Kimberley-Regelung zu erweitern und ihre Kontrollen zu
verstärken", sagt Maurer. "Auch Verbraucher können Druck ausüben.
Wenn sie beim Diamantenkauf verstärkt die sozial- und
umweltverträgliche Produktion der Edelsteine und deren kontrollierte
Herkunft nachfragen, müssen die Konzerne über kurz oder lang
reagieren."

Das Bündnis "Entwicklung hilft" arbeitet mit seinen lokalen
Partnerorganisationen daran, die Bedingungen der Rohstoffförderung in
betroffenen afrikanischen Ländern zu verbessern. Mehr zum Thema
finden Sie in unserer Dokumentation "Die Rohstoffe Afrikas - Konflikt
und Entwicklungspotenzial" unter
http://www.entwicklung-hilft.de/symposium.html

Für weitere Auskünfte stehen Abu Brima (NMJD) und Katja Maurer
("Entwicklung hilft"/medico international) zur Verfügung.

Originaltext: Bündnis Entwicklung hilft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61673
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61673.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle Bündnis "Entwicklung hilft"
Martina Rieken
Tel: 0228 - 909 66 23
Mobil: 0162 - 798 10 87
E-Mail: presse@entwicklung-hilft.de


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